Ein offenes Thema. Der event diesmal ausgerichtet vom sanoviablog. Die Weinwahl abhängig von den Gerichten, von den Gästen, vom Weinkeller, von der Aussentemperatur. Erschwerend die Tatsache, dass eine Stadtwohnung ohne Terasse Grillen kaum zulässt. Die momentanen Temperaturen bewegen sich immer noch in einem Bereich, in welchem wir einen leichten Salat vorziehen. Unser Sommerabendsalat ist seit Jahren ein salade niçoise, wie er in Florenz in der Cantinetta Antinori serviert wird. Drum nennen wir ihn in der Familie Insalata Antinori. Zum Rezept. In Florenz haben wir damals einen Antinori Cervaro della Sala dazu getrunken, bei Sommerhitze kein guter Einfall.

Als Wein zu meinem Salat habe ich mir aus meinem Keller einen Räuschling aus dem Zürcher Weinland geholt. Die weisse Rebsorte wird heute selten mehr angebaut, ausserhalb der Schweiz vereinzelt noch in Südbaden (Ortenau, Breisgau) und im Elsass. Vor dem Siegeszug des Müller-Thurgau (RieslingxSylvaner) in der Nordostschweiz war er neben dem Elbling eine der dominierenden Sorten. Immerhin scheint er in der Zürichseeregion einen neuen Aufschwung zu erleben. Insgesamt steht er in der Schweiz auf rund 24 ha. Der Name „Räuschling“ leitet sich nicht etwa von der Wirkung auf den Konsumenten ab, wie ich naiv vermutet habe, sondern vom robusten Laubwerk, das bei Windgang raschelt und rauscht.

Die Herkunft ist nicht ganz gesichert, Weisser Heunisch und evtl. Traminer ? siehe Quelle. Ein leichter, eleganter Wein, ideal zu Fischgerichten oder zu meinem Salat.
Meine Flasche: Räuschling, Jürg Saxer 2006. Zartes hellgelb, leichte Grünnoten, dezentes zitrusfruchbetontes Bouquet, im Gaumen feine Mineralik, leichte Zitrusaromatik und eine kräftige Säure. Fast eine Art schweizerischer Alternative zu einem trockenen Riesling, jedoch ohne dessen Frucht aufzuweisen.