Wieder mal was ganz vegetarisches. Ich hatte Morcheln und Kerbel eingekauft und noch einen halbe Bund Wildspargeln übrig und wollte damit den Frühling in den Teller zaubern. Erst den Kühlschrank auf fällige Winterwurzeln abgesucht, die sollten die Basis für das Frühlingstöpfchen geben. Das mise en place fotografiert, dann los von Rom. Das Ergebnis schmeckte wirklich ausgezeichnet, Frau L. war begeistert. Perfekt. Wenn mir nur beim Fotografieren des Töpfchens nicht aufgefallen wäre, dass die Spargeln fehlten. Im Kühlschrank vergessen. Vielleicht war das aber auch gut so 🙂
Zutaten
1/2 Liter kräftiger, selbstgemachter Gemüsefond
1 Tlf. Butter
2 Karotten, gelb und rot
1 Peterliwurzel
2 Stangen Staudensellerie
1 Bundzwiebel
100 g frische Morcheln
1 Schuss Portwein weiss
120 g Erbsen tiefgekühlt
1 Lorbeerblatt
5 zerdrückte schwarze Pfefferkörner
Salz
1/2 Bund frischer Kerbel
für den Kerbelschaum:
2 Eigelb
1/2 Tlf. grober Senf
1 Prise Cayenne
Salz
1 kleiner Schuss Noilly Prat
1/2 Bund frischer Kerbel
wenig Gemüsefond aus dem Suppenansatz
Zubereitung
(1) Die Bundzwiebel klein schneiden. Karotten und Peterliwurzeln in feine Rädchen schneiden. Staudensellerie in Streifen. Morcheln putzen, der Länge nach halbieren, unter fliessendem Wasser waschen, auf einem Sieb abtropfen lassen.
(2) Den Gemüsefond salzen und mit Lorbeer und dem Pfeffer aufkochen. Butter in einer Pfanne schmelzen, Peterliwurzel, Karotten und Staudensellerie darin andünsten bis sie gut riechen, Pfanneninhalt zum Gemüsefond schütten und leise köcheln lassen.
(3) Indessen nochmals wenig Butter in die entleerte Pfanne geben, Bundzwiebeln anschwitzen, Morcheln hinzugeben, mitdünsten, mit dem Portwein ablöschen, etwas einreduzieren. Sobald die Karotten im Fond knapp bissfest sind, die Morcheln ebenfalls zum Gemüsefond geben. Tiefkühlerbsen hinzu und noch max. 3-5 Minuten köcheln. Würzen. Ganz am Schluss die Hälfte des gehackten Kerbels untermischen.
(4) Eigelb, Senf, Cayenne, Noilly-Prat im auf 90°C vorgewärmten Wasserbad mit den Schwingbesen des Handmixers schaumig schlagen. Salzen. Die Konsistenz mit wenig Gemüsefond einstellen. Den Rest des gehackten Kerbels unterziehen.
(5) Gemüse samt Fond in Töpfchen verteilen. Zuletzt den Kerbelschaum darüber geben.
An der überschäumenden Freude zum fünfundsiebenzigsten event freue auch ich mich. Die Gratulation geht an zorra.
Wunderschönes Bild, und das nur mit „ein wenig“ Gemüse.
Wenn Frau L. begeistert war, dann hat das Gericht Tüv! Nich, immer schön, wenn die bekochten Mitesser den Wohlgeschmack loben – der Applaus für den Köche!
Lecker! Das gefällt mir sehr.
Grüsse,
Rosa
Süperb. Was ich nicht verstehe, ist der halbe Bund Wildspargeln. Nicht, dass er für dieses Gericht vergessen wurde, sondern dass er beim letzten Mal übrig blieb…
Schön…mit Morcheln! 🙂
Wunderschön frühlingshaft!
Bei uns ist es dieses Jahr (leider) zu trocken für frische Morcheln oder andere Pilze.
Die beiden ersten Bilder sind bei mir nicht zu sehen. Auch bei Flickr nicht. Liegt es an mir?
Das Püppchen auf dem dritten sieht gut aus. Sicher lecker.
lg
Es lag an mir mit den Bildern…. und es ist noch früh, sonst hätte ich gesehen, dass die Autokorrektur Püppchen aus meinem Süppchen gemacht hat. :))
Yummy! Man möchte die Tasse direkt ansetzen!
