Eine ähnliche Pizza begegnet mir bei jedem Einkauf im Migrosmarkt an der take-out-ecke: die Pizza vegetariana. Nicht mit Gemüse vollgetürmt, sondern, wie es sich gehört, mit hauchdünnen Scheiben, nur eine einzige Lage, überlappend. Der Käse liegt unter dem Gemüse und wird dadurch vor der Hitze des Ofens geschützt. Sogar mit einem guten Fertigteig zubereitet, ist eine Pizza ein schnelles Gericht, ideal um die Ferienstimmung in den Alltag hinein zu verlängern. Fertigteig nehmen wir hier aber nicht. Auf keinen Fall einen mit viel Hefe aufgeblasenen Schnellteig verwenden. Viel Hefe frisst den Geschmack, und unsere Pizza soll ja schmecken wie in den Ferien. Mein Beitrag zum 5-Jahresjubiläumsevent Ferienküche des kochtopfs.
Zutaten
für 2 Pizzen:
200 ml Wasser (Evian still)
300 g Weissmehl Typ 405 + 60 g Weichweizendunst
10 g Meersalz
1 g Backhefe (anstelle von 0.6 g Bierhefe)
für den Belag:
1 mittlere Zucchetti
1 kleinere Aubergine
1/2 rote Peperoni
1 -2 Tomaten
1 Mozzarella
4 Elf. Parmesan gerieben
2 Tlf. Herbes de Provence
Salz, Pfeffer
Zubereitung
(1) Hefe in der Knetschüssel in lauwarmem Wasser lösen, Salz und 10% Mehl hinzufügen. Die Knetmaschine starten und langsam das restliche Mehl hinzugeben bis zum Erreichen der gewünschten Konsistenz. Der Vorgang muss sich über 10 Minuten erstrecken. Danach die Knetmaschine weitere 20 Minuten mit geringer Geschwindigkeit arbeiten lassen, bis man eine kompakte Masse erhält, die nicht klebt und sich weich und elastisch anfühlt.
(2) Teig auf die Arbeitsfläche gegeben und mit einem feuchten Tuch abdecken und 2 Stunden bei Raumtemperatur (24°C in meiner Küche) gehen lassen.
(3) Nach 2 Stunden formt man von Hand kleine Teigkugeln à ca. 260 g, die man in Plasticdosen, mit feuchtem Tuch bedeckt, bei Raumtemperatur weitere 4-6 Stunden gehen läßt. Dann sind die einzelnen Teigkugeln fertig und können für die nächsten 6 Stunden für die Pizzazubereitung benutzt werden.
(4) Danach die Teigkugeln auf dem bemehlten Arbeitstisch von Hand (nicht mit dem Wallholz) ausformen und belegen. Erst mit dem geraffelten Mozzarella (geht gut, wenn er etwas angefroren ist), dem Parmesan, den Herbes de Provence, dann die in 1 mm dünne Scheiben geschnittenen Zucchetti und Auberginen, die fein geschnittenen Peperoni und die knapp 5 mm dick geschnittenen Tomaten. zum Schluss das Gemüse salzen und pfeffern.
(5) ca. 12 Minuten bei 250°C auf Pizzasteinen ausbacken.
Meine Basisbeiträge zu Pizza:
Echte Pizza napoletana, mit Gesang
Pizza (3): Der Belag
Pizza (2): Der Teig
Pizza (1): Mein Ideal
Eidg. dipl. PizzaioloWeitere Rezepte unter der Kategorie Pizza
und hier noch ein paar Blümchen zum 5-jährigen Geburtstag von zorras kochtopf:
Genau – das ist Ferienküche! (aber was bin ich froh, dass du nicht wirklich Fertigteig genommen
hast! 🙂 )
Schöne Idee mit den Blümchen für zorra, die hat sich wirklich verdient!
Da kommt in der Tat Ferienstimmung auf. Das Foto finde ich klasse.
Lovely pizza and stunning flower shot!
Grüsse,
Rosa
Das ist Ferienküche – auch wenn ich diese Küche nicht selbst in den Ferien mache, sondern machen lasse.
In der Ferien-Wohnungs-Küche gibt es eigentlich nie Pizza.
Ist ja gut, ich bin ja schon bekehrt 😀
Im Ernst: ist dieser Teig nochmal anders als Evas?
So schmeckt auch mir Gemüsepizza 🙂 Die Idee mit den fein geschnittenen Gemüse werde ich mir merken!
Genauso werde ich das anstellen mit dem Mut zur Langsamkeit beim Teig und mit der angefrorenen Mozzarella. Danke! Wunderbare Bilder heute, eigentlich immer.
