Frau L. hatte mich davor gewarnt. Die kalorienarmen Grünspargeln mit grossen Mengen an Quark und Mascarpone zu beschweren, sei ein Unding. Meine Einwände, dass die Leichtigkeit die Schwere aufzuheben vermöchte, prallten an ihr ab. Sie wollte ihre Spargeln nature, mit etwas Butter. Ich machte für mich allein ein Spargelrolle, kann ich mir kalorienmässig ja leisten. Zudem wollte ich den Backrahmen für Biskuitteige, der schon seit einem Jahr bei mir herumliegt, endlich ausprobieren. Ein Rezept der Zeitschrift lemenu.
Zutaten
Vorspeise für ca. 6 Personen
für den Biskuit:
4 Eigelb
4 Eiweiss
2 Elf. heisses Wasser
1/2 Tlf. Salz
90 g Weissmehl
1/2 Tlf. Backpulver
für die Füllung:
ca. 250 g grüne Spargeln und einige für die Garnitur
250 g Mascarpone, Raumtemperatur
250 g Magerquark, Raumtemperatur
75 g Greyerzerkäse, frisch gerieben
Salz, Pfeffer, Muskat
Zubereitung
für den Biskuit:
(1) Backofen auf 220°C vorheizen (U-/O-hitze)
(2) Eigelbe und heisses Wasser mit den Schwingbesen des Handrührgerätes in einer Schüssel zu einer hellen, schaumigen Masse verrühren (ca. 5 Minuten).
(3) Eiweisse mit dem Salz steif schlagen. Vorsichtig unter die Eigelbmasse mischen.
(4) Mehl und Backpulver mischen, auf die Eimasse sieben, und mit dem Schwingbesen kurz darunterziehen.
(5) Teig auf dem mit Backpapier belegten Blech rechteckig 6-7 mm dick ausstreichen. Dazu ist ein Biskuitrahmen sehr nützlich.
(6) 6-7 Minuten in der Mitte des auf 220°C vorgeheizten Ofens ausbacken. Herausnehmen, das Backpapier auf die kalte Küchenabdeckung ziehen. ein weiteres Backpapier drauflegen, ein feuchtes Tuch darauf ausbreiten und mit dem umgedrehten, heissen Backblech zudecken. Auskühlen.
für die Füllung:
(6) Die gerüsteten, grünen Spargeln in siedendem Salzwasser knapp garen (ca. 7 Minuten), auskühlen lassen.
(7) Mascarpone, Magerquark und Käse (alle Raumtemperatur) gut verrühren, würzen, auf das erkaltete Biskuit streichen.
(8) Spargeln (einige paar zur Deko beiseitestellen) auf 2/3 des Biskuits legen, satt aufrollen. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, dann in 2 cm dicke Scheiben aufschneiden.
Servieren mit einem Salat.
Anmerkung
Frau L. hatte recht. Die Rolle schmeckt zwar gut, wir sagen hier „nicht schlecht“, eine ganze Rolle ist aber für einen Esser allein zu üppig. Zumal, wenn man wie ich, 6 mal alleine daran kauen muss. Vielleicht hätte ich wesentlich mehr Grünspargel reinpacken sollen, um sie leichter zu machen. Wichtig bei der Zubereitung ist, dass Mascarpone und Magerquark stichfeste Qualitäten sind, damit sich die Masse im Kühlschrank genügend verfestigt.
Zumindest sieht’s toll aus. Und geschmeckt hat’s sicher auch gut.
Meine erste Idee war auch, dass es ein bißchen wenig Spargeln hat für eine Spargelnroulade. Naja, Versuch macht kluch 🙂
Der MAGERquark hat kalorienmäßig wenigstens rausgehauen.
das Foto hat zumindest den Aufwand gelohnt….
ha,ha,ha……..das sieht ja gruselig aus, Robert! Das erinnert mich an die legendäre Biskuitrolle von meiner Oma aus den 80er.
Wenigstens siehts edel aus. Bisquit ohne Zucker ist ja auch mal was neues. Im Restaurang hätten sie dir für ein Scheibchen mit Salatbouquet 15 Euro abgeknöpft hier. Siehs mal so. 😉
Ich habe noch nie herzhaften Biskuitteig gegessen….
Mir gefallen die grünen Punkte jedenfalls sehr 😉
Irgenwie muss ich mich Mestolo da anschliessen, sind ja gerade mal nur 8 Spargel! Und der Rest?!! Hat den Frau L. ganz alleine verputzt? … Sieht aber wie immer spitzenklasse aus!
Schick ausschauen tut’s schon! Zu viel Creme im Verhältnis zum Spargel wär’s mir aber glaub ich auch. Bei Spargel bin ich immer so wenig experimentierfreudig. Den grünen mag ich am liebsten im Risotto.
Ein sehr elegantes Rezept. Für 15 € würde ich es zwar nicht nehmen, aber sonst …
Sehr, sehr elegant. Mal sehen, mit etwas mehr Spargel kann ich mir das schon vorstellen.
