Steckrüben-Pakora (mit Curry Schnitzel)

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Steckrüben. Gelbe Räben bzw. Gelbe Rüben. Nicht zu verwechseln mit den Gelben Rüebli.  Mestolo hat  in ihrer Steckrübenwoche so viele hübsche Rezepte vorgestellt, dass auch in mir der Wunsch erwachte, das bislang verschmähte, so reizlos langweilig ausschauende Wintergemüse zu probieren. Vermutlich auch, weil mir der tag Steckrübe im Blog bislang fehlte.

Ich habe eine Rezeptidee von Lucas Rosenblatt für buntes Wintergemüse aufgegriffen und mache ein Steckrüben Pakora. Pakora ist in Indien und Pakistan ein beliebtes Gericht, dabei werden Gemüse in einem Teig aus Kichererbsenmehl und Gewürzen gewendet und anschließend in heissem Fett knusprig ausgebacken. Das weiss ich, weil ich es bei Christian von Grüsse aus der Küche gelesen habe. Von Gerichten aus dem Indischen Subkontinent habe ich keinen blassen Schimmer.

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Zutaten
für den Teig:
50 g Kichererbsenmehl
10 g Weissmehl
1 Prise Backpulver
1/2 Tlf. Kurkuma
1 Tlf. Garam Masala, selbst zubereitet, Rezept folgt demnächst
80-90 ml Wasser

für die Steckrüben:
200 g in Stäbchen geschnittene Steckrüben
2 dl neutrales Fritieröl

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Zubereitung
(1) Die Teig-Zutaten zu einem zähflüssigen Teig verrühren. Das Backpulver erst kurz vor dem Fritieren einrühren.
(2) Die Steckrüben in Salzwasser 2 Min. blanchieren. Abschütten, auf einem Küchenpapier trocken tupfen.
(3) Die Steckrübenstängel durch den Teig ziehen (mit Koch-Pinzette) und im kleinsten Topf in wenig heissem Öl fritieren. 4-5 aufs Mal.

Mitten im Fritieren geht die Küchentüre auf, Frau L. steht wie der Erzengel Gabriel im Türrahmen: Du fritierst ? Ohne mich. Fettes Zeug ess ich nicht. Das weisst Du doch !!! Vor Monaten wäre ich noch ins rotieren gekommen. Heute werfe ich den Rest der Steckrübenstengel kaltblütig  in ein Pfännchen, wenig Butter dazu, würze mit Salz und Garam Masala. Geht auch so. Der Ehefrieden ist gerettet !

Dazu gabs dünne Kalbsschnitzel, trockengetupft, mit Olivenöl bepinselt, dann aus einem Sieb fein mit  Madras-Curry bestreut und in der höllisch heissen Grillpfanne beidseitig sehr kurz angebraten, bis sich das Grillmuster zeigt. Zum Schluss erst gesalzen. Bratdauer: ca. 1 Minute.

Anmerkung
Cucina rapida - schnelle Küche für Genießer. Ein Blog-Event von  mankannsessen.deEin empfehlenswerter, wunderbarer Ausbackteig, der sehr fluffig aufgeht und gut haftet. Massvoll gewürzt, geht der Geschmack der Steckrübe nicht unter. Die Kichererbsenschicht wirkt als Barriere gegen das Eindringen von Fett. Die Steckrüben Pakora war überhaupt nicht fett. Hat mir ausgezeichnet geschmeckt. Frau L. war mit ihrer schlanken Version ebenfalls zufrieden. Ein schnelles Gericht, das in 30 Minuten auf dem Tisch steht. Deshalb mein Beitrag für den Dauerevent Cucina rapida von mannkannsessen.

33 Kommentare zu „Steckrüben-Pakora (mit Curry Schnitzel)“

  1. Ich fritiere nie….Holzhaus ohne Abzughaube, Geruch und so…aber wo immer ich die Moeglichkeit habe, das ‚fette ungesunde‘ zu Essen, nuetze ich es aus!

  2. Kochpinzette? 😀

    Schönes Rezept, wenn ich auch Frittiertes nicht so mag, aber ich würde es probieren. Steckrüben sind toll, ich glaub, diesen Winter muss ich da nochmal dran.

