Dill-Sauerkraut mit Wurst

Dill-Sauerkraut 2013 09 25_1779

Würde ich je ein Bistrot eröffnen wollen, -will und kann ich aber mangels Befähigung nicht-, wäre das eines der Gerichte auf meiner Herbstkarte. Ein pfiffiges Sauerkraut mit einer gekochten, mager ausschauenden Rohwurst aus Rind- und Schweinefleisch von Ludwig Hatecke. Die Wurst kaufte ich den Ferien in der winzigen Hatecke-Filiale in Zernez. Das Sauerkraut ist nahe angelehnt an eine früher zubereitete Version von Lucas Rosenblatt. Das zu Beginn angedünstete Soffritto wie der Dill zum Schluss geben dem Sauerkraut den besonderen Geschmack.

Zutaten
für 2 Personen
50 g Speckwürfelchen
1 geschälte, gehackte Zwiebel
½ Elf. Butterfett
zwei Karotten, fein gewürfelt
ein Stück Lauch, fein gewürfelt
1 Selleriestange, fein gewürfelt
10 leicht angedrückte, schwarze Pfefferkörner
5 zerdrückte Wacholderbeeren
300 g Sauerkraut (aus dem Beutel, roh)
2 dl Gemüsefond
1 dl Apfelwein
etwas trockener Weisswein
1 mittlere Kartoffel
1 Elf. grober Senf
1 Bund (10 Stengel) gezupfter, gehackter Dill
½ Elf. Kräutersalz

Zubereitung
1) Die Speckwürfelchen im Butterfett knusprig braten. Die Gewürze, Zwiebeln und Gemüsewürfel dazugeben und wie für ein soffrito mitdünsten.
2) Das Sauerkraut mit einem Messer etwas zerkleinern und zu den Gemüsewürfelchen geben.
3) Den Gemüsefond und 1 dl Weisswein zum Sauerkraut geben. Kräftig durchrühren und bei mittlerer Hitze zugedeckt 50 Min. leicht kochen lassen.
4) Die Kartoffel fein reiben, mit dem Apfelwein vermischen, dann unter das Sauerkraut ziehen und offen 15 Min. bei kleiner Hitze simmern lassen. Immer wieder rühren, da das Sauerkraut nun leicht anbrennt. Bei Bedarf etwas Weisswein nachgiessen.
5) Das weich gekochte Sauerkraut vor dem Servieren mit Senf und Dill verfeinern. Wer will, kann noch geschlagenen Rahm oder Schmand unterziehen.

(6) In der Zwischenzeit die Wurst in Wasser 30 Minuten bei 80°C ziehen lassen.

Dill-Sauerkraut 2013 09 25_1778

25 Kommentare zu „Dill-Sauerkraut mit Wurst“

  1. Gerade am Wochenende gab’s buntes Kraut, diesmal auch mit Dill. Demnächst vielleicht mit Entenbrust.

  2. Bei mir geht’s heute auch deftig zu – es gibt „Kelch“ (=Kohl) mit Burenhaxn (Wurst). 🙂
    Die Würste sehen fast alle mager aus. 😉 Dille mit Sauerkraut, da bin ich ein wenig skeptisch – ich muss es dennoch probieren.
    Herbstliche Grüße aus Wien

  3. Würdest Du je ein Bistrot eröffnen – ich wäre dein Stammgast und würde mir GENAU dieses Gericht bestellen 🙂 Oh mein Gott sieht das fein aus!

  4. In Zernez bin ich auch ab und zu, besser gesagt fahre ich durch. Groß ist es ja nicht. Ist der Laden leicht zu finden? Bei Würsten bin ich sehr heikel und wenn du sagst sie ist gut, kehre ich nächstes Mal zu und kauf mir welche:)

  5. @bee: Entenbrust hab ich noch nie selber zubereitet. Es gibt Sachen, an die man sich einfach nie getraut.

    @Micha: die Karte, bestehend aus einem einzigen Gericht, ist noch etwas klein, aber Du bist mein erster Gast, willkommen 😉

    @SchnickSchnackSchnuck: soviel kann ich Dir noch nicht abnehmen.

    @Susanne: eine Aroma-Richtungswechsel, der sich auszuprobieren lohnt.

