Zu Weihnachten nur nichts kompliziertes. Dass einfach auch gut bedeutet, beweisen diese beiden Rezepte bedeutender Köche, einmal Franz Wiget, Meister aller Klassen der Innerschweiz sowie Frank Giovannini, Küchenmeister und Schweizer Koch des Jahres 2018 im Hôtel de ville in Crissier.
Den Unter- und Aufbau übernahm ich mehr oder weniger von Giovannini, verwendete jedoch Quitten- anstelle von Apfelpüree, das Glasieren von Wiget.
Die Anweisung von Wiget im gedruckten Globus-Rezept, den Blätterteig 2 cm (!!) dick auszuwallen, übergehen wir weihnächtlich milde gestimmt, zumal das Warenhaus inzwischen seinen Fehler wenigstens im Internet behoben hat, ebenso wie die Zeitangabe beim Backen der Tarte, in 10 Minuten kriege ich meine Apfeltarte nie und nimmer knusprig gebacken.
Apfeltarte. Tarte aux pommes.

Zutaten
für 2x 20 cm Tartes
für den Rosmarin-Karamell:
90 g Zucker
50 g Butter
3 Rosmarinzweige, Nadeln gehackt
50 g Honig
50 ml Apfelsaft
für die Apfeltarte:
2 Boskopäpfel (oder Gala), ungeschält, entkernt, halbiert (L.: besser geschält nach Originalrezept)
ca. 250 g Butterblätterteig
einige Butterflocken
8 EL Quittenpüree (allenfalls Apfelpüree)
Zubereitung
für den Rosmarin-Karamell:
(1) Zucker zu hellbraunem Karamell schmelzen, Butter einrühren und mit dem Apfelsaft ablöschen. Rosmarin und Honig unterrühren, einmal aufkochen, zugedeckt abkühlen lassen und absieben. Einkochen, bis die Mischung sirupartig ist.
für die Apfeltarte:
(2) Blätterteig 2 mm dick rund auswallen, auf ein mit Backpapier belegtes Kuchenblech legen. Stupfen. Mit etwa 4 EL Quittenpüree bestreichen. Kalt stellen.
(3) Inzwischen Aepfel mit einem Hobel oder der Aufschnittmaschine in 1 mm dicke Scheiben schneiden und die Tarte vom Rand her überlappend belegen. Apfelschicht mit Rosmarin-Karamell bepinseln. Eine zweite Schicht Aepfel in einem kleineren, konzentrischen Kreis auslegen, wiederum mit Apfel-Karamell bestreichen, danach eine dritte Schicht, wiederum mit kleinerem Durchmesser, auslegen, bestreichen, mit Butterflöckchen bestreuen.
(4) 25 Minuten im Ofen bei 180°C (O/U-Hitze) backen. Herausnehmen, vorsichtig mit Rosmarin-Karamell betupfen und nochmals ca. 25 Minuten bei 180°C (Umluft) fertig backen. Herausnehmen und noch lauwarm essen.
Es soll ja Länder geben, in denen man beim Essenholen in der Kantine sich das Fleisch und den Salat gleich auf die Desserttarte legt, um den Teller dann schichtweise von oben nach unten abzuarbeiten. Da wir jedoch in einer angeblich zivilisierten Region leben, legen wir die Eiscrème neben, statt auf die Tarte. Als Eiskrem keinesfalls eine von Mövenpick, sondern meine eigene: Quitte/Hagebutten von vorletzter Woche
Wie das mit guten Vorsätzen so ist, meine Absicht, mehr zu backen, habe ich nun schon zwei Jahre lang sträflich vernachlässigt. Aber spätestens jetzt werden langsam die Gründe für meine Ausflüchte knapp 😉
Boskop sind bald mal vorbei, aber es gibt noch viele andere Sorten.
da ich rohe äpfel nicht mehr vertrage, aber den apfelgeschmack mag, kommt dieses gluschtige rezept gerade richtig. es wird sich sicher auch erst im januar backen lassen 😀 danke ❤️und verschneite grüsse aus lenzburg
Liebe Sabine, eine Freundin kauft konsequent nur noch alte Apfelsorten und kann dieses Obst beschwerdefrei wieder genießen:
https://www.pomologen-verein.de/aktuelles/detail/article/apfelallergie-vertraegliche-sorten.html
in der Schweiz: https://www.prospecierara.ch/de/obstsortengarten-zofingen
lieben dank für den hinweis.
oh, verschneit, der Zucker von heute Morgen ist bereits wieder weggeregnet.
Ja, lauwarm muss sie sein, die Tarte…Traumhaft sieht sie aus und schmeckte sicher genau so. Schönen Sonntag euch beiden!
Danke, es regnet und wir bleiben zu Hause.
Ganz fein seht si us, di Tarte! Und hinggt de Tartes vo de beide grosse Maischter kai bizzeli hinde noch.
Und dä mit de zwai Santimeeter und de zäh Minute goht scho grad gar nit. Das isch „Cooking-Fake“!
I wynsch dir/Eych e gmietlige Sunntignomidaag in dr Wärmi.
Dangge glyychfalls! Letzte Resten der Erkältung auskurieren
Oh, da riecht man förmlich sowohl Duft und fühlt den Geschmack aus dem Laptop heraus. Hervorragend gelungen! Ob ich mich da dran traue, muss ich sehen. Ihnen und Ihrer Frau die allerbesten Grüße und Wünsche zum 2. Advent! Sunni
Danke Frau Sunni, das es heuer hier erstmals keie Weihnachtsgebäck gibt, musste süsser Ersatz her 😉
Mmmmmh, wie verlockend! Ich habe noch Boskop aus eigener Ernte im Keller. Wenn das kein Fingerzeig ist 😉
Eine schöne Adventszeit wünsche ich!
fein, wenn man Aepfel im Keller holen kann. Wir leben von der Hand in den Mund und essen, was im Markt erhältlich ist.
So eine schöne Tarte. Passt perfekt in die Adventszeit und wird sofort zum Weihnachtsdessert erkoren.
erst ausprobieren obs schmeckt, dann entscheiden. LG
wie gemalt und lecker!
Apfelkunst
Eine gute Apfeltarte geht immer! Gab es bei uns sogar als Tarte tatin letztes Weihnachten zum Nachtisch. Heuer werde ich mich an „geeistem Latte Macchiato“ ausprobieren: https://hotel-lindenhof.blogspot.it/2017/11/dessert-rezept-geeister-latte-macchiato.html
Die Eiscreme sieht übrigens auch lecker aus! 😉
Wunderschön! 😍👍🏻 Quitte verfeinert. Die Tarte muss himmlisch geschmeckt haben. Ich hab inzwischen einen Apfelquittenbaum im Garten, der sogar schon einmal vier Früchte getragen hat: Begeisterung!
tolle Aussichten!!!
In Ermangelung an Püree einen Apfel mit Gewürz und Weißwein zerkocht, mit dunklem Muscovado abgeschmeckt. Obgleich den Rosmarin vergessen rauszusieben ein phänomenales Duett mit Vanilleeis. Merci!