
Wenn ich nur wüsste, wo unser Reisring hingekommen ist. Der liegt mindestens 30 Jahre im Speicher und müsste sich doch beim angestaubten Küchengerät noch finden lassen. Ernsthafte foodblogger werden über einen Reisring die Nase rümpfen. Wer kocht denn heute noch mit so etwas ?
Mit Verlaub: Ich. Sofern ich den Ring wieder finde. Und würde mich dabei ganz gut fühlen. Gefunden habe ich den Formenring leider nicht mehr. Nun aber erst recht: Reisring !
Zutaten
Menge für 2 Personen
100 g junge Rüebli (Karotten), in schrägen, 3 mm dicken Stücken
15 g Butter
5 Scheibchen frischen Ingwer
1 Msp. Kardamompulver
150 ml Karottensaft mit Orange (Biotta)
Salz
150 g junge Kefen (Zuckerschoten), gefädelt, quer halbiert
100 g Coco-Bohnen, in 3 cm Stücken, schräg geschnitten
1 kleiner Zucchini, 150 g, in 3 cm Stäbchen geschnitten
1 grüne Chilischote, entkernt, fein gewürfelt
1 kleine Jungzwiebel in Streifen
1 Knoblauchzehe, fein gewürfelt
1 Elf. Olivenöl
Salz, Pfeffer
2 dl Kokosmilch
Currypulver Madras
Garam Masala
für den Reis:
150 g Basmatireis
1 Tlf. Garam Masala, mit Wasser zu einer dicken Paste gerührt
1 Elf. Öl (L.: Olivenöl)
300 ml Wasser
10 Safranfäden

Zubereitung
(1) Rüebli schaben, in 5 mm dicke, längliche Scheiben schneiden. Butter in einem Topf schmelzen, Ingwer und Kardamom zugeben, 2 Minuten andünsten, die Rüebli zugeben und weiter dünsten. Ablöschen mit dem Karotten/Orangensaft, würzen und knackig garen. Rüebli mit Siebkelle herausnehmen und den Rüeblisaft sirupartig einkochen. Kokosmilch, Currypulver und Garam Masala zugeben und zu einer mitteldicken cremigen Sauce einkochen.
(2) Kefen und Bohnen in Salzwasse blanchieren (Kefen ca. 2 Minuten), Bohnen ca. 5 Minuten. Mit der Siebkelle herausnehmen, kalt abschrecken und beiseitestellen.
(3) Zucchettistücke in Olivenöl anbraten, würzen. Jungzwiebel und Knoblauch zugeben und mitdünsten. Vom Feuer ziehen.
(4) Etwa 5 Minuten, bevor der Reis fertig ist, die Gemüse allesamt in die Currysauce geben und aufwärmen. Ggf. nachwürzen
für den Reis:
(5) Reis einige Minuten in Wasser einweichen, auf ein Sieb abgiessen und abbrausen. 1 Tlf. Garam Masala in einem Topf mit wenig Wasser zu einer Paste verreiben (wie nasser Sand). 1 Elf. Öl zugeben und den Topf erhitzen, bis das Wasser verdampft ist, den abgetropften Reis zugeben und unter Rühren gleichmässig anbraten. Das Wasser und die Safranfäden zugeben, aufkochen, Temperatur auf kleinste Hitze reduzieren und 12 Minuten zugedeckt ohne Rühren ziehen lassen. Abtropfen und beiseite stellen.
Reis locker um einen Metallring schöpfen. Das Gemüse und die Sauce in den Metallring schöpfen und Ring entfernen. Rund geht auch ohne Reisring.

Bei Reisring muss ich irgendwie immer an Loriots ‚Jäger im Reisrand‘ denken…
in der Schule habe ich den Reisring kennengelernt. Hühnerfrikasee im Reisring :-).Ich finde, er hat in der Küche durchaus seine Daseinsberechtigung.
Ich liebe Curry aller Art, wunderbar sieht Deines aus.
Lieben Gruß
Gaby
Ja, an den Reisring kann ich mich nur vom Hühnerfrikassee erinnern – eine schöne Erinnerung!!