Omas Bisquitroulade (wie sie BerlinKitchen so treffend nennt) mochte ich nicht mal mit Erdbeeren, mit Spargel – oh nein. Aber das Schnittbild ist schön exakt 😉
Ein kleines Scheibchen als Vorspeise würde ich schon mal probieren wollen. Macht optisch schon was her, wirkt aber doch auch ganz schön mächtig.
@mipi: das Foto in der Zeitschrift hat mich verleitet.
@Mestolo: beim Auslegen kamen mir plötzlich Bedenken, dass die Rolle zu dick wird.
@Nathalie: angeschlagen hat bei mir nichts.
@Ursula: als „Tagebuchblogger“ müssen meine Leser alles mitessen, was ich selber esse. Nichts mit Rosinenpicken von Gustostückerln 🙂
@BerlinKitchen: Genau, die derzeit bereits da und dort gemachte Erdbeerroulade hat mich gereizt, es einmal pikant zu versuchen.
@Evi: dann hätte ich insgesamt für 90 € Rouladen gegessen. Wer’s hat darf sich das leisten 😉
@sammelhamster: Erdbeeren passen nicht zum Greyerzerkäse, Sonst hätte ich gerne noch rote Punkte dabei gehabt.
@Jutta Lorbeerkrone: genau abgezählt wie auf dem Bild in der Kochzeitschrift 😉
@Toni: bei Spargeln geht eben nichts über die altbewährten Rezepte. Eine Festellung, die ich trotz besseren Wissens jedes Jahr wiedermache.
@Peter: Biskuitrouladen haben in der Tat was Elegantes.
@Isi: mit mehr Spargeln wäre die Roulade etwas weniger trocken.
@Eline: es geht nichts über exaktes Handwerk 🙂
@Linda: zu spät, alles gegessen und so schnell gibt es sie nicht wieder.
sag das nicht, mein Lieblingssalat besteht aus Spargel, Erdbeeren und Emmentaler 😀
also doch nichts Bitteres als Lieblingssalat !
Ein Traum von einem Bild. Der Grüne kommt bei uns erst, aber dann muss ich das unbedingt probieren. Ich hätte auch eine Roulade mit Spargeln auf Lage. Mal schauen ob ich’s für’s Netz hinkriege. So schön bestimmt nicht.
So spring-like and lovely! Your roulade is beautiful and must taste divine!
Cheers,
Rosa
Sieht wie immer großartig aus. Und als Vorspeise eine Scheibe pro Person, kann ich mir das mehr als sehr gut vorstellen! Überhaupt, das bisschen Mascarpone …
Vorschlag zur Güte: Statt nur Mascarpone und Quark für die Füllung zu verwenden, würde ich eine luftige Mousse aus grünem Spargelpürree, Sahne und Gelatine verwenden. Dann wirds in jedem Fall spargeliger.
Optisch für meinen Geschmack ein absoluter Hingucker!
Oh la la, eine Biskuitroulade einmal ganz anders… ich werde meine Backkünste unter Beweis stellen 🙂
Bei dem Foto hast Du dich wieder selbst übertroffen, lieber Robert. Allein dieses ist schon ein Posting wert!
Vielleicht sollte es besser „Pikante Roulade mit dreierlei Käse und Spargelnote“ oder so ähnlich heißen, dann würde man es eher als interessante Komposition wahrnehmen und weniger als ein reines Spargelgericht?
Ich bin ja prinzipiell sehr dafür auf uns Frauen zu hören, aber deine Roulade sieht toll aus und dieses wunderschöne Bild möchte ich nicht missen. Nachkochen werde ich eher nicht, meine Herren stehen nicht so darauf, leider. Und nur für mich ist es kalorientechnisch nicht optimal…
Viele Grüße
Mir schmeckt Spargel am Besten, wenn gar keiner dran ist 😛 😆
Da ändert auch die wirklich sehr hübsche Verpackung nichts dran…. 😎
Diese ist jedoch Ausbaufähig – erinnert sie mich doch ein wenig an das
Ying & Yang Zeichen.
Wenn das nicht zum Gleichgewicht beiträgt, dann weiß ich auch nicht 🙄
Allein der Anblick ist mal wieder ein Leckerbissen 🙂
Mit einer ähnlichen Fülle lag im am Wochenende im Kampf, weil ich demnächst wunschkochen soll: Spargelmaultaschen. Irgendwie wurde es trotz Ricotta nicht recht stichfest.
Na, so schlimm finde ich das jetzt nicht. Vielleicht noch ein paar Scheiben Parmaschinken mit rein, dann passt’s schon.
Das liest sich sehr geschmacksneutral oder reichte der Käse, um die Rolle genügend zu würzen?
schön aussehn tut´s ja….
Tja…wenn es die Zeitung sagt…aber war das nicht etwas viel Mascarpone fuer deine Verhaeltnisse?
