Wieder einmal Pici. Lieblingspasta der Frau L., auf ihren Wunsch zubereitet: viel Handarbeit, Nudel um Nudel wird bekanntlich einzeln in Form gerollt. Pici mögen dicker als Spaghetti sein, sind aber keine fingerdicken Teigstangen ! Pici brauchen das Rollen und Ziehen von Hand. Den unvergleichlichen Biss kriegt man mit Extrudermaschinen oder mit Spaghettiwalzen nicht hin. Mangels Wildschwein nahm ich ein Steak vom pata negra Schwein. Würzung mit Wacholder und Orange. Auch schön wild.
Pici mit Ragù

Zutaten
für die Pici:
250 g Hartweizendunst (semolina rimacinata). In der Toskana nimmt man Weichweizenmehl, wir mögen sie lieber mit viel Biss.
1 Eigelb
2 Elf. Olivenöl
125 ml Wasser
1 Tlf. Salz
für das Ragout:
250 g Schweinsnierstück pata negra, in feine Würfelchen geschnitten.
2 Elf. Olivenöl
1 Schalotte gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Scheibe Knollensellerie, fein gewürfelt
1 kleine Peterliwurzel, fein gewürfelt
1 kleine Karotte, fein gewürfelt
1/2 Peperoncino, fein gewürfelt
1 Elf. Tomatenpüree
1.5 dl Rotwein
1.5 dl Kalbsfond dunkel
8 Wacholderbeeren, zerdrückt
Abrieb einer Bio-Orange
4 Pimentkörner, zerdrückt
1 Lorbeerblatt
roter Kampotpfeffer
Salz
Pici, Butter und Brotbrösel
Zubereitung
für die Pici:
(1) Zutaten mit der Küchenmaschine 10 Minuten zu einem weichen Teig kneten. In Folie eingewickelt 1-2 h ruhen lassen.
(2) Ein Stück Teig bemehlen und etwa 5 mm dick ausrollen, daraus eine etwa 8 cm breite Teigplatte schneiden, mit einem Pizzarad, einem Messer oder der Chitarra 5 mm breite, also relativ dicke Nudeln mit quadratischem Querschnitt abschneiden, und daraus, unter gleichzeitigem Ausziehen, ca. 25-30 cm lange Pici ausrollen. Für die genannte Menge muss man etwa 1 Stunde ab ausgeruhtem Teig einrechnen.
für das Ragù:
(1) Gemüse und Fleisch in kleine Würfelchen schneiden.
(2) Schalotte mit dem Knoblauch in wenig Olivenöl kurz andünsten, das Gemüse zugeben und ca. 10 Minuten dünsten. Tomatenpüree kurz mitdünsten, dann mit Rotwein portionsweise glacieren. Ablöschen mit Kalbsfond, die Gewürze und Kräuter zugeben und 15 Minuten auf kleinem Feuer köcheln.
(3) In eine richtig heisse Bratpfanne wenig Olivenöl geben, die kleinen Fleischwürfel portionsweise unter schwenken der Pfanne kurz (weniger als 1 Minute) ansautieren, dann auf ein Sieb geben und abtropfen lassen. Bratfond mit Wasser aufkratzen und zur Gemüse-Sauce geben.
(4) Wenn die Sauce die richtige Konsistenz hat, die Hitze stark reduzieren, die Fleischwürfelchen zugeben und darin etwa 15 Minuten ziehen lassen.
(5) Indessen die Pici in einem grossen Topf mit Salzwasser al dente kochen (3-4 Minuten)
(6) Die Butter mit selbstgemachten Brotbröseln hellbraun aufschäumen und mit den abgegossenen Pici mischen. Servieren mit dem Ragù.
Orange und Wacholder. Gut gemacht.
Und ob du das gut gemacht hast!!
Das Einzige, was nicht gut daran ist, ist, dass ich nicht mitessen durfte. 🙂
dem kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen!
Gegen ein Stück Apfeltorte ?
