Wieder einmal eine Empfehlung von Alex von foto e fornelli, deren Blog kürzlich den 7. Geburtstag feierte. Ein Teller Pasta aus Sizilien, wahrscheinlich von Emigranten in den kalten Norden exportiert. Einfach und schnell aus wenigen haltbaren oder konservierten Zutaten herzustellen, ein typisches arme Leute Rezept. Ich liebe solche einfachen Gerichte, mit qualitativ guten Zutaten kann man damit eine erstaunliche Geschmacksharmonie erzeugen.
Zutaten
für 2 Personen
250 g Spaghetti, Bucatini oder ähnliche Formen
4-5 eingelegte Sardellenfilets
1 Knoblauchzehe
300 g passierte Tomaten (Premiumqualität aus Datterini)
1 Elf. strattù (gekauft, mein selbst gemachtes ist zu Ende)
ca. 4 Elf. Olivenöl
10 g Pinienkerne
10 g Rosinen
für die gerösteten Brösel (muddica atturrata):
40 g selbstgemachtes Paniermehl aus Weissbrot
1 Elf. Olivenöl (L.: das Olivenöl guter Sardellen gibt den Bröseln ein besonders feines Aroma)
1 Prise Zucker
L.: 1 Elf. glatte Petersilie, fein gehackt.
Zubereitung
(1) Die Sardellenfilets mit dem Olivenöl in einer Pfanne zerdrücken und schmelzen lassen. Die Knoblauchzehe in dünne Scheiben schneiden und mitdünsten, ohne dass sie zu dunkel werden.
(2) Rosinen und Pinienkerne dazugeben und kurz umrühren. Tomatenpassata hinzufügen und bei schwacher Hitze köcheln lassen.
(3) für die gerösteten Brösel das Paniermehl mit wenig Zucker (den Zucker röste ich gleich mit) mischen und in einer beschichteten kleinen Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen, bis es leicht Farbe annimmt. Dabei ständig rühren und aufpassen, dass es nicht anbrennt. Zum Schluss etwas Olivenöl aus der Sardellendose unterrühren.
(4) Die Spaghetti al dente kochen, mit der Sauce vermischen und das geröstete Paniermehl (anstelle von Käse) darüber streuen.

Tomatenpassata scheint erst in der Neuzeit in das Rezept geraten zu sein. Ältere Rezeptversionen kommen ohne Tomate aus.
Für einfache, wunderbar schmeckende Pastagerichte bin ich immer zu haben!
Allein….Rosinen in Pasta ist mir neu, aber doch vorstellbar.
Ich werde auf alle Fälle testen.
musst die Rosinen halt unten verstecken 😉
das klingt lecker…
aber…
„1 Elf. strattù (gekauft, mein selbst gemachtes ist zu Ende)…“
was ist das..?
hatte hier was ähnliches gekocht…
http://tigerfour.wordpress.com/2014/03/19/lesegut-penne-rigate-alla-puttanesca/
gruss m.
> https://lamiacucina.wordpress.com/2013/09/05/strattu-die-kondensation-der-tomatenseele/
Danke Basler Dybli. Hab den link inzwischen in den Text gesetzt.
Schön schlonzig – und der Garten wird viel Aufmerksamkeit brauchen (wie jedes Frühjahr) also muß es in der Küche unkompliziert zugehen. Schon bei Alex vorgemerkt nun mit deiner Verstärkung umso mehr…
Wir mögen die selben Dinge 😉 Heuer muss ich auch mit geballter Kraft gegen das Unkraut vorgehen. Letztes Jahr liess ich den Garten etwas schlittern. Umso mehr Arbeit gibt es dieses Jahr.
Sehr gut! Wir machen es in Sizilien auf jeden Fall mit wildem Fenchel!
Die Spitzchen meines Gewürzfenchels sind erst etwas 2 cm hoch. Die Idee werde ic aber gerne vewerten.
Ein schönes Rezept, das zum Nachmachen anregt. Ich mag ja Rosinen
Wir haben auch nichts gegen Rosinen. Wundere mich immer, wie Leute jede einzelne aus einem Kuchen klauben können.
This is a dish I adore! Great flavors and refined in its simplicity.
Grüsse,
Rosa
in particular the substitution of Parmesan.
Das Rezept mutet etwas maghrebinisch an. Täte ich mögen…
Sizilien liegt ja auch halb im Maghreb. Jedenfalls weit südlicher als Rom, obwohl auch dort Portemonnaies geklaut werden 😉
ja – abe das ist eine andere Geschichte: ich und die Zigeuner-Göre…
Sardellen! Und Brösel! Ich weiß, was heute mittag schnell auf dem Tisch stehen wird, danke!