Pizzateig kann quälend sein und wird oft mit matschig-dickem Belag vollendet. Deine Variante versöhnt jeden traumatisierten Restaurantbesucher! Und eine sehr charmante Idee mit den Blumen….
Klingt köstlich. Werd ich gleich heute Abend ausprobieren.
Ich teile die Auffassung, daß nur eine dünne Pizza eine gute Pizza ist, frage mich aber: 6-8 Stunden den Teig gehen lassen? Was macht man, wenn man mittags Pizza essen will, aber kein Frühaufsteher ist?
Ich hatte mal den Teig über Nacht im Kühlschrank gehen lassen, mit verminderter Hefezugabe. Ergebnis war alles andere als zufriedenstellend.
Das ist ein tolles Rezept. >> Für meine Frau, die liebt Veggie-Pizza, da hab ich mal was neues!
@Eva: Zinnien sind die schönsten Blumen.
@mipi: Am Pizzatag schien die Sonne leider nicht.
@Rosa:
@Nathalie: beim event sind ja auch ferienverlängernde Rezepte, die zu Hause gekocht werden, zugelassen.
@sammelhamster: meiner entspricht der original neapolitanischen Zubereitung gemäss link unten im Beitrag. Eva’s beruht auf einer einfacher herzustellenden Version von Marla. Im Geschmack dürften sich die beiden Versionen kaum gross unterscheiden.
@Andrea: Gemüsepizza wird hierzulande gerne mit vollbeladenen Gemüsekuchen verwechselt.
@Buchfink: viel Mut zum Mut !
@Susa: wenig Belag auf einer guten Unterlage. Das ist wirklich das ganze Geheimnis.
@Jakob: guten Appetit.
@Linksaussen: Soll Pizzateig gut aufgehen, braucht er eine Mindestmenge Hefe. Entweder gibt man ihm die gleich von Anfang an hinzu, oder man lässt der wenigen Hefe Zeit, sich die Stärke aufzuschliessen und sich im Teig soweit zu vermehren, dass die gebildete Menge Hefe ausreicht, um den Teig gehen zu lassen. Das braucht Wärme oder im Kühlschrank sehr viel Zeit. Einfach Teig herstellen und über Nacht in den Kühlschrank stellen reicht nicht. Wenn ich meinen neapolitanischen Teig am Mittag brauchen will, setze ich ihn am frühen Vorabend an, lasse ihn 2-3 Stunden in der warmen Küche gehen, forme die Kugeln, die stelle ich dann in den Kühlschrank über Nacht. Um 7 Uhr nehme ich sie wieder raus, wärme die Plasticboxen in handwarmem Wasser auf, bis der Teig Raumtemperatur hat, und lasse den Teig bis Mittag gehen.
@gourmet: beim Grossverteiler Migros abgeguckt 🙂
Danke für den Tip. Ich muß aber noch überlegen, ob mir „Um 7 Uhr“ wirklich gefällt…
dann einfach den Teig am Vorabend eine Stunde länger gehen lassen und erst um 8 Uhr aufstehen 🙂
das klingt wieder superlecker und ist was für uns Gemüsefans. Was ich aber nicht kenne ist „Weichweizendunst“
Ich finde es immer ein wenig ein schräges Ansinnen, wenn der Käse unter dem eigentlichen Belag liegt.
Gemüsepizza würde mir heute Mittag auch gefallen. Ich brauche gleich was zu essen, wenn ich hier noch weiterlese.
Schaut lecker aus, das probiere ich mal… aber erst abends 🙂 Sag mir nur eins, vermissten die Auberginenscheiben nicht etwas Öl? Oder hast Du etwas drübergeträufelt?
alleine das Foto reizt schon zum Nachbacken !!!
Das ist für uns eine willkommene Variante unserer, mittlerweile wöchentlichen Pizza 🙂
Seitdem ich Dein Rezept für den “ Guten “ ausprobiert habe, gibt es einmal in der Woche Pizza, meistens am Freitag.
Auf die Idee, sie nur mit Gebmüse zu belegen bin ich nicht gekommen, gefällt mir aber sehr gut.
Also…… Morgen gibt es Gemüse – Pizza … der Herr des Hauses hat schon glänzende Augen aus lauter Vorfreude 🙂
Wundervoll, himmlisch, einfach köstlich und nachahmenswert, sofort! Ich sags ja, deine Fotos haben Poesie… 🙂
@Arthurs Tochter: Weichweizendunst ist normaler Weichweizen, etwas gröber gemahlen wie Weissmehl. Wenn Du das nicht kriegst kannst Du anstelle der Mehlmischung auch Pizzamehl verwenden.
