Mitten im nebligsten Wintermief besuchte ich die Meriangärten. Und versprach, wiederzukommen, wenn die Iris blühen. Mehr über die Geschichte der Gärten ist hier beschrieben.
Zwischen Villa Merian und Vorder-Brüglingen ruhen im Boden die Zwiebeln von rund 2000 zumeist historischen Sorten Iris. Helene von Stein-Zeppelin hatte sie in ihrer Staudengärtnerei im badischen Laufen in den 1920er Jahren zusammengetragen. Während der Kriegsjahre war die Gärtnerei gezwungen, die Irispflanzung unterzupflügen und stattdessen Kartoffeln anzubauen. Frau von Stein-Zeppelin gelang es jedoch, von jeder Sorte ein paar Exemplare zu retten und sie in kleinen Hausgärten verteilt unterzubringen und so zu verstecken. Nach Kriegsende und der Entdeckung, dass Leben nicht nur aus Kartoffeln bestehen darf, baute die Gräfin ihre Sammlung neu auf. 1969 verschenkte sie ihre Iris nach Brüglingen, wo sie im Mai und Juni blühen.
Meine Favoriten hab ich jedoch im Kräutergarten gefunden: Die Schlafmützchen, eine Mohnart (Escholzia californica). Nicht nur weil der Name zu mir passt, auch weil sie so viel bescheidener aussehen.
Die Meriangärten bieten jedoch zu jeder Jahreszeit weit mehr als nur die Irissammlung. Natur. Erholung.
Ganz zauberhaft und wunderschön. Dort Kraft zu tanken kann ich mir sehr gut vorstellen! Herzlich, Sunni
Oh, wie schön! Ich bin grosser Fan von schön angelegten Blumengärten und Parks. Einen Irisgarten habe ich noch nie gesehen. Dabei fällt mir grad Hermann Hesses Märchen «Iris» ein, wie Anselm als Kind in den Blütenkelch schaut und doch darin förmlich verliert.
ein Park oder Landschaftsgarten ist schon etwas anderes als die 4 Meter Bauabstand zum nächsten Nachbarn. In Häuschenverbauten Zonen gibts praktisch keine richtigen Bäume mehr.
Es wird schwierig werden in unseren nächsten CH-Ferien, die Zeit einzuteilen und Prioritäten zu setzen 😉
ist ja noch Zeit bis dahin 🙂
Sehr geehrter Hr. Sprenger
Wissen Sie überhaupt aus was der Rohstoff für Körperpuder besteht? Es sind die im Juni gesammelten, geschälten und getrockneten Wurzeln des Iris. In unserem Tal bei Soave/VR war es noch bis in die 60er Jahre, zusammen mit den Kirschen und den Seidenraupen im Frühjahr, ein willkommener Zustupf am Einkommen. Die Wurzeln wurden aufgefädelt und vor die Fenster zum trocknen aufgehängt. Die Iris dient bis heute zur Befestigung der Hänge: Hier blühen sie anfangs Mai.
als ehemaliger Drogist weiss ich, dass Iriswurzeln in alten Rezepten als stärkehaltiger Zusatz verwendet wurden. Heute kaum mehr. Heute werden wohl auch die Seidenraupen verschwunden sein. Wenigstens sind uns die Kirschen geblieben.
So viele wunderschöne Blumen! Der Garten sieht jetzt viel einladender aus, als bei deinem letzten Besuch im November.
Liebe Grüße
Sigrid
erstaunt hat mich, dass alle aufs Mal blühten. Muss nochmals hin, um zu sehen, was von der Pracht noch vorhanden ist.
Schön, dass du dein Versprechen wahr gemacht hast und wiedergekommen bist – noch schöner ist aber, dass du diese Blütenpracht mit uns teilst! 😀
Danke dafür und einen schönen Sonntag für euch.
Liebe Grüße Eva
habs mit einem Fussmarsch von zuhause verbunden. Damit komm ich locker auf 10000 Schritte 😉
Jetzt weiss ich, was ich neulich in Basel versäumt habe. Muss ich halt nächstes Jahr wieder kommen. Danke für die wunderbaren Bilder und einen schönen Sonntag.
Gerne!!
ja sehr schöne Bilder, aber mir fehlt ein wenig die jugend, wir haben doch alle auch Kinder, die würden sich langweilen, weil halt nur für ältere, ich finde du kannst auch jünger sein
die Jugend hat hinten beim See ihr Refugium: Spielplätze, Kinderwagen, Dynosaurier, Rutschen und Karussel. Dort beschleunige ich meine Schritte und langweile mich lieber im ruhigen Teil des Parks 😉
Zauberhaft schön! Kürzlich lief im Fernsehen eine Sendung in der über Helene von Stein-Zeppelin und ihrer Staudengärtnerei berichtet wurde. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, liebt sie ebenfalls Pfingstrosen….. Liebe Grüße 🙂
Einen Fernseher hätt ich ja schon. Komme aber je länger desto weniger dazu, mir was anzuschauen. Später im Altersheim vielleicht. Liebe Grüsse zurück.
Wie verschwenderisch und zugleich einförmig sehen doch Rosarien aus. Und wie unschuldig die Lilien, die nur dem richtig aufmerksamen Gärtner blühen 😉
aufmerksam muss der Gärtner sein? dann sind diese Gewächse nichts für mich. Was nur mit Pflege gedeiht, kommt mir nicht in den Garten.
„Schlafmützchen“ ich wollt auch so ein Mützchen mit dem Blick fürs Wesentliche wie Sie sein. Immer wieder befruchtend hier zu verweilen.
In der Alltagshektik kommt der Schlaf meist zu kurz. Im Schlaf verpasst man Manches, dafür ist man wieder aufnahmefähig.
Hach,Iris. Da kann man zwei- und dreimal hinkucken – nicht nur gucken – und entdeckt immer wieder neue Farben in einer Blüte.
Das im letzten Bild sind Escholzien. Das wiederum wäre für mich der einzige Grund einmal nach Amerika, genauer Kalifornien, zu reisen. http://www.gettyimages.de/detail/foto/view-of-california-golden-poppy-at-tehachapi-stock-fotografie/183745493
Genau: Escholzia californica.
Die Meriangärten sind wunderschön und auch mit Kindern ein super Ausflugsziel!
ein Park für alle.