Dosenfutter

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Heiss. Die abendliche Fernsehwetteranalyse versuchte wieder einmal, Temperaturrekorde mit metaphysischen Gedankengängen zu erklären. Die Frage, warum es heiss ist und warum nicht kalt, interessiert mich aber schon lange nicht mehr.  Als berufsmässigem Müssiggänger stellte sich mir einzig die Frage: was koche ich heute ?  Und glaubt mir, es sind keine leichten Entscheidungen, die man Tag für Tag treffen muss. Am liebsten hätte ich den Blog hitzehalber geschlossen und die Küche in die Hände von Frau L. gelegt. Die aber wollte von Küchenarbeit bei diesen Temperaturen nichts wissen. Koch einfach was !

Bitte, ich kochte einfach was. Etwas, das weder Herd noch heisses Wasser benötigt:

Zutaten
1 Dose Maiskörner (abgetropft: 180g)
1 Dose Thon in Olivenöl (abgetropft: 90 g).
2 Handvoll kleine Peperoni dolci (mehrfarbig, etwa 200 g)
2 Frühlingszwiebeln rot, mit Grünzeug
Orangenöl (die Flasche ist nun einmal offen, drum darf sie schon wieder ran)
Paradeiseressig (Gölles)
Salz, Pfeffer

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Zubereitung
Peperoni vierteln, schälen. Kerne entfernen. Fein würfeln. Dosen öffnen (von nix kommt nix), abtropfen lassen, mit den übrigen Zutaten mischen, abschmecken und in gereinigte Thondosen abfüllen. Achtung Verletzungsgefahr an scharfen Kanten, falls aus Gewohnheit versucht werden sollte, die Teller abzuschlecken.

Das Orangenöl passt übrigens sehr gut zu dem Peperoni-Mais-Gemüse. Und, Selawie sei dank, ist es wieder kühler geworden.

27 Kommentare zu „Dosenfutter“

  1. Guten Morgen! Konntest Du das Dosenfutter nicht vor der Hitze veröffentlichen? Mir ging es ähnlich… Ich hatte wenig Lust zu kochen und gebacken habe ich gar nicht (!) … Statt dessen habe ich Melone mit Schafskäse oder hausgemachte Weinblätter serviert. Oder war schlapp. Gestern. Da hat Wolf gekocht. Grüße!!!

  2. Heerlig – genau eso ! Mee brucht‘ s gar nit bi däm heisse Wätter. Derzue e glai Wyssbroot und e Gleesli Rosé-Wyy.
    Als glaini Abwiichig muess‘ i mini Peperoni blanchiere, sunscht rebelliert dr Byppeligòttsagger.

    1. I ha gäng Fröid a de basudütsche Kommentare u verstoh se ou gäng. Aber jetz dä „Byppeligottsagger“? En Erklärig tät mi freue!

      1. Gärn !
        – Byppeli > kleine Hühner > Küken
        – Gòttsagger > Gottes-Acker > Friedhof > Magen (oder ggf. Bauch)

  3. Wenn alles Dosenfutter so liebevoll daherkäme, ja ich wäre ein Dosenfutterstupfer. Zudem auch sehr possierlich in Szene gesetzt. Schön!

  4. Ich würde ja einen Teller vorziehen, der erwähnten Verletzungsgefahr jegliche Chance zu nehmen. Die Farben sind wunderschön….

  5. Du machst aus den einfachsten Zutaten immer ein optisches und geschmackliches Highlight – der Größte bist du aber im Untertreiben der Darstellung deiner Fähigkeiten 🙂 (bisschen verschachtelt ausgedrückt, aber ich denke, du weißt, was ich meine! 🙂 )

  6. Ts, ts, ts…..das es jetzt bei Dir auch schon Dosenfutter gibt 😉
    Und übrigens, mir ist auch wurscht, warum es heiß ist oder kalt oder warum es regnet….es ist, wie es ist.