    @Rosa Mayland: a good sausage saves lives

    @entegut: probiers ruhig und unbesorgt 🙂

    @evazins: meine war nur gekocht, dieselbe Wurst gibts aber auch geräucht.

    @Hanne: ein zweiter lieber Gast, da brauche ich ja noch einen zweiten Tisch.

    @Magdi: gleich an der Ecke der grossen Kreuzung Ofenpass/Oberengadin/Unterengadin. Sehr minimalistisch eingerichtet.

    @Sabine: da war ich noch nie.

    @Rufus: die sonst betuchte Kundschaft mag nur mager.

  6. „Robert’s lamiacina Bistrot“ – wegen Grossandrang musste die Eröffnung vertagt werden … so wäre wahrscheinlich die Zeitungsschlagzeile! 😉
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

  7. Sauerkraut mit Dill – interessante Kombi… ich versuche mir das grad im Mund vorzustellen.
    Dill habe ich zufällig gestern gekauft, Sauerkraut und eine Saucisson hab ich noch im Kühlschrank und Härdöpfu sind sowieso immer da. Also steht eigentlich dem Ganzen ja nichts im Weg.

  8. Ich bin baff, du zauberst immer so großartige Dinge und sagst du hättest noch nie Entenbrust zubereitet? Ist sicher einfacher, als dass was du sonst so kochst. Ich traue mich an viele Sachen aus deinem Blog nicht ran.

  9. Wir reservieren dann schon mal den längsten Tisch in deinem Lokal und hätten gerne acht mal Sauerkraut mit Dill. Die Wursteinlage bringen wir dir von einem der besten Metzger weit und breit mit: Von der kleinen Metzgerei Ohr in Sinsheim-Dühren. Dort haben wir gestern Blutwurst und Leberwurst mitgenommen. Wolf: „Das ist die beste Wurst, die ich jemals gegessen hab!“ (Obwohl wir hier auch einen sehr guten Metzger in Hoffenheim haben…). LG!

  10. …die brötlibar gibts seit 1906…..wahrscheinlich eines der ersten fast food lokale….-mit kultur, sagt mein mann. und ich hab eine schwäche für belegte brötli….

  11. @Andy: „musste verschoben werden, weil eine Zutat ausgegangen ist“ wäre wahrscheinlicher 😉

    @Wilde Henne: Späckwürfeli nicht vergessen.

    @Freundin: das hat einfach damit zu tun, das Frau L. u.a. keine Enten isst. Also mache ich u.a. auch keine.

    @Sugarprincess: den vielgerühmten Metzger Ohr kenne sogar ich. Nicht persönlich sondern von Heike (http://heike.essenvonau.de/2011/10/metzgerei-ohr/). Einen so langen Tisch, dass Deine Familie Platz daran findet, müsste ich erst anschaffen 😉

    @Sabina: ich kenn die Bar schon, aber nur vom Vorbeilaufen.

  12. Ja… Heike und ich sind ja Nachbarinnen und kaufen seit Jahren unbemerkt bei den gleichen zwei Metzgern ein: Ich hab früher zehn Jahre in Sinsheim-Dühren gewohnt und beim Metzger Ohr eingekauft und jetzt kaufe ich beim Metzger Hess in Sinsheim-Hoffenheim ein, wo sie auch oft hingeht… 😉 Vom Metzger Hess hatte ich das sagenhafte Rinderfilet für mein Filet Wellington. So ein Fleisch… Ich hätte reinbeissen können wie in Schokolade… 😉

  13. @Sugarprincess: von solchen Metzgern können wir in Basel nur träumen.

    @Claus: Pleite, das glaub ich auch. Wenn wir dabei nur den Kochwein rausschlagen.

  14. Ich weiß wo die Kreuzung ist. Dort treffen wir uns mit den Zürichern, wenn unsere Kinder auf Besuch dort waren, zur Übergabe, damit jeder nur eine Teilstrecke fahren muss.

  15. Tolle Inspiration! Ich habe das Kraut stark ausgedrückt und dafür den Apfelwein weggelassen sowie den Dill durch Piment d’Espelette ersetzt – und damit endlich eine Variante Sauerkraut gefunden, die mir hervorragend schmeckt! Vielen Dank!

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