Hie gibts Mehlsuppe mit den letzten Fastenwähen.
Jetzt habe ich Lust auf pasta. Zum Frühstück.
Das macht de rote Farbe !
Herrlich!
Diese Pasta kommt bei uns oft auf den Tisch, vor allem im Sommer in der Ferienküche. Wenige, erstklassige Zutaten reichen aus, frische Kräuter gibts vorm Haus. Unterschiede in unseren „Rezepturen“: Ich nehme auch noch fein gehackte, sanft geschmorte Zwiebeln, dafür keine Tomatensauce und keine Rosinen. Und ich reibe noch sonnengetrocknete Oliven mit der Microplane drüber.
Dein Rezept liest sich sehr gut. Getrocknete Oliven kenne ich nicht. Oder meinst Du die schrumpelig-weichen aus Griechenland ?
Ich kaufe sonnengetrocknete Oliven von einer meiner Lieblingsinseln Thassos bei meinem Bioladen, dessen Besitzer viele Bio-Produkte aus Griechenland anbietet (unter dem Titel „Griechenland-Rettungsprogramm“). Diese Oliven werden nicht gesalzen, wie die meisten anderen getrockneten Oliven und nur ganz vollreif in der Sonne getrocknet. Dadurch sind sie relativ hart und lassen sich sehr gut auf einer feinen Microplane reiben. Ihr Geschmack ist intensiv, leicht bitter, mit Schokolade- und Tabaknoten. Früher habe ich oft eingelegte Oliven fein gehackt und im Backrohr getrocknet, sehr mühsam. Die getrockneten Oliven sind für mich so ein Vorrat wie kantabrische Sardellen und Olivenöl – immer im Schrank.
Danke !
Strattu leider immer noch nicht gefunden…. die Sizilianer, die könnens einfach.
google spuckt auf der ersten Seite eine deutsche Bezugsquelle aus.
@ninivepisces … Auch mal lesen, was andere so schreiben … sieh mal etwas weiter oben, Basler Dybli hat einen Link dort stehen.
Beides ist sehr sehr gut.
Viele Grüße
Judith
Chrstine meint eine Bezugsquelle.
Ach, immer diese Sizilianer mit ihren Whybeerli! Ich muss meine Rezepte immer modifizieren und bin heilfroh, dass die in „unserem“ Teil der Insel so gut wie nie vorkommen…ansonsten sehr fein! 🙂
Liebe Grüsse,
Vanessa
Hab Geduld mit den Sizilianern, sie nehmen das, was bei ihnen gedeiht, und sei froh….. dass sie keinen Bärlauch verwenden 🙂
Es ist erst halb elf und ich habe schon einen Mordsappetit – weshalb das so sein mag? 😉
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Dein Hunger wird sich schon auf die bevorstehende Sommerzeit eingestellt haben.
Wird die Zeit nicht vorgestellt. 😉
Ob vor oder zurück weiss ich nie. Ich verhalte mich situativ und passe mich nach einigen Tagen Beobachtung der Umwelt an.
🙂
Lecker, das werde ich auf alle Fälle ausprobíeren. Grüße aus der Kurpfalz, Inge
Spaghetti ? Ich dachte in der Kurpfalz isst man Spargeln 😉
Ts ts ts – wer wird denn da so verschwenderisch mit strattu umgehen … 😉
jetzt, wo ich eine Quelle erschlossen habe, steht grosszügigem Verbrauch nichts mehr entgegen.
Rosinen sind mir da zu süß – ich mag’s lieber würzig pikant….
m.a. Worten also eher Richtung Fisch 😉
Die Süsse der Rosinen passt ganz hervorragend zum Knoblauch und den Tomaten. Habe die Tomaten im Ofen geschmort.
Hallo Robert,
Ich nehme die in Salz eingelegten Sardinen und lege sie über 24h in viel Wasser, in den Kühler.
Die schmecken dann sehr Frisch und Typisch nicht wie die in öl eingelegten mit ihrem sehr „strengen“ Geruch.
HG aus Lichtensteig
Danke, die in Salz eingelegten kannte ich bislang nicht.
Traumhaft , waren diese Pasta. Ich hatte keine Pinienkerne vorrätig und habe Zedernkerne genommen. Hat super geschmeckt
wer beides nicht hat darf auch gehackte Haselnüsse nehmen. So si das bei einfachen Rezepten.