    Schönes Wochenende!

  3. Hmmm, Steckrüben fehlen mir sowohl als Tags als auch als persönliches kulinarisches Geschmackserlebnis. Mal Ausschau halten wo ich die bekomme.

  4. Wintergemüse: wie schön, eine Reihe für mich.

    😉

    Ich habe bisher nur Steckrübenpommes aus dem Ofen gemacht – Frittieren ist mir immer ein wenig suspekt – andererseits…. Pakora! Ich liebe Pakora.

  5. Leider scheiterte bislang jedes Steckrüben kochen an den nicht auffindbaren Steckrüben, es scheint hier im Süden kein beliebtes Wintergemüse zu sein 😦

  6. Meine Liebe zur Steckrübe habe ich auch gerade in diesem Winter entdeckt, ein Gemüse das gerne den Geschmack anderer Zutaten annimmt und sich so in alle Richtungen aufpeppen lässt.

  7. Danke sehr für die tolle Anregung.
    Wir lieben Steckrüben. Während meine Zeit in Dithmarschen habe ich Steckrüben kennengelernt.
    Hier im Rheinland wollen viele nichts von Steckrüben wissen, weil man die wohl im Krieg oft als einziges Gemüse zur Verfügung hatte.
    Die fritierte Version werde ich am Wochenende ausprobieren.

    LG!

  8. Die kleinen Rübchen sin wirklich süß. Solche Zwerge gibt es hier nicht. Bei 3 hiesigen Steckrüben könntest du den ganzen Winter jeden Tag davon essen. Wie sah denn Frau L.’s schlanke Version aus?

  9. Waren Deine Steckrüben vor dem Fototermin bei der Kosmetikerin? So schön glänzende Steckrüben hab ich ja noch nie gesehen

  10. Das finde ich so schön an Foodblogs: Da erlebt eine absolut in Vergessenheit geratene Gemüsesorte ein Revival und ruckzuck gibt es viele kreative, tolle Rezepte! 🙂

  11. Was ich vom britischen Nationalgemüse halte, habe ich ja schon in meinem Blog beschrieben. Doch jedem Tierchen sein Pläsierchen und jedem Bübchen sein Steckrübchen. Vermutlich gab es in der Schweiz auch nie einen Steckrübenwinter …

  12. Auwei, Steckrüben habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr gegessen!
    Dann wird’s ja langsam mal Zeit.
    Die Idee mit dem Pakora finde ich ziemlich genial. Ich mache zu Pakora auch immer gerne Joghurt mit Kreuzkümmel und Minze, zum Dippen. Wobei auch ich um Fritiertes eigentlich einen großen Bogen mache, aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel.

    Falls Du dich mal intensiver mit der indischen Küche beschäftigen möchtest, sind die Bücher von Julie Sahni ein guter Einstieg. 🙂

  13. @kitchenroach: auch ihr werdet eine Frittenbude, wenn nicht gerade um die Ecke, so doch erreichbar haben.

    @Mestolo: ich tunke meine Finger nicht gerne in siedendes Öl. Schmeisst man alle gleichzeitig rein, kleben sie aneinander.

    @Ulrike: die badischen Biobauern wissen, dass sie in der Schweiz keine 1 kg Boliden verkaufen können.

    @barcalex: unsere stammen aus Deutschland.

    @Kochschlampe: hoffentlich bring ich die Reihe vor dem Frühling durch.

    @Tina: in Deutschland essen doch alle Sauerkraut und Steckrüben 😉

    @Gourmet-Büdchen: das Gemüse ist wahrlich weitere Versuche wert.

    @sweetkoffje: braucht ja nicht viel Öl. Erstaunlich, wie sich die kulinarischen Kriegserlebnisse einer Generation über mehrere Generationen weitervererben.

    @Sivie: bei uns sind die Steckrüben in der Grösse mittlerer roter Bete. Die 3 brachten etwa 350 g auf die Waage.

    @Sabine: ich habe sie gewaschen und klitschnass fotografiert.

    @Rosa: das dachte ich mir.

    @Peter: für mich auch.

