Mangold-Tartelettes

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Der zweite Austrieb roten Mangolds ist im Juragärtchen still und leise, aber unübersehbar, herangewachsen. Wenn man das Gärtchen nur alle zwei Wochen besuchen kommt, erlebt man immer wieder derartige Überraschungen. Positive, wie Wachstumsschübe. Negative, wie Hagelschäden, Dürre, Schneckenfrass. Positiv in Erinnerung geblieben ist mir die letztes Jahr gebackene Mangold-Tarte. Also nochmals. Im Kleinformat.

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Zutaten
300 g Mürbeteig (Rezept von hier, ich hatte noch welchen aus dem Tiefkühler)

für den Belag:
50 g durchwachsener Speck (bei mir aufgeschnittenes Baselbieter Kirschcarré)
ca. 200 g rote Krautstiele (Stiel-Mangold)
1 kleine Zwiebel
Salz und Pfeffer
1 Prise Muskat
40 g Sbrinz, frisch gerieben

2 Eier
250 ml Halbrahm (diesmal nur 200 ml genommen)
Salz, Pfeffer, Muskat

Zubereitung
für die Tarte:
(1) Teig ca. 3 mm dick auswallen, in die gebutterten Tarteletteförmchen einpassen. Boden mit Gabel einstechen, mit Backpapier und Backbohnen belegen und im vorgeheizten Ofen 20 Min. bei 180°C blindbacken, Papier und Bohnen entfernen.

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für den Belag:
(2) Den Mangold putzen, die Blätter in Streifen schneiden und die Stiele in Rauten. Zwiebeln würfeln. Speck würfeln. Den Speck in einer Pfanne auslassen und herausnehmen. Bei meinem Kirschcarré habe ich nur den Fettrand ausgelassen. Im Speckfett die Zwiebeln anschwitzen und die klein geschnittenen Mangoldstiele kurz mit durchschwenken. Zum Schluss die Blätter ebenfalls dazugeben und durchschwenken, Hitze reduzieren und Deckel drauf, bis sie zusammenfallen. Speck dazugeben, beiseite stellen und abkühlen lassen.
(3) Aus den Eiern, dem Halbrahm und den Gewürzen einen Guss herstellen.
(4) Die Tarteletteböden mit etwas Reibkäse bestreuen. Den Guss mit der Speck-Mangoldmischung und dem Rest des Käse vermischen und auf dem Tarteboden verteilen.
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen (untere Hälfte) ca. 30-40 Minuten backen.

Vor gut 2 Monaten war er doch noch ganz klein

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22 Kommentare zu „Mangold-Tartelettes“

  1. Welchen Durchmesser haben deine kleinen Formen und wie viele hast du aus der Teigmenge machen können?
    Geht das gut mit eingefrorenem Mürbeteig? (ich habe das noch nie ausprobiert – frierst du den als Kugel ein oder wie?)

    Stolz kannst du auf diesen Mangold sein!

  2. Ich weiß nicht, wie dus machst, aber bei dir sieht ALLES ein bißchen schicker und edler aus!
    Und lecker!
    Hagelschaden?

  3. was bitte ist denn Baselbieter Kirschcarré? Vielleicht bin ich im kommenden Monat in Basel, muss ich den da kaufen?
    Ich überlege ja ernsthaft ob zum Blindbacken nicht auch gut gereinigte Kieselsteinchen gehen, also ich meine die chicken Weißen, nicht diesen grauen Schutt…
    Außerdem sind die kleinen Törtchen viel schöner, davon kann man viel mehr essen, sind ja nur so kleine Häppchen 🙂

  4. Mein Gott, was Du immer alles in Deinem Tiefkühler hast, da würd ich gerne mal n’Blick reinwerfen 😉
    Die Tartelettes sehen sehr lecker aus.
    Liebe Grüsse aus Zürich (wo die Küche Fortschritte macht),
    Andy

  5. Tartes oder Tartelettes sind einfach großartig. Seit ich Mürbeteig kann (wer lacht da?!), bin ich völlig angefixt und mache das auch gerne. Glücklich, wer solch feinen Mangold im Garten hat…

  6. Da müssen wir im Norden wohl noch ein paar Wochen warten. Hier reifen gerade erst die Kochbirnen.

  7. @Eva: am Boden messen sie 7 cm Durchmesser, das ergab 6 Stück davon. Teigkugel flachdrücken, in Folie einwickeln. Geht gut mit einfrieren.

    @Überall&Nirgendwo: die Kleinen werden mit grossen Tartes einfach nicht fertig.

