Ja geht das denn, ist das überhaupt erlaubt ? Da die Behörden der Schweiz dieser Tage vorangegangen sind und den Sprengstoff aus den Grenzbrücken nach Deutschland entfernt haben, darf/will ich es auch wagen: German potato dumplings aus Röseler Bergkartoffeln.
Die Röseler gelten als ideale Kartoffeln für Püree und Teige mit Kartoffeln. Mit Röseler lässt sich der Mehlanteil auf 10% der sonst erforderlichen Menge reduzieren. Ich habe mich im Gemüsebuch der Douce Steiner (aus D-79295 Sulzburg) bedient. Dort nennt sich das Gericht: Kartoffelknödel mit Schnittlauchcreme.
Kartoffelknödel mit Schnittlauchcreme
Zutaten
4 Menuportionen
für die Knödel:
gut 500 g mehlig kochende Kartoffeln (L.: Röseler)
2 Eigelb
100 g Kartoffelstärke (L.: 25 g, und das war noch reichlich)
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
50 g Butter
3 Elf. selbstgemachte Brotbrösel, gesiebt
für die Schnittlauchsauce:
150 g Sauerrahm (L.: Sauerhalbrahm)
50 g Quark (L.: Rahmquark)
1 Bund Schnittlauch
1 Zitrone, Saft (L.: ca. 1/3 Saft und Abrieb)
1 Tlf. Piment d’Espelette (L.: 1 Msp.)
Salz, Pfeffer (L.: roter Pfeffer)
Zubereitung
für die Knödel:
(1) Die gewaschenen Kartoffeln nass auf ein Blech legen und ca. eine Stunde bei 160°C im vorgeheizten Backofen garen. Kartoffen noch heiss schälen und durch ein passevite flott lottieren (Mit der Kartoffelpresse gehts zu hart). Eigelbe, Kartoffelstärke, Salz, Gewürze zugeben und vermengen.
(2) Aus dem Teig 20 g schwere Klösse formen und in kochendem Salzwasser ca. 10 Minuten ziehen lassen und danach abtropfen lassen.
(3) Die Butter und Brösel in einem Pfännchen aufschäumen und hellbraun werden lassen. Die Knödel darin herumwälzen.
für die Schnittlauchcreme:
(4) Sauerrahm, Quark, Schnittlauch und die Gewürze mit dem Mixstab fein vermixen und mit dem Zitronensaft abschmecken.
Alles weggeputzt. Zum Nachservice habe ich das Bild friedlicher gestaltet: In einem Beitrag zur Völkerverständigung haben Spanische Reiter nichts zu suchen. Auch wenn sie nur aus Schnittlauch sind.
Ich nehm dann mal den Teller mit dem Foto vom Nachservice.
Vier statt drei, mit etwas weniger Schnittlauch … – gute Idee ! 😀
eine gute Wahl !
Di Gspyyri, in etwa dr Name vo déne Häärdèpfel und die spanische Riter hän mi blitzartig an e Ussag vom Herr Peer S. erinneret. Daas isch au Sprängstoff gsi …
Das gseht sehr fein us – mi zuesätzligi Biilag chasch dr jo dängge 😉
Hier im Kleinbasel befinden wir uns ja bereits wieder im Kriegszustand mit imaginären Feinden (sprich den OSZE-Gegnern). Häuser werden mit Gittern eingezäunt, die Schweizer Luftwaffe macht sich für Angriffe aus der Luft startklar… und wir sollen die Rolläden runterlassen und uns still verhalten.
I ha‘ s gläse, hüt teilwiis gseh und an di dänggt !
P.S. Aber koche dèrfsch no sälber … ?
Entwaffnete Knödel … entwaffnende Knödel ….
Das ist ein Gericht für den Habib! Bei *Kartoffelknödel* sind bei ihm alle Knöpfe gedrückt. Allerdings schätzt er sie fester in der Konsistenz, also mit etwas mehr Mehl im Teig – was deine Knödel nur gelingsicherer machen dürfte…
Ich liebäugle ja mit dem Buch der Madame Doulce – vor Kurzem hatte ich nämlich ein anderes von ihr in der Hand, aus dem ich mir ebenfalls Inspiration mitnahm…
mit dieser Zubereitung brauchen die Knödel nicht viel Mehl. Ich werde das noch an „normalen“ Kartoffeln ausprobieren.
