Heute besuche ich einen Cousin anstelle einer Cousine. Lison, ein junger Kerl, eher Dreikäsehoch denn Kerl, der nicht erwachsen werden will und es auch nie werden wird. Nach kurzen 26 km mündet er in die Loue, die Loue später in den Doubs. Die Quelle liegt am Ende eines Felsenschlusstales inmitten einer Hügellandschaft in einer einsamen Waldschlucht des oberen Lizon. Wie die benachbarte und bekanntere Loue wird sie von einer großen und sehenswerten Quellgrotte mit Wasser versorgt. Immerhin 5000 Liter/Sekunde. Hier ist Stille. Hier flüstert der Fluss von Sehnsucht, Träumen und Erinnerungen. Hier lässt es sich herbstens alleine verweilen (allein ist nicht einsam!) dem Fliessen und Rauschen der auch nach dem Sommer noch imposanten Wassermassen zuhören und über die Hektik der Menschheit in der dräuenden Adventszeit nachsinnieren.
Die reichlich vorhandene Wasserkraft wurde seit dem Mittelalter für den Betrieb von Mühlen genutzt. Im Jahr 1619 wurde ein Eisenhammer (Werkzeugschmiede, taillanderie) erbaut, der mit der Verarbeitung von Eisen für die Herstellung von Sensen und Radspeichen bald regionale Bedeutung erlangte.
3 km nördlich durchfliesst der Lison das Dorf Nans-sous-Sainte-Anne. Gemächlich. Ohne Eile. Das Dorf gehörte seit dem Mittelalter den Herren von Chalon. Etwas oberhalb von Nans steht ein klotzig wirkendes Schloss: Château Mirabeau, nach dem Namen des Liebhabers der Frau des letzten vorrevolutionären Schlossbesitzers benannt.
Um an die Einmündung des Lison in die Loue zu gelangen, muss ein Hügelzug überwunden werden. Kein Problem für Mäxle. Er fährt gerne Wald.
Über sieben Hügel nach Lizine, mit dem Blick von einem Belvedère auf den lieblichen Talgrund des Lison.
Und wieder tief hinunter, an den Zusammenfluss von Lison und Loue.
Bei einem einsamen Gehöft Nähe Corcelles gibts noch einen Blick auf eine Wildsau zu erhaschen, nichts für Halbvegetarier. Ein Schokoriegel genügt mir.
Heute übrigens wieder mit Kommentarfunktion. Der letzte Beitrag gebärdete sich zickig. Zicken, die ich ihm nicht austreiben konnte. Das ist der letzte Reiseeintrag für dieses Jahr. Schluss mit Ausreisen. Aber nur für 2019. Ich bin noch nicht fertig mit der Franche-Comté. Das Meer muss warten. Versprochen!
Quellen: wiki edition française
lamiacucina 
der text gefällt mir sehr und das wäldchen ist nun mein i pad hintergrund. danke fürs mitnehmen. einen schönen tag und eine erfreuliche woche.👋🏼❤️🐝🐶
da muss ich wohl bei Schnee nochmals in den Jura fahren, um dir einen passenden i-pad Hintergrund zu besorgen. 🙂
Wunderschöner, informativer und interessanter Reisebericht mit herrlichen Fotos. Vielen herzlichen Dank! Nach dem Motto: Warum auch in die Ferne schweifen, sieh das Gute (und Schöne) liegt so nah, möchten wir uns das auch mal vornehmen. Alles Gute für die Endjahrestage, und ich freue mich auf weitere Berichte 2020! Liebe Grüsse von Heidy
aus bekannten Gründen kann ich kaum mehr weiter weg. Natürlich hätte auch das eigene Land einiges zu bieten, aber da ist mir auf den Strassen zu viel Verkehr. Danke für die guten Wünsche, gerne erwidert.
Geschichten-Erzählung at its best. Ich sass wieder auf Mäxles Hinterbank und habe es genossen. Sehr!
🙂 auf dem rechten Vordersitz ist die Aussicht besser und frei wäre er auch gewesen.
Eine schöne Reise 🧳
hat mir den den heutigen Tag wärmer gemacht
Wärme muss von innen kommen, damit sie anhält.
Wunderbare Beschreibungen, das ist preiswürdig!!!Und es macht große Lust zum nacherleben. Vielen Dank dafür. Ich habe im Oktober den Tipp für Arbois befolgt, die himmlischen Verführungen entschädigten für den nebligen Tag bis Arbois. Ab da schien nicht nur am Himmel die Sonne. Nochmals Danke, ich freue mich schon auf 2020!
wie schön, dass ich jemand von dieser Gegend verführen durfte. Und falls das Heimweh drückt, gibts in Arbois sogar ein Fonduestübli 😉
Für eine Quelle ist das ein gewaltiger Wasserfall. Der kleine Kerl zeigt, was er kann. Wie schön, wieder von einem wunderbaren Ausflug zu lesen. Schönen Rest-Sonntag wünnscht Buchfink
danke Frau Buchfink, in diesen juratypischen Taleinschnitten (reculées) finden sich noch viele Schätze). Bei jedem Besuch neue.
Ein wunderbares Lesevergnügen 🌹 Herzlichen Dank.
ein doppeltes Vergnügen. Ich halte meine Ausreisen als EWrinnerung gerne fest. Danke.
Interessant was du (au) hyte schribsch und zuedäm isch alles scheen bebilderet. I gniess dini Bricht jedesmool bis zer letschte Silbe!
Do i am letschte Sunntig kai Glägeheit gha ha, èbis derzue z‘ schriibe zelt mi Begeischterig glatt dopplet.
Ich wynsch dir/Eych e gute Start in die ney Wuche.
Danke Peter! Computerprobleme haben mich wieder einmal über Gebühr beschäftigt.
Dann warten wir mal auf das Meer…
es wird kommen, Geduld. Muss doch wissen, wohin das Wasser meiner Flüsse fliesst.
Jolies balades dans une région qui m’est chère 😉 Merci de ces belles photos
pour moi une si belle région et si proche.
Lieber Robert,
mir werden der Doubs, sein Cousin und seine Cousinen fehlen – vor allem auch deine herrlichen Fotos davon!
Aber es bleibt zumindest die Vorfreude auf deine nächstjährigen Ausflüge.😉
Und dann erst das Meer……
Liebe Grüße Eva
meine Reichweite hängt halt vom Gesundheitszustand von Frau L. ab. Liebe Grüsse nach HH (am Meer)
Wir fahren auch schon seit Jahren ins Jura, Ihre Beiträge weiteten unsere Augen.
Bitte weiter so, auch mit den (nun nicht mehr so häufigen) Kochanregungen.
Viel Grüße aus dem (fast so) schönen Görlitz.
Görlitz kommt früher oder später auf meine Reiseliste. Ich hoffe, dass es noch dazu kommt. LG