    @Micha: das muss gerade Du sagen ! Heuer hats bei uns im Gärtchen nicht gehagelt. Andere Jahre lag schon Manches zerfetzt am Boden.

    @Rosa Mayland: ja 🙂

    @Michale: als foodblogger hat man nich gerne Resten.

    @AT: ATB. Das B würde dann für Backen stehen 😉

    @Klärchen Kompott: Speck aus Schweinskarree mit Kirsch behandelt. Von Maurer. Erhältlich geschnitten und abgepackt in grossen Migrosfilialen. Manchmal frag ich mich, ob das Blindbacken bei kleinen Törtchen überhaupt nötig ist. Kieselsteine brauchen länger, bis sie heiss sind. Dh. der Teig wird damit nicht ganz durchgebacken sein.

    @lieberlecker: lieber nicht in meinen Tiefkühler schauen 😉

    @germanabendbrot: ich mach gerne Tartelettes, ich muss mich dann nicht so genau um die Mengen kümmern.

  8. Wow, was für ein Blog, gerade erst entdeckt 🙂 Die Teilchen (wie man bei uns sagt ) sehen toll aus, zumal ich gerade in einer Mangold-Schwemme lebe. Super die mache ich am Wochenende, passt auch perfekt zu meinen geliebten Tapas. Familie wird’s freuen 🙂
    Liebe Grüße aus Spanien,
    Dirk

  9. Juhu, wieder ein neues Mangoldrezept. Ich liebe ihn und hab immer Unmengen, weil er so schön aussieht. Und so bin ich immer auf der Suche nach neuen Verarbeitungsideen!
    Schöne Grüße

  10. Du fragst, ob man Tarteletts überhaupt blindbacken muss? Nein, muss man nicht. Von der amerikanischen Bäckerin und Kochbuchautorin Dorie Greenspan habe ich den Tipp, den Teig in die Tarte-Form zu drücken, ein zugeschnittenes Stück Alufolie mit der glänzenden Seite draufzudrücken und dann Form samt Teig 30 Min im Tiefkühler runterzukühlen. Dann mit Alufolie 10-12 Min backen. Alufolie abpulen und noch mal 5 Min backen, damit der Teig etwas Farbe bekommt. Wenn die Füllung nicht mitgebacken wird, beide Backzeiten etwas länger. Hat bei mir gut funktioniert.
    Aber: Ausprobieren, ob die Form in den Tiefkühler passt, BEVOR man den Teig hineingibt. Ich musste leider feststellen, dass meine Lieblingsform nicht in meinen hineinpasst – natürlich nachdem der Teig drin war … 😦

  11. Nachdem ich von deinen Teigen immer hellauf begeistert bin, werde ich diesen mal ausprobieren für die nächste herzhafte Tarte 🙂

  12. Das sieht ja super lecker aus! Ich als Vegetarier würde einfach den Speck weg lassen, das wäre ok, oder? Und gut zu wissen, dass man Mürbeteig auch in den Gefrierschrank geben kann.
    Viele Grüße
    Julia

  13. Wenn schon doppelte Menge Teig und tiefgefrieren und blindbacken – könnte man nicht fertig gebackene Teigschalen einfrieren? Gäbe sicher bei der zweiten Ladung Tartelettes etwas weniger z gfätterle…

  14. @the rufus: für Dich kann man die Törtchen samt den Förmchen servieren, dann sind sie schwerer.

    @Tapas: und von (tapas) kann man leben ?

    @entegut: manche neueren Gemüsezüchtungen schmecken nach nichts mehr. Sind schon auf dem Acker convenience.

    @die kaertnerin: den winzer lass ich mal weg, der darf dann das Ergebnis essen 😉

    @Ute-S: also eine Art Blindbacken ohne Beschwerung dafür mit einer Fixierung des Teiges durch Alufolie. Aufwandmässig nicht viel weniger. Ich dachte eher daran, bei kleinen Förmchen direkt mit Füllung zu backen.

    @Britta: ist ein ganz normaler Teig. Das Ei gibt ihm, verglichen mit einem geriebenen Teig (ohne Ei oder-gelb), etwas mehr Festigkeit bei feuchten Füllungen.

    @Berliner Küche: da gäbs noch so vieles anzufangen mit Mangold.

    @Julia: Als Vegetarier darf man das und ist sich das Fehlen des Speckgeschmackes bestimmt auch gewohnt.

    @Bea W.: das machen wir ab und zu auch.

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