Nachgekocht: Sommerhinterhertrauerrisotto

Zitronen-Kapern-Risotto von Kraut und Kekse
Zitronen-Kapern-Risotto von Kraut und Kekse

Trüb, grau, dem kürzesten Tag entgegen. Was sich bei Marcie von Kraut und Kekse zur therapeutischen Trauerarbeit bewährt hat, soll auch hier seinen Zauber entfalten. Ein sommerlicher Winterrisotto. Schnell im Teller, wohlschmeckend, wirkungsvoll gegen den Graukoller. Mit Nachttischlämpchen und Unterlagskarton fast so schnell fotografiert wie gekocht.

Zutaten
200 g Risottoreis (Carnaroli)
1 mittelkleine Zucchini
1/2 Zwiebel, bei mir wars eine Cipolle di Tropea
35 g gut gewässerte Kapern
Saft und Abrieb einer kleinen Zitrone
Olivenöl extra
7 dl Gemüsebrühe
30 g Sbrinz, frisch gerieben, oder Parmesan
30 g Mascarpone (nicht im Rezept, bei mir Restenverwertung)

Zubereitung
(1) Die fein gehackte Zwiebel in Olivenöl andünsten, Reis zugeben und ca. zwei Minuten glasig schwitzen. Ablöschen mit etwas Gemüsebrühe. Den Risotto unter stetem Rühren bis zur sämigen Konsistenz einkochen, die verdunstete Flüssigkeit immer wieder durch kleine Zugaben von Gemüsebrühe ersetzen.
(2) Während der Reis gart, die Zucchini klein würfeln, der Bio-Zitrone die Schale abreiben und den Saft auspressen (ca. 40 ml).
(3) Nach etwa 10 Minuten Kochzeit des Reises den Zitronensaft und -abrieb dem Risotto beifügen, nach 15 Minuten Kochzeit die gewürfelte Zucchini (dann bleibt sie schön knackig). Zwischendurch immer mal wieder Gemüsebrühe nachgießen und rühren.
(4) am Ende (nach ca. 20 Minuten) geriebenen Parmesan und Kapern, sowie den Löffel Mascarpone unterheben.

Gleicher Teller im Hochnebel-tageslicht fotografiert
Gleicher Teller im Hochnebel-tageslicht fotografiert

Anmerkung
Oh wunderbarer Lackmustest: Nach dem Zufügen des Zitronensaftes verfärbte sich der Risotto wunderschön rötlich wie im Lehrbuch, kein Wunder bei diesen stark rot gefärbten Zwiebeln. Hab ich schon erwähnt, dass er ins Sortiment unserer Risotti aufgenommen wird ? Danke, Marcie.

AddThis Social Bookmark Button

26 Kommentare zu „Nachgekocht: Sommerhinterhertrauerrisotto“

  1. A wonderfully pristine risotto… There’s nothing better than a delightful risotto to cheer up when it’s grey and cold outside!

    Cheers and have a nice weekend,

    Rosa

  2. Jetzt weiß ich endlich, was mir fehlt und womit ich die graue Novemberstimmung heben kann…hätte ich schon längst selbst drauf kommen können! 🙂

  3. Genau so feucht/nass soll er bei mir auch sein, der Risotto. Für mich die Zutaten aber separat.

  4. Ein niedlicher Name für das Risotto und wie immer ein schönes Bild. Ich muß mir auch mal eine andere Lampe suchen. Der Platz am Fenster gibt bei dem trüben Wetter nichts mehr her.

  5. Eine schöne Anregung, Reste zu verwerten und einen trüben Tag aufzuhellen. Was die Konsistenz anbelangt, so halte ich es mit Herrn Hintner (Zitronenrisotto). Ich nehme allerdings nur die 3fache Menge an Flüssigkeit und nach 18 Minuten ist der Risotto so, wie ich ihn mag. Immer noch cremig-weich, aber nicht mehr ganz so feucht.
    Wie mit allem, ist es wohl eine Frage des Geschmacks und darüber läßt sich nicht streiten.

  6. @Rosa: schon wieder Wochenende, mir verfliesst die Zeit.

