Blindgebackener Mürbteigboden, bedeckt mit Auberginencreme, darauf typische Sommergemüse des Südens: Tomaten, Auberginen, Zucchini, alle schön aufgeschichtet und drapiert wie bei einem Tian de légumes. Gesehen und gegessen weder in Avignon, Carpentras noch der Drôme, sondern in der Backstube bei Lucas Rosenblatt in Luzern, eine Stunde südöstlich von Basel gelegen. Nachgebacken bei mir zuhause, nord-westlich davon. Himmelsrichtungen sind relativ. Die Tarte ist hingegen absolut köstlich. Trotz unbeabsichtigtem Teig-Blitzer.
Tarte aux légumes du Sud-Est

Zutaten
für den Mürbteig:
250 g Weissmehl
125 g Butter (und etwas zum einbuttern der Förmchen)
5 g Salz
1 Vollei
2 Tlf. Rosmarin, fein gehackt
1 Tlf. Thymian, fein gehackt
20 g Wasser
für den Belag:
1 Aubergine gestreift, 400 g
1 Aubergine violett, 300 g
2 Tomaten, (L.: Tétons de Venus)
1 kleiner Zucchino grün
1 mittelgrosser Zucchino gelb
1 Knoblauchzehe, geschält, gehackt
2 Elf. Olivenöl
1 Msp. Ascorbinsäure
2 Zweige Basilikum
1 Tlf. Meersalz
Zitronenöl (Olivenöl mit Zitrone)
Gemüse-Kräutersalz
weisser Kampot-Pfeffer
Thymian
Parmesan, frisch gerieben
für die Peperonisauce:
1 dunkelrote Peperoni
1 Schalotte, geschält, gehackt
2 Elf. Olivenöl
1 dl Tomatenpassata
1 Prise Piment d’Espelette
Salz, weisser Pfeffer
Zubereitung
für den Mürbteig:
(1) Aus den Zutaten einen Mürbteig zubereiten. Davon wird die Hälfte benötigt. Rest tiefgefrieren.
(3) Teig portionsweise auf 3 mm Dicke auswallen. 3x 16 cm Kreise ausstechen, in gebutterte Kuchenbleche legen, der Rand darf höchstens 5 mm hoch sein. Stupfen, mit Backbohnen beschwert 15 Minuten bei 170°C blindbacken.
für die Peperonisauce:
(4) Peperoni in Viertel schneiden, entkernen, würfeln. Mit der Schalotte in Olivenöl andünsten, ablöschen mit Tomatenpassata. 30 Minuten köcheln, mixen, würzen, dann durch ein Sieb passieren.
für den Belagsbaukasten:
(5) Gestreifte Aubergine schälen, würfeln, mit Meersalz bestreuen. 30 Minuten Saft ziehen lassen. Etwas ausdrücken und mit Küchenpapier trocken tupfen. Würfel mit Olivenöl, Knoblauchzehe und Ascorbinsäure auf niedriger Stufe andünsten, Deckel drauf und ca. 40 Minuten sanft garen. Mit einer Gabel zu Brei zerdrücken und ggf. nachwürzen.
(6) Ofen auf 220°C Grill/Umluft vorheizen. Backblech mit Backpapier belegen und mit Zitronenöl einpinseln. Bestreuen mit Kräutersalz, Pfeffer und Thymianblättchen. Violette Aubergine und die Zucchini mit der Aufschnittmaschine (oder einem Gemüsehobel in 2 mm dünne Rädchen schneiden, auf das Backblech verteilen und 4-5 Minuten im vorgeheizten Ofen grillen. Wers gerne nahrhaft hat, darf auch die Oberseite mit Öl einpinseln. Das gibt 3-4 Backbleche nacheinander. Angenehme Arbeit, wenn es draussen kühler wird und drinnen noch nicht geheizt ist 😉 Zuletzt die Tomate in 2 mm dünne Scheiben schneiden, roh belassen.