Dito. Ich kenne so einen Reisring nur aus der angestaubten Schulküche. Benutz wurde er da aber auch sehr, sehr selten. Reisringe sind warscheinlich einfach gänzlich überbewertet 😉 Aber hat bei Dir ja auch ganz gut ohne funktioniert!
Hatte noch nie einen.
Handgeformt hat doch was. Schaut gut aus, dein Curry sowieso. 🙂
Zumeist bekommt man in solchen Situationen noch den hilfreichen Kommentar um die Ohren gehauen: *Das Haus verliert nichts*, um die Suche dann zielstrebig und weiter ergebnislos fortzusetzen.
Und *antiquiert* heißt heutzutage ja *oldschool* – für mich darf der Reisring so oder so bleiben… noch haben wir keinen. Solltest du deinen wieder finden und loswerden wollen: ich wäre interessiert 😉
Ich dachte, in Eurer kleinen Alpenrepublik hätte der Reisring Asyl gefunden. Mit Riz Casimir fristet er dort ein langes Leben, jenseits von Modeerscheinungen und Foodtrends. Dachte ich.
Da würde ich ja gern mal in die Tiefe stechen 😉
Einen Reis(ring) brauchts noch nichtmal. Gemüse und gute Curry Sauce reichen vollkommen zum glücklich sein.
Reisringe erinnern mich an die Sioras auf Kefallonia. Und das sind sehr schöne Erinnerungen 🙂
Mir würde die Kombi schmecken – mit oder ohne Reisring!
Falls Du den alten nicht mehr findest, könntest Du doch einen neuen Reisring gründen! Als praktizierender Oldschooler wäre ich bei den Gründungs-Riztualen aktiv dabei.
Eine Zucchini ist noch übrig von gestern, Reis ist immer im Haus, Karottensaft auch gerade – und dann greife ich einfach zur modischen Reismütze 😉
Curry geht sowieso immer, ganz egal ob mit oder ohne Ring! 😉
Hämmer doch griffbereit. Riisring gfüllt mit Chicken-Curry oder Riis Casimir isch allewyl èbbis feins. Zuedäm chan‘ i mi Ding au zem Bache bruuche. BB us de Afangszyte losst griesse.
@Kochschlampe: Das stimmungsvolle Gericht „Jäger im Reisrand“ ist ausschließlich selteneren, repräsentativen Anlässen vorbehalten.
@kegala:
@Schwiegermutter inklusive:
das war noch zur Zeit, als man Hühner bedenkenlos essen konnte.
@Sylvia: den Reisring konnte man in der Schule gleichzeitig im Geometrieunterricht benutzen. Glückwunsch zu deinem TV-Auftrtt !
@tomatenblüte: und das getraust Du Dich hier einfach so zu sagen 😉
@Micha: ob das Haus was verliert, hängt mit der Zahl an Umzügen zusammen. Umzüge schaden der Küche… und den Büchern.
@nata: selbst der Riz Casimir ist nicht mehr, was er einmal war. Aber man darf in meinen Gemüsecurry auch Ananas und Bananen reintun.
@Jens: in der Tiefe liegt das Gold.
@Susa: auch durch einen Reisring kann man wie durch ein Zeitfenster einen Blick auf die Gesellschaft werfen 😉
@Eva: der vermisste Ring war aus Aluminium, gegessen hat den bestimmt niemand.
@Franz: vor einer Vereinsgründung muss ich mich erst durch das Handbuch zur Steuerbefreiung von Vereinen durchlesen.
@bee: solange die Reisemütze knautschbar ist….
@tristezza: man muss ihn nur befüllen mit Sachen, die man liebt.
@Basler Dybli: Betty Bossy hat auch keinen mehr im Angebot. Ich hab unsern Ring eben gefunden. Viel grösser, als ich ihn in Erinnerung hatte. Reis für ca. 5 Personen.
@Robert: schon klar…der hätte wohl auch Niemandem geschmeckt! 😉
Kei Problem, guet trainiert wien‘ i bi, putz i dr Riis fir ca. zwei Nase ewäg … 😉
P.S. Haggbroote set sich drin au mache lo und seht erscht no glunge us.
