Pizzöcar ala pusc’ciavina

Pizzöcals ala Pusc'iavina
Puschlaver Pizzoccheri. Die schweizerische Variante der Pizzoccheri di Teglio®. Der Teig enthält weniger Buchweizenmehl und wird mit der Knöpflireibe zu kleinen Knöpfli (was denn sonst ?) geformt oder mit einem flachen Messer zu Spätzle geschabt, kann ich nicht, noch nicht. Die Buchweizenknöpfli lassen sich problemlos einfrieren, sie sind viel stabiler als ihre langbeinigen, italienischen Nudel-Kolleginnen. Solid schweizerisch, bissfest, der Buchweizen kommt geschmacklich etwas weniger durch, insgesamt sind sie aber keineswegs schlechter als die Variante aus Teglio. zum Rezept

An die Rezeptquelle, den Tourismusverein Valposchiavo, habe ich mich nur der Spur nach gehalten. Wenn ich Knöpfli (Spätzli) mache, das ganze Geschirr ansaue, dann gleich eine rechte Portion zum Einfrieren. Zudem verstehe ich nicht, warum der Tourismusverein Parmesan über sein Gericht streuen will, statt den im Tal produzierten Käse zu verwenden.

Zutaten
für den Teig:
200 g Buchweizenmehl
300 g Hartweizengriess (Knöpflimehl)
1 Elf. Salz
5 ganze Eier
50 g braune Butter
50 ml Halbrahm
2 dl Mineralwasser stark kohlensäurehaltig
das ergibt eine Ausbeute von 4 x 300 g fertigen Knöpfli, 3 Portionen werden im TK eingebunkert, 1 Portion wird für das Gericht eingesetzt.
Buchweizen-Knöpfli
für die Gemüse:
2 Karotten
2 Kartoffeln
1/4 Wirsing
1 Handvoll Spinat
der Jahreszeit entsprechend und nach Belieben weitere Gemüse, zB:
Kohlrabi, Bohnen, Erbsen, Stielmangold

für den finish:
50 g Puschlaver Bergkäse mit der Röstiraffel gerieben (meiner aus San Carlo) oder ein anderer, gelagerter und fetter Bergkäse und wenns gar nicht anders geht: Parmesan.
50 -100 g Butter.. du beurre.. du beurre..
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe, gehackt
4 Salbeiblätter geschnitten

Buchweizen-Knöpfliteig im Knöpflisieb Zwiebel-Knoblauch-Salbei-Schwitze

Zubereitung
für den Teig:
(1) Aus den Zutaten einen eher dicken Rührteig zubereiten, in der Küchenmaschine 10 Minuten kräftig rühren lassen, dann im Kühlschrank eine Stunde ruhen lassen.
(2) Portionsweise durch ein Knöpflisieb in siedendes, gesalzenes Wasser drücken, 1-2 Minuten ziehen lassen, dann mit der Schöpfkelle herausnehmen und in einen Topf mit kaltem Wasser bringen. Gut abtropfen lassen und portionieren.
(3) Gemüse rüsten und nach Erfordernis in Streifen, Riemen oder sonstwas schneiden. Ca. 3 Liter Wasser aufkochen, 1 Elf. Salz zugeben. Zugabe der Gemüse abgestuft nach Garzeiten: Karotten zuerst, Spinat zuletzt. Total etwa 15 Minuten.
(5) Buchweizen-knöpfli mit 1 Elf. Butter auf einer Gratinplatte bei 120°C in den vorgewärmten Ofen geben.
(6) Zwiebel, Knoblauch und Salbei in mind. 50 g Butter andünsten.
(7) Wenn das Gemüse gar ist, den Käse auf die Buchweizen-Knöpfli streuen, dann das heisse, abgetropfte Gemüse dazugeben, mischen und mit der heissen Schwitze übergiessen.

Anrichten
Wird der Teig nur für den sofortigen Bedarf hergestellt, 5 min. vor Ende der Kochzeit des Gemüses den Teig direkt in den Gemüsesud fallen lassen bzw. schaben und zusammen mit dem Gemüse herausheben.
Meine Rezeptquelle sagt dazu: „Ein Glas Veltlinerwein passt sehr gut dazu“. Na sowas. Darauf wäre ich nie gekommen. Auch dieser aus Italien, aber doch irgendwie einheimisch.

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7 Kommentare zu „Pizzöcar ala pusc’ciavina“

  1. Ach, das kannte ich nicht! Also eine Art Schweizer Krombeer Schnitz und Knöpple ( Schwaben mögen mir verzeihen für die Rechtschreibung….)?
    Nun denn, gefällt mir ausgesprochen gut, sieht schön gesund aus, viel Gemüse, und, Spätzle ( auch nicht vom Brett..) mag ich eh!
    Luise machte die mit einem stumpfen Messer, due Brettkante muss jedoch abgerundetr sein, dann klappt das mit den Spätzle…

  2. Leider nicht mehr, war meine Urgrossmutter und die hat alle Rezepte mit ins Grab genommen…….

    Ouff, ich kann also noch in die CH einreisen, bin erleichtert….

  3. Endlich sehe ich einmal wie sie auszusehen haben, wie unsere Knöpfle mit Sonnenbräune.

    Die werde ich sicher einmal nachkochen, immer nur Blinis aus Buchweizenmehrl wird ja auch langweilig mit der Zeit 😉

  4. Unschlagbar nach einem Tag im Wald oder auf der Piste im Winter. Durchgefroren, nasse Füsse, und man hört in der Dusche wie jemand den Ofen anschürt und anfängt zu kochen. Ganz grossartig und erinnert mich an unsere Familienferien nahe St. Carlo.

  5. Meiner Grossmutter’s (Momi) Spezialität- alle haben es geliebt- leider müssen wir verzichten, da sie letztes Jahr gestorben ist. Sie war gebürtige Poschiaverin 🙂 Das schönste Thal in der Schweiz = Puschlav 🙂

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