  7. Das ist nur konsequent, schließlich serviert man Avocado auch gerne mal in der eigenen Verpackung 😉

  8. Warum öffnen eigentlich 85% der Dosen-Aufmach-Köche die Dosen auf der falschen Seite?

    a) ist doch der Dose egal
    b) ist doch mir egal
    c) war zu heiss um auch noch darauf zu achten

    George

    1. d) ich guck die Dose an, dreh sie um, ist der Falz auf beiden Seiten genau gleich oder ist er höher
      e) ich guck den Dosenöffner an…habe keine Katze…
      f) Dosenöffner auf den Einkaufszettel schreiben und den Dosenöffner der Firma *** mit
      Transportrad und Schneidmesser aus der Campingkiste nehmen

  9. @Sugarprincess: vor der grossen Hitze gabs hier Schmorbraten. Heute auch wieder. Das hab ich mir doch gedacht, dass dein Mann auch kocht.

    @Basler Dybli: deshalb nehme ich Peperoni dolci. Milder geht nimmer.

    @Bachbort: sind die Bachbummele denn schon verblüht ?

    @Micha: kleine Provokation der seriösen foodblogger-Zunft 😉

    @kitchenroad: nette Wohndose habt ihr !

    @ninivepisces: den Rest der Schüssel haben wir aus Porzellan gegessen.

    @Eva: lieber unterschätzt als überschätzt.

    @Rosa Mayland: leider ohne msc-siegel.

    @Afra Evenaar: musste dabei feststellen, dass ich die Körner mag.

    @magentratzerl: Damit will ich die militanten Verfechter von „bei mir nur immer frisch“ & „anderes kommt mir nicht ins Haus“ zu einem „igitt“ aufscheuchen 😉

    @Andy: Glanz kann in der einfachsten Hütte sein.

    @bee: allerdings ist die Verdaulichkeit von Blechdosen deutlich geringer als jene von Avocadoschalen.

    @Überall & Nirgendwo: nur die erste Dose. Sonst ziehen wir Porzellan vor.

    @Turbohausfrau: Heut morgen hab ich schon de ersten Anzeicen des Herbstes entdeckt. Es wird bald noch farbiger.

    @Sabina: Frau L. ist auch mir durchaus sympathisch. Wenngleich zuweilen etwas eigenwillig.

    @George: Die Thondosen haben am Boden eine Grifflasche aufgelötet, mit welcher man den Boden ganz einfach wegreissen kann. Es gibt kein richtiges Leben im falschen. (T.Adorno)

  10. Ja, die Bachbummele am Bachbort sind verblüht. Dafür blüht dort jetzt eine 2m hohe Hagrose (Rosa Canina).

    „Kluger Rat – Notvorrat“. So haben wir das früher in der Kochschule gelernt. Und natürlich gehören da Dosen dazu. Und die müssen gelegentlich vor dem Verfalldatum geleert werden. Warum also nicht an einem (notvollen) Hitzetag so schön angerichtetes Dosenfutter servieren? Diesen originellen Serviervorschlag werde ich mir merken.

  11. Praktisches Fingerfood, Maiskorn für Maiskorn. Auf die Zuhilfenahme einer Gabel kann verzichtet werden.
    Merke: „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst …“ (… speist nie mehr von goldenen Tellern.) 🙂

  12. @Bachbummele: Hundsrosen sind schön. Meine sind leider altershalber am absterben.

    @Sabine: Bohnen ? noch eine Dose 😉

    @Rufus: Ja, Schnapsbrennerei wie Essigmanufaktur stehen in der Steermark.

    @anglogermantranslations: wer nur aus güldenen Tellern ass, wird sich mit dem Blech schwer tun. Einfache Leute sind flexibler.

  13. Bin hier und wollte mal ‚Hallo‘ sagen. Also, HALLO.
    Danke, dass du einen nicht mit Werbung zuballerst. Ich habe mich gerade von einem sehr guten Blog getrennt, weil es nur noch Kommerz zu sein schien.

    Ich bin kein Fan von Dosenmais – ich lebe in Canada und wir geniessen gerade die letzten frischen Kolben – werde aber definitiv den Salat machen! Das Orangenoel sounds seductive…
    Nur eine kleine Anmerkung bezueglich des Dosenoeffners. Es gibt einen Oeffner von der Firma T*******e, der keine scharfen Raender hinterlaesst. Ich benutze den schon seit 7 oder 8 Jahren.

    1. @Locusta: Geld regiert die Welt. Da wird fast jeder schwach. Meine Thondosen habe eine Aufreisslasche, die ohne Dosenöffner zu bedienen ist. Damit sind scharfe Ränder unvermeidlich.

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