Jepp, den Reisring gab es bei uns zu Hause auch und auch ich weiß nicht, wo er gebieben ist (Memo: mit der Schwester sprechen, die alle Küchenutensilien übernommen hat) und wie bei der „Schwiegermutter inklusive“ ist er bei mir mit dem Hühnerfrikassee verbunden. Meine Schwiegermutter hat das Teil übrigens zur Herstellung vom „Krauttopf“ (Hackfleisch und Kraut im Wechsel geschichtet, im Wasserbad gegart und mit weißer Sauce serviert) benutzt. Ganz ohne Reis, aber mit Kartoffeln…..
ich wollte dich noch an den Markt auf „Schloss Beugen“ am nächsten Wochenende erinnern, falls Frau L. nach einem hübschen Strohhut schauen möchte……
A delicious retro dish! I love curried vegetables.
Cheers,
Rosa
ich bin da vielleicht altmodisch. ich finde einen reisring ganz apart.
lecker sieht’s aber auch ohne aus!
Jetzt machst du mich aber wirklich wahnsinnig mit deinem Gemüse :-), das ist ja alles Lieblingsgemüse! Reisring hin oder her, egal, ich hab’s nachgekocht …..so quasi zumindest…..mit Nudelnest……Tribut an Junior 1.0,2.0 und 3.0!
http://ueberallunirgendwo.blogspot.de/2012/07/pimp-up-babymenu-oder-mohrengemuse-mit.html
Da sind wir wohl fast gleichzeitig in der Küche gestanden und haben Gemüsecurry gekocht 🙂
Nur wurden in meinem Curry viele Gemüsereste aus dem Kühlschrank verwertet. Nun habe ich wenigstens wieder 4 tiefgekühlte Mahlzeiten fürs Büro!
Curry im Reisring, da macht man nichts falsch, der Teller aufgeräumt und nicht mit Saucenflecken betupft 🙂
So lange der Reisring frisch gekocht ist! 🙂 Dann tauche ich gerne in die Tiefe, um zu der köstlichen Soße vorzudringen, die wie das Salz in der Suppe ist für mich! ♥
@Brigitte: die Kartoffeln dann in der Mitte ? Die Kommende Beuggen wollte ich schon lange mal besuchen, aber erst, wenn der Messerummel vorbei ist 😉
@Rosa Mayland: curried, wieder ein Wort gelernt.
@feinesgemüse: Ring bedeutet u.a. den organisierten Zusammenschluss von Elementen zu einem Ganzen.
@Überall & Nirgendwo: Kinden schmeckts im Nudelring noch besser.
@Iris: die Restenverwertung gehört zum Gemüsecurry wie das Gemüse.
@Klärchen Kompott: die Saucenflecken stammen bei uns immer vom Salat. Immer.
@Elisabeth: Suppen koche ich immer frisch, auch Reisringe. Nur das Salz mag alt sein. Schön, wieder mal von Dir und bei Dir zu lesen.
http://www.kochbar.de/rezept/223208/Regionale-Kueche-gefuelltes-Kraut-Waldecker-Art-mit-Hackfleischfuellung.html
Lieber Robert,
ich habe dir einen link für das Rezept geschickt, hoffentich kannst du ihn öffnen.
Wie im Rezept gab es bei meiner Schwiegermutter Salzkartoffeln dazu.
Reisring und Riz Casimir scheinen wieder im Kommen zu sein. Siehe Annabelle http://www.annabelle.ch/kochen/gourmetrezepte/schweizer-klassiker-riz-casimir-24424
@Brigitte: beinahe eine Art Gugelhopf. Mein Reisring hat ein viel grösseres Loch.
@waltraut: ob die Klassikerrückschau schon ein revival bedeutet ? Aber schön schauts aus.
Ich komme gerade vom Esstisch. Das Curry hat wuuuunderbar geschmeckt. Den Reisring habe ich mir allerdings auch gespart, obwohl ich einen besitze. Aber für 2 Personen nimmt man ihn halt doch nicht. Karotten habe ich nur mit Orangensaft gekocht, weil ich einen kombinierten Karotten-Orangensaft nicht hatte. Auch mein Mitesser war begeistert. Vielen Dank für das schöne Rezept.
freut mich. Improvisation ist Alles.