Merguez, eine kräftig gewürzte, rohe Bratwurst aus Lamm, die auch Rindfleisch enthalten kann. Noch eine Wurst aus der Kochwerkstatt von Lucas Rosenblatt über Hacken und Wursten. Wer über Wurst oder die von mir besuchten Kochkurse nicht mehr lesen mag, kann weiterklicken oder muss es erdulden.
Zutaten
für ca. 25 Würstchen
300 g Lammfleisch vom Gigot
1 geschälte, zerdrückte Knoblauchzehe
1 Tlf. getrockneter Thymian
1/2 gehackte, rote Chilischote
1 Tlf. zerdrückte Fenchelsamen
1/2 Tlf. Kreuzkümmel
1 Tlf. Raz el Hanout
Meersalz
Schwarzer Pfeffer
80 g Schweinsnierenfett oder wie hier frisches Schweinsnackenfett (beim Metzger verlangen). Fett vom Schweinenacken ist um einiges weicher als Spickspeck.
Lammdarm

Zubereitung
(1) Das Fleisch in 1 cm grosse Würfel schneiden, in einer Schüssel mit den restlichen Zutaten mischen und kräftig würzen. Mindestens eine Stunde im Kühlschrank kalt stellen. Anschliessend nochmals 10 Minuten in den Tiefkühler.
(2) Danach das marinierte Fleisch erst mit Lochscheibe 8 mm, danach mit 4.5 mm durch den Fleischwolf hacken.

(3) Die gewässerten Lammdärme über das mittlere Wurstrohr ziehen. Die Masse in die Därme füllen und zu ca. 5 cm langen Würsten formen.
(4) Bei mittlerer Hitze in einem Gemisch aus Olivenöl und Butter langsam anbraten.
Servieren mit Chermoula, Harissa und einer schnellen Balsamicoreduktion.
Chermoula
Zutaten
Unterlage für 12 Würstchen
3 grüne Peperoni
3 geschälte, entkernte Tomaten
2 geschälte, gehackte Knoblauchzehen
1/2 Elf. Paprikapulver
1/2 Elf. scharfes Paprikapulver
1/2 Tlf. Kreuzkümmel
1 Bund gehackte Petersilie
1 Bund gehackter Koriander
3 Elf. Olivenöl
Salz, Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Tlf. Zucker

