Zweimal jährlich beherbergen wir ein Dutzend Schafe auf unserer (genauer: Frau H’s) Weide. Wir versorgen die Tiere mit frischem Wasser. Die Tiere fressen das frische Gras, herunterfallende oder tiefhängende Äpfel und Zwetschgen, zuweilen auch Blumen und hinterlassen uns ihren Dünger und niedergetrampelte Umzäunungen. Der Schäfer schenkt uns im Folgejahr ein paar Päckchen Lammfleisch. Daraus koche ich uns etwas und das essen wir. Das nennt man Kreislaufwirtschaft.
Aus 2 Scheiben Gigot mache ich uns, in Anlehnung an ein bei Lucas Rosenblatt gefundenes Rezept, ein Lammcurry. Garam Masala war keins da, musste ich mir selber mischen.
Zutaten und Zubereitung
400 g Lammfleischragout (aus Schulter , L.: Gigot mit Knochen)
1-2 EL Zitronensaft
2 cm Ingwer, frisch gerieben
2-3 EL Garam Masala
Prise Zucker
Fleur de Sel
schwarzer Pfeffer
1 Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, fein geschnitten
2 EL Olivenöl
3 dl Tomatenpassata (anstelle ganzer Tomaten)
1 EL Tomatenpüree
1 Peperoncinoschote
2 dl Geflügelfond (anstelle von Lammfond)
100 g griechischer Joghurt (L.: war keiner im Haus, weggelassen)
Korianderkraut (L. Petersilie, Pfefferminze)
Zubereitung
(1) Lammfleisch würfeln und mit Zitronensaft, Ingwer und Garam Masala (frisch gemörsert) zugedeckt mindestens eine Stunde marinieren.
(2) Die Knochen und das abgetropfte, marinierte Lammfleisch im heissen Olivenöl 5 Minuten anbraten, dabei mit Fleur de Sel, Zucker und Pfeffer würzen.
(3) Zwiebeln, Knoblauch, Chili und Tomatenpüree beigeben, weitere 3 Minuten dünsten.
(4) Tomatenpassata und Geflügelfond zum Lammragout geben, aufkochen und bei geringer Hitze während 75 Minuten leise simmern lassen.
(5) Knochen entfernen. Bei Bedarf die gegarten Lammwürfel aus der Sauce heben. Anschliessend die Sauce einkochen bis sie bindet, die Lammwürfel wieder unter die Sauce heben.
(6) Warmhalten, vor dem Servieren den Joghurt darunterrühren.
Mit Ciabatta, Fladenbrot (Nan) oder Basmatireis servieren. Wir haben dazu Rosmarinkartoffeln und Rüebli-Pastinaken-Gemüse serviert.
Garam Masala
Inhalt von 10 grünen Kardamomkapseln
5 EL Koriandersamen
4 EL Kreuzkümmel
10 Gewürznelken
1 EL schwarzer Pfeffer
3 getrocknete, zerdrückte Lorbeerblätter
2 cm Zimtstange
1 EL Macis gemahlen
Die unzerkleinerten Zutaten trocken in einer gusseisernen Pfanne rösten, bis sie eben zu duften beginnen, danach abkühlen und in einer Gewürzmühle nicht zu fein hacken oder mahlen. Relativ rasch verbrauchen.
Schmeckt nach einer Wanderung im Juraschnee besonders gut.
Damit uns im Winter ohne Schafe nicht langweilig wird, hat der hiesige Kunstverein Schafe aus alten Motorölfässern aufstellen lassen. Meine Lieblinge: Aseol und Motul, Werke der bulgarischen Künstler Syana Damianova und Mark Boychev. Zum Verzehr nicht geeignet.