Beautiful Knödel and interesting potatoes! Your food is always fantastic.
Grüsse,
Rosa
I am always looking for specialties.
Jahrelang sind wir über die Bad Säckinger Brücke gefahren um meine Lieblings Schokoladen um Nudeln beim Kiosk an der Grenze abzuholen. Wenn ich nur gewusst hätte, welche Gefahr ich riskierte, wäre ich woanders gefahren ! Deine Knödel werde ich gerne probieren da ich noch nie welche gegessen habe.
Die schöne Holzbrücke hätte mir leid getan, wenn sie versehentlich in die Luft gesprengt worden wäre.
Noch nie Knödel ? Diese hier schmecken wie grosse Gnocchi.
Wieder einmal gefällt mir der Text fast noch besser, als das Rezept. „Flott lottieren “ – köstlich!
Das Kochen ist hier auch nur Nebensache 🙂
Wir rücken immer näher zusammen. Na, warten wir den Sonntag ab.
Das Volk ist weniger dumm, als manche Politiker meinen. Eine etwas sibyllinische Antwort 😉
Ich glaube, das wäre ganz nach meinem Geschmack 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Und ich dachte immer, deutsche Knödel bestünden zur Hälfte aus roh geriebenen Kartoffeln – man lernt nie aus. 😉
Auch In D gibt es ein Nord-Südgefälle. Der Hirschen der Frau Douce Steiner befindet sich in Sulzburg im Markgräflerland, nahe der Schweiz, und liegt somit auch beinahe im Gnocchiland Italien.
Mit Eigelb, sehr interessant.
In Deutschland gibt es sehr viele unterschiedliche Variationen, auch der Anteil gekochte und rohe Kartoffeln schwankt sehr stark. Teils wird sogar auch Grieß zugegeben. – Hauptsache, sie fallen nicht auseinander. Und Deine sind sehr hübsch geworden. Am oberen Foto glaube ich einen Schweizer Berg, nein Hügel zu erkennen.
Bei diesen Kartoffeln besteht keine Gefahr des Auseinanderfallens. Berg, Hügel: Spitzbergen ? Beim Knödelformen fehlt mir die Erfahrung 😉
Wunderschön und für eine gebürtige Thüringerin wirklich exotisch wie Gnocchi. Macht mir Lust zum Nachkochen, zumal das Rezept einfacher scheint als eins für grüne Klöße.
meine Kartoffeln reichen noch für ein Gericht. Nun schwanke ich zwischen Salbeignocchi und grünen Klössen.
Oh! Ja! Und bloß nicht schwefeln, das macht sie schöner, nicht besser 😉 Gebratene Semmelbüffchen rein… Ein Festtags-Arme-Leute-Essen, was immer dazu gereicht wurde, war mit sehr langer Sauce versehen. Übrige Klöße am nächsten Tag in Scheiben aufgebraten, dazu Rapunzeln oder Gurkensalat. Hab ewig nicht dran gedacht, dein Blog schließt wie so oft den Brunnen der Erinnerung auf.
schwefelt man denn heute immer noch ? Derselbe Effekt sollte doch mit einer Prise Vitamin C einfacher zu erzielen sein. Ich wüsste nicht, wo ich Schwefelschnitten kaufen könnte. Für eine „lange“ Sauce ist gesorgt.
was soll ich sagen…
vorsichtshalber gleich die doppelte menge gemacht + sie waren ausgezeichnet + sind auch nicht zerfallen (ich gebe zu dass ich schon diesbezügliche befürchtungen hatte, bei so wenig mehl)
auch von der festigkeit her grad recht, kompliment!
Jetzt such ich mir eine karte heraus + schau nach ob es auch brücken von tirol in die schweiz gibt
Mutig, mutig, bei andern Kartoffeln würde ich mehr Mehl nehmen. Gewiss: die schöne, alte Holzbrücke „Altfinstermünzbrücke“ über den Inn, tief in der Schlucht unten, erbaut von Sigismund von Oesterreich. Die führt direkt ins Unterengadin 🙂