Was Schabziger ist, wissen regelmässige LeserInnen dieses Blogs: ein fettarmer Käse mit Schabzigerklee gewürzt. Siehe hier. Daraus wird Laussalbe hergestellt: Schabziger mit schaumiger Butter zu einem Brotaufstrich gerührt. In Deutschlands Norden nimmt man für die Herstellung der Laussalbe anstelle von Schabziger Heringe. Was bei uns der Zigerkäse, ist bei den Norddeutschen offenbar der Hering ;-).
Beim neulichen Cuttern eines Hummus wurde ich von einem Genius geküsst, berührt, umarmt, geschupft, so genau weiss ich das nicht mehr. Jedenfalls raffelte ich (oder wars der Genius ?) erst vorsichtig, dann immer heftiger ein Stöckli Schabziger in meinen Hummus. Ein Brotaufstrich zum Reinbeissen. Cross-over oder fusion-food ist mir eigentlich egal, Hauptsache, es schmeckt. Im Unterschied zu normaler Schabzigerbutter ist der Fettgehalt meiner Zubereitung viel tiefer, der Schabzigergeschmack dezent in den Hummus eingebunden. Natürlich fehlt der buttrig-zarte Schmelz. Dafür darf man die Brötchen getrost dreifach so dick beschmieren, wie sonst üblich.
Schabziger-Hummus

Zutaten
ca. 150 g Kichererbsen getrocknet
1 Prise Natriumhydrogencarbonat (Natron)
ca. 3 Elf. Zitronensaft
2 Elf. Zitronenöl (Olivenöl mit Zitrone)
3 Elf. Tahinipaste
2 Zehen Knoblauch (Keimlinge entfernt)
Salz, Pfeffer
Wenig Mekeleischagewürz, frisch gemahlen: gleiche Teile Bockshornklee, Kreuzkümmel, Fenchel, Ajowansamen.
50-100 g Schabziger
Zubereitung
(1) Kichererbsen mit ca. 2 L Wasser überdecken und über Nacht zugedeckt stehen lassen.
(2) Anderntags das Wasser abgiessen, spülen, mit ca. 1 L Wasser und dem Natron aufkochen und ca 30 Minuten köcheln, bis die Erbsen gar sind. Dabei den Schaum abschöpfen. Abgiessen, ca. 2 dl Kochwasser zurückbehalten.
(3) die Erbsen enthäuten.
(4) Nackte Erbsen in einem Cutter zu einem krümeligen Mehl cuttern, dann mit dem Zitronensaft, Tahini, Knoblauch, dem geriebenen Schabziger und soviel Kochwasser (löffelweise zugeben) als notwendig weiter cuttern, bis ein feiner, weicher, luftiger, homogener Brei entstanden ist. Zitronenöl, Salz und die Gewürze eincuttern.
Als Brotaufstrich verwenden. Mit Schnittlauch als Zigerbrütli (das -ü- ist schon richtig). Samstag Mittag essen wir gerne belegte Brötli, was in etwa den norddeutschen „Schnittchen“ entspricht. Schnell gemacht, besonders wenn man zuvor auf dem Markt einkaufen musste. Immer mit etwas Abwechslung, damits nicht langweilig wird. Als Raviolifüllung könnte ich mir die Paste auch denken.