Ich bin zwar eher ein Fleischtiger, aber das würde ich jetzt sofort nehmen. Danke fürs Mitmachen am Event und die Glückwünsche.
Falls du damit auch ins Kochbuch möchtest – ich würde mich freuen – bitte Infos zuschicken wie in der Ankündigung verlangt. Danke.
Jetzt, da die Morcheln verspeist sind, könntest Du im zweiten Anlauf ja eine Spargel-Variation versuchen 😉
Irgendwie beruhigend zu wissen, dass auch grosse Meister mal was vergessen. Es schaut aber auch ohne Spargeln lecker aus und duftet bis hierher … 😉
Andy
Auch dies sieht wieder herrlich aus! Ein sehr schönes Gemüsetöpfchen, hat bestimmt auch sehr gut gerochen…. mmhhh….
Himmel hab ich einen Hunger, bin eben erst Heim gekommen. Gemein so was… lach!
Dass die Wildspargeln fehlen hätte bestimmt keiner bemerkt, die wären ja eh unter dem schönen Schaum versteckt gewesen… Morcheln bekomme ich immer von meinem Vater, selbst gesammelt und getrocknet. Sie so zu verwenden, auf die Idee kam ich bis anhin noch gar nicht. Muss ich mir merken.
@Tina: es braucht wirklich nicht viel, um gut zu leben.
@Micha: ein selbstkritischer Koch wird sich in meinem Falle fragen, ob das Lob eventuell durch das Fehlen von Fleisch hervorgerufen wurde 😉
@Rosa May: better than steak !
@bea wyler: weil ich den feinen Wildspargel gerne in Mischgemüsen brauche, bleibt oft ein halber Bund übrig.
@Eva: noch nicht die Letzten 😉
@Barbara: bei uns kommen die käuflichen alle aus der Türkei.
@aniesdelight: da ich die Fotos nicht in wordpress liegen habe, können sie unterwegs schon mal verlorengehen. Das gibt sich wieder und liegt nicht an deinem Browser.
@Vanessa: womöglich gar noch schlürfen 😉
@zorra: ach ja, falls das Foto gut genug ist.
@bee: bin jetzt laufend am Spargeln.
@lieberlecker: vergiss das mit dem „grossen Meister“. Nudeln gehen ganz gut, mit dem Rest mühe ich mich ab.
@Pepe Nero: die Spargelspitzen hätten aus dem Schaum wie Schneeglöckchen aus dem Schnee rausgucken sollen. Macht aber nichts. Spargeln haben keine Glöckchen und läuten nicht. Hunger ist ein schlechter Koch. Vielleicht hats noch ein halbes Poulet im Kühler 😉 Selbstgesammelt ? meine 2 ersten und gleichzeitig letzten Morcheln hab ich vor ca. 8 Jahren gefunden.
Ein bezauberndes Fruehlingsgericht. Und so schoene Morcheln, 1A!
Beim Lesen dieses Rezeptes und beim Anschauen der wundervollen Fotos überkommt mich schäumende Frühlingsfreude 😉
Vom Poulet waren leider nur noch die Knochen übrig… lach!
Ja, das hätt bestimmt schön ausgesehen, wenn die Spargeln aus dem Schäumchen geschaut hätten… auch ohne Glöckchen…
Tja, in der Ostschweiz da gibts eben noch Morcheln… unberührte Natur uns so…. schmunzel… ich selbst würd ja auch keine finden, doch mein Vater ist in der Beziehung ein richtiger Glückspilz… er hat immer ein ganzes Sortiment von verschiedensten Pilzen die er dann auch selber trocknet… und ich kann sie dann bereits abgefüllt in Vorratsdosen mit nach Hause nehmen… sehr komfortabel!
Suppe im Winter, Süppchen im Frühling – wunderbar. Deins ist ein besonders hübsches Exemplar, auch ohne Spargel.
wunderbar. Danke für die Idee.
@eline: auch wenn sie weitgereist waren 😉
@Bonjour Alsace: das soll ja so sein im Frühling !
@Pepe Nero: bei uns im Jura streifen diese älteren 😉 Herren auch immer herum, Tüte oder Körbchen hinter dem Rücken versteckt, wenn man ihnen begegnet.
@Wilde Henne: Suppen iss ma auch im Sommer gerne, weil so sättigend.
@chezuli: ich und Ideengeber 😉