Das hätte ich Dir gleich sagen können, dass Frau L Recht hat, seh ich nämlich auch so. Aber die Optik ist 1a. Wenn dich das beruhigt… 😉
Einen Fotopreis gewinnst du damit allemal.
@Magdi: nur immer her damit. Durch Vergleichen sieht man, was man besser machen sollte.
@Rosa: die grünen Punkte ?
@creezy: auf 3 Tage verteilt habe ich 250 g Mascarpone gegessen. Man sieht mir nichts an.
@Suse: bevor ich sie gemacht habe, dachte ich einen Moment an ein weisses Spargelmousse mit Gelatine, wäre eindeutig spargeliger.
@Elisabeth: dazu werde ich nicht nein sagen 😉
@Christine: wenn etwas sehr gut schmeckt und gleichzeitig schön fotografiert ist, mache ich schon ganz laut Reklame dafür 🙂
@Petra: damit rennst Du bei Frau L. offene Türen ein, sie findet andauernd, ich solle mehr auf sie hören, weniger bloggen, stattdessen die guten alten Gerichte kochen, etc. etc.
@Heidi, die II.: das Ying/Yang kam eher zufällig rein und war nicht beabsichtigt. Ich nehme es mal als Zeichen des Himmels.
@Bee: Spargeln weisen einen hohen Wassergehalt auf. Wenn dann der Ricotta auch noch nicht gut abgetropft ist, bleibt die Masse nach dem Pürieren flüssig. Ich würde den Spargel braten, damit er antrocknet.
@aftenstjerne: Zu Spargel brauche ich keinen Schinken, aber der dünne rote Rand hätte das Bild noch schöner gemacht.
@Susa: ich habe den würzigsten Alp-Gruyère verwendet, dessen ich habhaft werden konnte.
@Claus: Das Auge will ja auch…
@Jutta Lorbeerkrone: für die eingesetzte Menge Spargel wars viel Mascarpone, für mich nein. Ich bin ein Vielfrass.
@Ellja: wenn ich was im Kopf habe, nützt alles Zureden nichts 🙂
@tobias kocht!: nein. Ich habe nur versucht, einmal im Stil von Mestolo ein Foto zu machen und der Teller wurde nicht kalt.
Deswegen habe ich direkt gedacht „Mönsch, dolles Foto! 😀
sieht schon sehr lecker aus !!!!
aber für mich hätte es auch ein paar Stangen Spargel mehr sein können :-)))
Auch eine sehr schöne Idee Spargel einzupacken! Schmeckt bestimmt.
Das Foto ist klasse! Diese Kombination hört sich auch sehr, sehr vielversprechend an. Aber, wie Frau L., ziehe ich den Spargel in seiner ursprünglichen Form vor (auch wenn ich doch manchmal andere, wesentlich originellere Spargelrezepte probiere).
Genau, bei meiner Oma war es auch ERDBEER-BISKUIT-ROULADE
super foto, macht ja ordentlich was her … der aufwand hält sich ja in grenzen, aber das menü würde auf anhieb um einige euros teurer ausfallen 😉
Wenn noch was übrig ist, nehme ich gerne ein Stück. Sieht wirklich bombastisch aus. Etwas grüner vielleicht noch?
Noch kalorienärmer wäre gefüllter grüner Spargel – da fallen die sonstigen Zutaten auch nicht so ins Gewicht 😀
Eines deiner Spargelrezepte habe ich nun nachgekocht (kommt bald!), diese Rolle toppt aber alles! Wow kann ich nur sagen.
@Mestolo: 🙂 geht aber nur Abends, tagsüber habe ich zuviel Fredmlichteinfall.
@Karin: die Spargeln waren wenigstens durchgehend.
@Hannes: sie liegen dann nicht so unordentlich auf dem Teller 😉
@Kirsten: so ähnlich sagte das auch V. Klink, am besten schmecken sie klassisch.
@Berlin Kitchen: wir kennen doch unsere Omas.
@Barcalex: selbermachen ist immer am günstigsten.
@Barbara: ja, ich hatte Bedenken, die Rolle nicht mehr schliessn zu können, war ja auch meine erste Rolle.
@kulinaria: dazu bräuchte ich eine Drehbank.
@Alex: da hast Du gut daran getan, so toppig habe ich die Rolle nicht gefunden.
Diese Roulade steht in abgewandelter Form, natürlich glutenfrei auf meinem Programm.
Kompliment für das tolle Foto.
Danke !
Die Spargelroulade war in glutenfreier Version ein Gedicht. Ich habe noch Schinken dazu genommen. Ein gutes Glas Grauburgunder aus dem Markgräflerland und Spargelsalat hat das Ganze abgerundet.
Hier das Rezept http://www.glutenfrei-kochen.de/kb/rezept_anzeigen/id/837/glutenfrei/1/laktosefrei/1/vegetarisch/1/Spargelroulade
schön geworden. Glutenfrei bedeutet offensichtlich nicht, auf etwas verzichten zu müssen.