    @uwe: mit Karotten, Pastinaken geht das genauso.

    @Christina: wir stürzen uns halt alle gerne auf etwas „Neues“ 😉

    @anglogermantranslations: unsere Steckrüben waren die Kartoffeln. Davon hatte es aber immer genug und es gab sie ohne Rationierungsmarken.

    @Andrea: zu der Mischgemüse Pakora bei Lucas machten wir eine Koriander Raita. So ab und zu mal probieren, gerne, mehr nicht. Die indische Küche überlasse ich gerne andern.

  14. Der Hauch von Indien lässt Sehnsüchte und Träume wach werden…
    Dass man dafür Hiesiges nur in indisches Kleid zu packen braucht, ist genial 🙂

  15. Steckrüben-Pakoras – fein! Meine Lieblingspakoras sind die mit Spinat oder Jungzwiebel.
    Pakoras zu Fleisch sind allerdings etwas unüblich, aber warum nicht.
    Kicher-Mehl wird besonders knusprig. Ich verwende es nicht nur für indische Gerichte, sondern z. B. auch, um manche Fischhautseite sehr knusprig zu bekommen (mit kalter Milch bestreichen und in Kichermehl tauchen), zum fettarmen Panieren von Käse, etc.

  16. @Sabine: nicht nötig, das Gemüse gut abtrocknen, dann hält der Teig.

    @Eva: drum geh ich in Kochkurse.

    @Elisabeth: ich spüre keinen Hauch. Mit Indien kann ich nichts anfangen.

    @sammelhamster: und schon sind die furchtbaren Befürchtungen nicht mehr so steckrübig.

    @Eline: du kennst das ja alles. Für mich sind es die ersten Pakora, die ich gemacht habe. Zum Fischanbraten will ich das mal ausprobieren. Das Kichererbsenmehl hat beim Erhitzen offensichtlich erstaunliche Eigenschaften.

    @Karoline: es waren auch meine ersten Steckrüben 🙂

  17. Steckrüben gibt es bei uns nicht, aber wunderschöne Kohlrabi. Ich hab schon gehört, dass man panierte Kohlrabischnitzel machen kann!?

  18. Fritiertes ist meins auch nicht, und Wrucken schon gar nicht! Ich hätte also mit Frau L solidarisiert, dann aber heimlich Schwarzwurzeln ins Pfännchen geschmuggelt. Damits nicht so auffällt, hätte ich wohl einen kühlen Silvaner von Wagner-Stempel aus der Tasche ge-und aufgezogen, beiden Parteien großzügig ausgeschenkt, jeder hätte seins essen können und wahrscheinlich wären alle zufrieden gewesen …

  19. @Magdi: ich kenne nur panierte Sellerieschnitzel, das wird mit Kohlrabi auch gehen.

    @kitchenroach: ein kleines Fettpolster schadet nichts in diesen Breitengraden.

    @duni: die Pinzette, um die gelben Rüben von den weiss-beigen Schwarzwurzeln wieder zu trennen, wäre vorhanden. Da ich keinen Sylvaner an Lager habe nehm ich meinen Haus-Viognier. Hauptsache es sind alle zufrieden.

  20. habe die Steckrüben-Pakoras nach deinem Rezept ausprobiert….ich muß sagen, der Teig ist wirklich ganz wunderbar, ich habe etwas mit der Menge Garam Masala experimentiert und noch ein bißchen mehr reingegeben, vlt. war meine Mischung auch von Haus aus nicht so intensiv…..mein persönliches Fazit ist, daß ich Pakoras wohl generell lieber mit andrem Gemüse oder Paneer mag, die Steckrübe ist da nicht ganz so mein Ding…..aber wir hatten auch eine schöne Raita, kräftig mit Kreuzkümmel abgeschmeckt dazu – sehr harmonisch!

  21. @Hesting: nur durch Konsequenz bleibt man schlank.

    @Sandra: der Teig könnte man auch noch mit etwas Kreuzkümmel ergänzen. Das hab ich unterlassen, weil ich die Steckrüben nicht zudecken wollte. Andere Gemüse sind auch gut, aber wenn ich sie alleine essen muss, lasse ich die Finger davon.

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