Tomatensalat, Wurstsalat, Fenchelsalat, Bohnensalat, Nudelsalat, Caprese und alles wieder von vorne… die letzten Tage waren sehr warm, so warm, dass ich (schon wieder) eine Pause einschalten musste. Nach soviel Salat kam mir das Rezept der Grossmutter von Barbara (Late Bloomers, eine Basler Bloggerin) gerade recht: Einfach, bescheiden, schnell gemacht und gut. Im Original ein Stück Rindshuft, im Schmetterlingsschnitt aufgeschnitten, gefüllt mit einer Mischung aus gehackter Huft, Petersilie und Knoblauch. Ich habe die Füllung noch mit Zitronenschale ergänzt, zu einer Gremolada. Vielleicht hätte die auch der Grossmutter geschmeckt.
Zutaten
2 Rumpsteaks, im Schmetterlingsschnitt aufgeschnitten, 440 g
1 Handvoll glatte Petersilie, abgezupfte Blättchen, fein geschnitten
1 grosse Knoblauchzehe, feinst gewürfelt
3 Streifen Zitronenschale, feinst gewürfelt
Olivenöl
weisser Kampotpfeffer
Fleur de Sel
Zubereitung
(1) Petersilie, Knoblauch und Zitronenschale mischen.
(2) Rumpsteak waschen, trockentupfen, Ränder und dicke Wülste wegschneiden. Abschnitte fein hacken (etwa 2 Elf. Hackfleisch pro Steak). Innenseite der Rumpsteaks mit Pfeffer und Salz bestreuen. Hackfleisch mit der Gremolada mischen und gleichmässig auf eine Hälfte des Steak verteilen. Fleisch zusammenklappen, mit Zahnstochern befestigen.
(3) Im Original käme das Fleisch nun für 4 Minuten auf den Grill, bei mir mangels Grill in die Pfanne. In heissem Olivenöl beidseitig kurz anbraten, dann ab in den mit einem Gitter und Auffangschale auf 80°C vorgeheizten Ofen. Auf eine Kerntemperatur von 55°C niedergaren. Kein Problem das Thermometer in die Füllung zu stecken 😉 Herausnehmen, in einer Pfanne mit etwas Butter und Kräutern schwenken und arrosieren. Mit Fleur de Sel bestreuen.
Dazu Bohnengemüse als grünes Alibi. Alles im grünen Bereich, bis Frau L. verzweifelt an ihrem Fleischtück herum zu säbeln begann. Zääähhh…. Fehlalarm. Ich vergass die Zahnstocher herauszunehmen.
Vermutlich eine Erfindung, um ungestört ein Deutsches Beefsteak zu verzehren 😉
Notfalls sogar gefüllt mit Frikadellen aus Schweinefleisch…
Das schmeckt nicht nur der Grossmutter, sondern auch mir 😉
Und deinen Fenchelsalat nehme ich auch – wie bereitest du ihn zu?
Den Fenchelsalat ? Ganz ohne Fenchel, mit Stangenbohnen 😉
Ach, Robert, sooo sehr hat mir die Hitze noch nicht zugesetzt, dass ich nicht den Bohnensalat auf dem Teller erkannt hätte 😉
Aber du hast eingangs die diversen Salat aufgezählt, darunter auch einen Fenchelsalat und das hätte mich interessiert, wie er in deiner cucina zubereitet wird.
klar, offensichtlich hat die Hitze bei mir einen Schaden hinterlassen. Unseren uralten Fenchelsalat: https://lamiacucina.wordpress.com/2009/10/24/fenchelsalat/
ist rumpsteak in diesem fall identisch mit rostbraten
(den mit den zwiebeln)?
den herrn des hauses interessiert dieses rezept-
er ist nun der fleischkoch
schöne grüsse
Rumpsteak ist m.W. eine Scheibe Roastbeef (Beiried). Rostbraten kommt aus der Hochrippe, gleich nebenan. Geht sicher auch.
Meine Großmutter hat wzar sowas nicht gekocht, schmecken täts mir aber trotzdem sehr gut!
was meine Grossmutter gekocht hat, weiss ich nicht, aber ich glaube nicht, dass es mir geschmeckt hätte.
Echt? Ich weiß zwar auch nicht mehr viel von dem was meine Großmütter gekocht haben- die eine war eine sehr gute Köchin (die mit dem Dresdner Stollen), und die andre hat meist nach meinen Wünschen gekocht,- also ist die Erinnerung überwiegend positiv.
hihihi … zääähhh? Aber bei Dir doch nicht 😉
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Zahnstocher sind unglaublich zäh.
E feini Idee – e „Rumpsteak-Cordon bleu ohni Panade“. Das gfallt mr !
Das Innenleben schmeckt besser als die Version mit Käse.
Also wenn der Schmetterlingsschnitt das ist, was ich vermute – da tät‘ mich sFrauli schimpfen… 😉
esst ihr nie XXL-Schnitzel ?
Fast so selten wie Fisch 😀
Ich glaube, die Gremolata hätte meiner Grossmutter sicher gefallen, vielleicht hätte sie zuerst ein bisschen die Stirne gerunzelt, so wie man es damals halt hielt mit Sachen, die man nicht kannte.
Nach all dem Salat musste es unbedingt mal so richtig Fleisch sein, danke Dir fürs Nachkochen, welche Ehre!
es ist an mir, mich zu bedanken. Auf die Füllung wäre ich von alleine nicht gekommen.
Das muss sehr gut schmecken!
Cheers,
Rosa
„nous faisons des steaks et nous les faisons bien“
Die Food-Voyeurin in mir, hätte so gern den Anschnitt des gebratenen Super-Steaks gesehen 🙂 Darauf bin ich durch deutsches Kochfernsehen konditioniert. Lafers spricht: „Liebes Publikum, [schneidet laaangsam an, Schwenk auf sein Gebiß, dann auf das Präparat] seht Euch das an, wie herrlich saaaaaftig…“
„Applaus, meine Damen und Herren“
Damit kann ich nicht dienen, meine letzten Fernseh-Erfahrungen gehen noch auf Kulenkampff zurück. Die zwei je 200 g schweren Steaks waren nach dem Schmetterlingsschnitt noch schnitzeldick, nach dem Anbraten darf aussenrum kein Blut mehr erwartet werden. Drum noch die Niedergarung, damit es innen nicht roh blieb. Wer das Steak gerne „bleu“ mit „Lafer“-effekt hat, sollte schon die 800 g im Originalrezept von Late Bloomers verwenden.
„Kannst Du das morgen wieder kochen?“ war der Kommentar meines GöGa. Allerdings konnte ich am Dienstag keine Rindehüfte kaufen und „musste“ es mit Solomillo zubereiten aber der Kommentar sagt alles. Dazu habe ich auf Wunsch Fidèuas gekocht und einen Paprika-Salat gemacht.
Gut gibts google, wie sonst wüsste ich, was solomillo ist 🙂
Du bist in guter Gesellschaft. Ich auch … 🙂
Super, so einfach, so gut. Das mach ich heute, ich habe nämlich wenig Kraft zum Kochen, aber Lust auf Fleiiiiiiiiiiiisch!