@kochschlampe: beim Migros take-out machen sie es auch so und wenn man sich Mühe gibt, die Gemüsestreifen schön auszulegen, sieht das nicht schlecht aus. Braun verbrannter Käse auf einer Pizza ist auch nicht meine Sache 🙂
@Isi: Vor dem Essen hab ich Olivenöl drübergeträufelt, wie immer ging das in der Hektik des Fotografierens vergessen. Vorher würde ich es wegen der grossen Hitze nicht draufgeben. Um das Ansengen der Gemüseränder zu vermeiden, könnte man die Temperatur vielleicht etwas senken und dafür länger…
@Karin: Gemüsepizza gibts an fast jedem Pizzastand in Italien. Frauen mögen das anscheinend.
@Elisabeth: einigen wir uns auf Küchenpoesie 🙂
Selbstgemachte Pizza ist immer gut! Und Gemüsepizza ist LECKER! Nur bin ich nie so vorsichtig mit der Hefe. Bei mir kommt sie direkt ins Mehl zu den ganzen anderen Zutaten. Der Teig geht immer auf.Meine Mutter war immer erstaunt wie rabiat ich damit umgegangen bin und wie gut der Teig aufging. Ich habe dann auch mal die vorsichtige Variante ausprobiert, war aber keine Verbesserung.
Die Pizza sieht zum Reinbeissen aus und vielen herzlichen Dank für die Blümchen! 🙂
Was ich noch sagen wollte: Ein echter Gentleman bist du halt doch. 😉
..weniger ist häufig mehr!
Ich „knalle“ auch den Teig nicht so voll.
Teig lasse ich in der Regel im Kühlschrank
gehen..gelingt immer.
Wird auf alle Fälle nachgebacken,
lamiacucina
HBG
eibauer
Küchenpoesie klingt wundervoll – ein Gesamtkunstwerk… 🙂
Pizza wollte ich schon lange wieder einmal machen, da kommt Dein Rezept wie gerufen, da auch alle Zutaten vorrätig sind. Danke für die Anregung und die – wie immer – wunderschönen Fotos (die Zinnien sind eine Pracht).
Schöne Pizza, genau richtig für meine Helen, aber auch ich brauche nicht unbedingt Fleisch, und wie ich sehe, nimmst Du auch nicht so brutal viel Käse wie Pizzaverschandler.
@nina: wenn Du das gut mischst und knetest geht das auch auf, und ein wenig rustikal darf eine Pizza schon sein.
@zorra: die Blümchen waren von mir selbst gepflückt 🙂
@eibauer: es führen viele Wege in den Pizzahimmel.
@Charlotte: heute habe ich im Restaurant am Nebentisch einen mit Gemüsen belegten Flammkuchen gesehen. Der muss auch noch gegessen und nachgebacken werden.
@Erich: am besten schmeckt mir an einer Pizza die Unterlage 🙂
Echtes Slow Food. Das kann ja nur genial schmecken und um den Teig zuzubereiten braucht man ja wirklich einen Urlaubstag. Das ist dann doppelte Entspannung.
heute gab es wieder die freitägliche Pizza und zwar nach diesem Rezept, alles super…hat super lecker geschmeckt und wird bestimmt noch öfter wieder gemacht !!
Ich habe allerdings ein grundsätzliches Problem beim Pizza backen, was mich noch an den Rand des Aufgebens treibt *grrrrr*
mir gelingt es nicht, die Pizza ohne Probleme und Pannen vom Teigschieber auf die Schmamottsteine in den Ofen zu bugsieren !!
es hängt, klebt und rutsch nicht ohne Verlust des Belages, derz.T. in den Backofen rutscht. Ich gebe schon immer eine gute Schicht Weizendunst auf den Teigschieber… aber nix da 😦
Gibt es da einen Kniff ?????
..ich habe da eine
Mehlmischung aus Roggen- und Maismehl.
Das funkt….
Manchen nehmen bloß Maisgriess.
HBG
eibauer
Dankeschön für den Tipp !
Wird gleich nächste Woche ausprobiert, Gestern ist durch das Kleben der Pizza am Schieber doch glatt fast eine Calzone entstanden 🙂
..wurde gestern nachgebacken.
Ein sehr leckeres Rezept, lamiacucina
Liegt voll in unserer Richtung.
Danke.
HBG
eibauer
..kommt heute wieder in den Ofen.
Da freuen wir uns schon.
HBG
eibauer
Dieser Beitrag erinnert mich daran, dass mir letzte Woche trotz Kenwoodmaschine Hefezopf und Flammkuchen mißlungen sind. So ist das eben, wenn man Hunger, aber keine Geduld hat. Die Zinnien machen direkt gute Laune.