Zubereitung
(1) Peperoni waschen, halbieren, schälen und in 2 cm grosse Würfel schneiden. Tomaten würfeln.
(2) Olivenöl erhitzen und den Knoblauch hellbraun rösten, Tomaten, Peperoni und Gewürze zugeben und während 20 Minuten kochen lassen.
(3) zum Schluss Petersilie und Koriander zugeben. Nachwürzen und mit Zucker abrunden.
Gefällt mir ausgesprochen gut, aber man kann wohl davon ausgehen dass in Nordafrika kein Schweinefett verwendet wird – schätzungsweise eher Lammnierenfett oder so etwas?
Interessant ist das schon, so ein Wurstkurs. Und wenn man die nicht essen mag, hält man sich eben an Chermoula. 🙂
Schönes Wochenende!
Für hyt beschrängg‘ i mi uf‘ s Chermoula und wenn‘ s si muess uf die zwaiti Helfti vom Bigorre-Bild Nr. 4. So bliibe kaini Räschte …
Bei den Bildern freu ich mich auf den bestellten Fleischwolf!
Seit wir unsere Gemüsekiste abgesagt haben und wieder regelmäßig über den samstäglichen Wochenmarkt stromern, komm ich an dem Merguezgriller nicht vorbei. Da dort nebenher astreine vegetarische Gerichte bereitet werden, werd ich ihm diese Beilage mal vorschlagen und irgendwann vielleicht mal selbst eines Fleischwolfes habhaft werden.
das mit dem Gemüsekisten absagen kommt mir irgendwie bekannt vor 😉
Ein bisschen Schade ist es schon, aber die Auswahl am Markt ist einfach besser.
Ich hoffe, Du hast von der Chermoula die doppelte Portion gekocht, ich hätte nämlich auch gern ein Pröbchen davon … 🙂
Passt jetzt vielleicht nicht ganz zur Jahreszeit, aber bei Merguez komme ich immer in Weihnachtsstimmung! Da gab´s mal eine besonders gute auf dem Freiburger Weihnachtsmarkt. Eine der wenigen Wurstsorten, die ich sehr mag, deswegen: Ich mag noch über Wurst und Kochkurse lesen! 😉
Ich kann von der Wursterei gar nicht genug lesen, bitte weiterso.
ach, beleidigte Wurst jetzt?…..
Erinnert mich an meine „gute alte Zeit“ in Algerien. Mir wird ganz wehmütig zumute und ich muss ein paar Tränen schlucken…
Auch wenn ich warscheinlich nie selbst wursten werde, finde ich es doch interessant.
Ich denke schon lange über einen Fleischwolf nach…und es wird immer schlimmer, wenn ich dich wursten sehe.
Nett, dass du uns die Möglichkeit des Weiterklickens anbietest.
Aber ich bleib‘ trotzdem da, schließlich gibt es heute wieder was zu sehen/ lesen, was ich niemals selber machen kann 😀
Ich muss meine eigene Würste machen! I love merguez sausages and your recipe is splendid.
Cheers,
Rosa
Wurst selbst machen? Wo ich doch in einem „Wurst-Paradies“ hier lebe.Zugegeben, interessant wäre es schon. Aber an die Qualität der Profis heranzukommen ist schwierig.
He he, mich langweilt der Kurs mal gar nicht, ganz im Gegenteil, ich überlege ob ich meinen Fleischwolf mal rauskramen soll…
Die Würstkes hören sich sehr gut an und Herrn GB wäre es sicher auch eine Freude.
Nein, bloß nicht aufhören mit den Wurstereien!
Liebe Grüße, Sus
Also das sieht nicht nur sehr lecker aus, sondern weckt Fernweh. Hier im hohen Norden Deutschlands ist diese Wurstsorte eher wenig verbreitet, aber seit einem Besuch bei meinem Bruder in der Schweiz bei uns sehr beliebt und ich erstehe sie hier, wo immer ich ihrer habhaft werden kann…vielleicht sollte ich sie auch mal selber machen?!
Schönes Wochenende
Joachim
@Foodfreak. ja, Lammnierenfett ist hier nur schwer erhältlich.
@Mestolo: wenn man Paprikagemüse auch nicht mag, bleibt doch nur das wegklicken 😉
@Basler Dybli: das wundert mich hingegen.
@Tina: die armen Metzger werden bald auf ihren Würsten sitzen bleiben.
@SchnickSchnackSchnuck: Merguezgriller gibts hier auch. Hingegen hat mich danoch noch nie die Lust gepackt.
@Hesting: mit roten Paprika hätte sie mir noch besser gefallen. Die grünen mag ich nicht so.
@Christina: das kann auch am Glühwein gelegen haben 🙂
@Freundin: es kommt noch eine Wurst, dann ist Schluss mit Wurst.
@Bolliskitchen: Leberwurst bitte, darauf bestehe ich 😉
@der Muger: Fremdenlegionärstränen ?
@Sivie: das beruhigt mich wieder.
@Isi: nachdenken ist ungesund.
@sammelhamster: auf Dienst an den Lesern und Leserinnen lege ich viel Wert.
@Rosa: mach nur, der Mensch lebt nicht von Süssem allein.
@Peter: das stimmt. Dafür hat man die Gewissheit, was drin ist.
@Gourmetbüdchen: was versteckt ihr auch den Fleischwolf immer zuhinterst im Speicher ? Der gehört in die oberste Küchenschublade !
@Sus: nur noch eine, dann hab ich keine (mehr).
@Joachim: hier findet man sie überall, im Gegensatz zu den Nürnberger Bratwürstchen.
Lecker – Lammbratwurst! Heute sitze ich wieder mit am Tisch und esse dafür die doppelte Portion 🙂 ….und vielen Dank für die Tasse Tee gestern! Dazu noch Schwarzer – mein Liebling. Also – ich war schwer beeindruckt 🙂
Also ich lese mit großem Vergnügen von allen Wurstereien etc, alles Sachen, die ich nie machen würde, aber es ist doch großartig, wenn du mit so viel Freude, die man ja raushört, uns an deiner „Weiterbildung“ teilnehmen läßt.
Nicht nur erduldet, sondern auch genossen 😉
Und ich hab‘ bisher immer geglaubt, dass in der Wurst die nicht ganz so edlen Fleischstücke landen. Lammgigot oder neulich Kaninchenschenkel wären mir zu schade zum Wursten, ich würde das als Braten schmoren.
Egal, ich besitze ohnehin keinen Fleischwolf, aber die Würzung nehme ich sehr gerne als Anregung fürs nächste Ragoût. 🙂
Irgendwann darf ich vielleicht mal in Pension gehen, dann gönn ich mir das auch, Würste selbst zu machen. Bis dahin habe ich zum Glück einen islamischen Fleischhauer meines Vertrauens.
Schaut wieder einmal superlecker aus!
@Hanne: also auch eine Teetante, wie ich 😉
@Buchfink: freut mich, wenn meine Freude rüberkommt.
@the rufus: Deine Leidensfähigkeit wird hier ja öfters auf die Probe gestellt.
@twocents: beim Metzger vielleicht. L. Rosenblatt ist der Meinung, dass eine Wurst kein Abfallbehälter für zweitklassige Ware ist. Wer Würste in grossen Mengen produziert, denkt da vielleicht „wirtschaftlicher“ als er.
@Turbohausfrau: vergiss nicht, dich genau zu erkundigen, wann das mit der Pensionierung der Fall sein wird. Je früher, desto besser.
@lamiacucuna: Mir tut es halt weh, wenn „zweitklasssige Ware“ nicht mal mehr gekuttert in der Wurst landet, sondern komplett ensorgt wird. Tiere bestehen auch beim Schlachten nicht nur aus Filet und Keule.
Ich esse übrigens gerne Fleisch, und deshalb freue ich mich auch immer, wenn ich bei Dir gute Rezepte entdecke.
Naja, es gibt sowieso zu wenig Wurtsrezepte in der Blogwelt. Bei dir wird man gleich merhfach fündig, meinetwegen dürfen noch einige folgen…
@twocents: so hatte ich das nicht gemeint. Ein „zweitklassiges“ Stück kann besser schmecken als ein Filet.
@Suse: das stimmt.