Montage-Anleitung:
(7) Ofen auf 200°C Unter-/Oberhitze) einstellen. Abgekühltes Auberginenpüree mit fein gehackten Basilikumblättern mischen und dünn auf die Tarteböden verstreichen. Darauf die Auberginen überlappend auslegen, darauf die Tomaten, dann gelbe und zuoberst grüne Zucchini. Wenig Parmesan drüber und ab in den heissen Ofen. 10 Minuten backen. Lucas hat kleine Tartelettes belegt.
Die Tomaten machen die Tarte saftig, das Auberginenpüree bewirkt, dass der Tarteboden trocken und knusprig bleibt.
Dazu trinkt man im Sommer am besten Wasser mit einem Bekömmlichkeitskoeffizienten (BK) von 100%. Wir haben zu einem leichten Sommerwein aus Spiez (11.8% Alkohol) gegriffen, Spiez liegt von uns aus Richtung Sud-Est am Südufer des Thunersees (doch, dort wachsen auch Trauben, der Wein hat 2014 sogar eine Auszeichnung erhalten). Auf Rosé de Provence (13.5% und mehr Alkohol) verzichten wir gerne.
Quellen: L. Rosenblatt und Douce Steiner
Dazu fällt mir nur ein Wort ein: herrlich! Naja, und: köstlich! liebe Grüße nach Basel…
Danke, da Du momentan mit Tartes pausierst, musste ich die Gelegenheit wahrnehmen 😉
Ach, das sieht traumhaft aus, aber was bedeutet BK bei den Weinangaben?
BK, mein Bekömmlichkeitsindex, kleiner Scherz, inzwischen wieder gestrichen.
Sieht sehr fein aus, der Spiezer 🙂
Halt doch irgendwie bekömmlicher als Wasser.
Wird die Peperonisauce nur zur Deko verwendet?
an sich schon, aber zu einem knusprigen Teigboden schadet ein wenig Gemüsesauce nie.
Eine ganz wunderbare Sommeridee, schön zusammengebastelt 🙂
Liebe Grüsse aus dem heute nasskühlen Zürich,
Andy
Du weisst, ich bastle leidenschaftlich gerne in der Küche, besonders wenn es draussen regnet.
16cm Kuchenbleche mit 5mm hohem Rand – was du alles hast. 😉
Sehena uf jeden fall sehr shcick aus, die Tartes!
hab ich natürlich auch nicht, bloss den Teigrand nach dem Einlegen in die Form auf 5 mm Höhe mit dem Pizzarad rundum abgeschnitten.
Jetzt ärgere ich mich ein wenig, denn beim üblichen Sonntagmorgen- sehr-früh-Bloglesen liess sich dein Beitrag aus irgendwelchen Gründen nicht öffnen…. und dann habe ich zwei Auberginen zerschnippelt, sie mit Tomaten gekocht bzw. zerkocht… halt irgendwie Murks gemacht – und als Beilage serviert. Wieee gerne hätte ich jetzt noch Auberginen, um diese Tartes nachzubacken.
Ist das schlimm?? Derzeit muss ich auch alle Rezepte zweimal kochen, bis sie mir gefallen.
Ich könnte mich wahrscheinlich nicht beherschen und würde noch mehr Käse zugeben, ansich gefällt mir die überschwängliche Verwendung von Gemüse schon sehr gut.
Die Zeit der Käsetarten steht bevor 😉
So schön, sommerlich und lecker! Es gefällt mir sehr.
Grüsse,
Rosa
Summer lasts for a long time 🙂
Deine tarte sieht wunderschön aus, ein tolles Foto. Und geschmeckt hat sie auch, da bin ich mir sicher, bei dem Rezept. Ich hatte letztens mit genau diesem Gemüse eine Lasagne gemacht. Ich liebe Auberginen und Paprika, zur Zeit ein Hochgenuss, Danke für den tollen Beitrag.
LG Malou
Ich habe die Tarte eben gemacht, wirklich wundervoll. Auf die Paprika-Sauce habe ich verzichtet, stattdessen ein paar Tropfen Balsamico Tradizionale über die Tarte geträufelt. Vielen Dank fürs Rezept!
Vielen Dank für dieses wunderbare Rezept. Das bringt wieder neues Licht in den Tartes-Alltag 😉