Das Ragout hört sich super an, wird nachgekocht…die Pici hören sich noch besser an, werden aber auf keinen Fall nachgekocht. Steht zu befürchten, dass die auch die Lieblingspasta im Hause Schwiegermutter werden und dann steh ich nur noch in der Küche…;-)
die Pici einfach dicker als normal machen, dann will sie keiner mehr. Eine Gratwanderung.
Gut gemacht? Ich setze noch einen drauf – Grossartig gemacht! 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
PS. Ist das ein Spritzer auf dem Tellerrand? 😉
Spritzer hats bei mir öfters auf dem Tellerrand. Die putze ich nur noch bei Staatsempfängen weg.
übrigens wollte ich noch zum Durchbruch der Schallmauer gratulieren: 10 Mio Klicks – WOW!
Den Ball flach halten, das merkt ausser Dir niemand und das ist mir recht so.
Mache ich dann und nur dann und nur für Ritter und mich, wenn die Kinder alle die Platte geputzt haben. 😀
und wieder eine neue (alte) Redensart gelernt.
Oder servierst du die Pici zur Feier der 10 Mille in deinem Bistrot?
10 MIO! Nicht Mille!
für mich kein Unterschied 😉
Ah, ein neues Winternudelprojekt für mich. 😉
Das Ragout klingt sehr fein!
Das Brett, auf dem Du sie rollst, muss frei sein von Mehl. Sonst rutschen sie nur.
Ich bräuchte grad einen neuen Superlativ. Nehmen wir halt sehr, sehr gut hast Du das gemacht. Pici…..wenn ich sie bloß nicht für 4 machen müßte….
Mache ich auch nur noch für 2 Personen. Nur wer sie selbst gedreht hat, weiss sie zu schätzen. Andere schlucken sie einfach runter.
…… dann könnte ich ja einfach den Rest der Familie einspannen. Wer nix gedreht hat, kriegt nix 🙂
Absolut mundwässernd und zahntropfend 😉
seeehr gut gemacht! Das Ragù wird ausprobiert. Vor allem die Würze mit Orangenschale und Wacholder liest sich sehr interessant. Und dann auch noch dieser Rote Kampot-Pfeffer. Der schwarze ist ja Dank deines Hinweises schon bei mir eingezogen, sollte ich mir den roten auch noch anschaffen???
Der weisse ist der Beste unter den Weissen. Den Roten benutze ich sehr gern. Sollte man auch haben. Den gibts auch im Gewürzamt.
*seufz* okay, überredet – ich gehe Pfeffer kaufen 😉
Jetzt stellen wir ganz dumm und fragen erst mal: Was ist Pici! Und schon sah ich die Lösung, las mit Interesse dazu und habe Hunger bekommen. Sehr lecker!
Pici sind eine Spezialität aus der südlichen Toskana (Pienza, Montepulciano, Montalcino)
Der tolle Blog begeistert mich. Gerne möchte ich kaki Rezepte kennenlernen.
Mit Kaki koche ich kaum. Ich ziehe Kartoffeln vor.
Ich verneige mein Haupt!
wegen einem Teller Spaghetti nicht der Rede wert.
I ka mir das Rezäpt allerbeschtens mit Flaisch vom‘ ene Wildsäuli vorstelle ! Das muess jo mächtig fein gschmèggt ha im Glaibasel.
Ab hyt ryttle i wiider an/mit de eigene Pfanne. Emol luege, wenn mr e so ne Säuli iiber dr Wäg lauft. Das Ganze viilicht au zämme mit‘ eme Häärdèpfelstògg. Danggscheen fir d‘ Rezäptidee !
Der Mensch kann nicht nur von Reis leben.
Mh. Pici will ich auch schon ewig mal selbst machen. Gekaufte sind ganz okay, aber ich kann mir hier vorstellen, dass das viel, viel besser ist 🙂 und jetzt ist ja wieder dunkel und kalt und Bastelzeit!