    @Eva: eine neue Nachttischlampe ?

    @sammelhamster: der gleiche Teller: im grau-blauen Bild war er noch heiss, im warmen Bild kalt.

    @Bolli: drum gibts hier oft Risotti.

    @the rufus: oder gar mit 5 cm Schnee obendrauf ?

    @Houdini: in Asien sieht kriegt man ein anderes Verhältnis zum Reis.

    @Sivie: das Licht der Lampe muss auch noch korrigiert werden, sonst wird alles gelb.

    @kochundbackoase: es gibt für jede Stimmungslage einen Risotto.

    @Charlotte: die benötigte Flüssigmenge hängt von der eingestellten Hitze der Kochplatte, der Grösse des Topfes, der Menge Reis und der Intensität des Rührens ab. Ich messe nie etwas ab. Alles nach Gefühl.

    @entegut: das Nachttischlämpchen lässt sich in die Küche tragen 🙂

  7. Ja, nein, ich weiß nicht – so ein Erinnerungsrisotto macht die lange Strecke bis zum nächsten Sommer doch erst richtig bewusst? Oder bewahrts eher den Glauben, dass es irgendwann wirklich wieder so weit ist? 🙂

  8. @lamiacucina: das alles ist mir schon bewußt. Gerade für Risotto aber messe ich die Flüssigkeit immer ab, weil ich dann sicher gehe, daß er so wird, wie ich ihn liebe. Zudem sind eingestellte Hitze der Kochplatte, Topfgröße und Reismenge immer die gleichen; die Intensität des Rührens variiert natürlich, ich bin ja kein Roboter -:). Für mich paßt es so, aber es führen ja viele Wege ins Risotto-Himmelreich.

  9. Will auch wieder Sommer, zwar scheint in Mitteldeutschland grade die Sonne, aber bitterlich kalt. Und rutschendes Sommeressen ist beim momentanen Befinden mehr als angebracht! Hätte Euch definitiv eine Portion abgenommen 🙂 (falls zuviel da gewesen wäre *g*)

  10. es lebe das nachttischlämpchen ;-))) toller titel und ja, genau das braucht meine seele auch. und danach schoko ;-))) grüße aus dem saukalten münchen

  11. Bei uns gibts heute Abend auch Risotto-allerdings ganz schön winterlich, mit Trevisano, und hinterher eine kleine Birnentarte mit Blauschimmelkäse.
    Als Wein hab ich einen endlich reifen Volnay eingeplant…

  12. ui, da fühle ich mich aber geehrt 🙂
    Das nächste Mal nehme ich auch rote Zwiebeln für den pH-Test, ich mag Nachweisreaktionen auf meinem Teller 😀

  13. @Hedonistin: diese Rückerinnerungsmomente dauern in der Regel kaum weit über die Essenszeit hinaus. Danach weilen die Gedanken bereits wieder bei Sauerkraut, allein weil es das Morgen zuzubereiten gilt.

    @Charlotte: individuell perfektionierte Parameter, besser kann mans nicht machen.

    @Anikó: gibts kein Resten-DHL ?

    @kulinaria: dem Teller ist doch alles wurst 🙂

    @mipi: 60 Watt

    @nysa: wir haben draussen -3°C, drinnen aber gut geheizt.

    @duni: oh Trevisano, hab auch schon welchen gesehen, aber noch nicht gekauft. Hier gabs nach erneuter Plätzchenbackerei Brot mit Mettwurst und Cornichons und einen Graves 1996, Pape Clément. Jetzt werden sich die Weinkenner die Haare raufen.

    @marcie: ich koche nur Gutes nach… und was uns schmeckt. Bin aber hoffnungslos im Hintertreffen.

  14. *lach* Sommererinnerungenweckrisotto wäre meins 🙂 GenauSO – einfach herrlich! Hast du auch für MICH gedeckt??? Also, ich bin dann mal weg… 😉

  15. @Elisabeth: für „erinnerungenweckrisotto“ müssten die Zutaten noch etwas geändert werden. Ein Teller mehr wäre schon noch aufzutreiben 🙂

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.