Kürbis- und Kichererbsensalat mit Tahini-Sauce

Pumpkin, Chickpea, Tahini Salad 2013 10 11_1857

„Der Kürbis, der war kerngesund,
Ein dicker Kerl und kugelrund,
Er hatte Backen rot und frisch;
Püriert stand er als Suppe auf dem Tisch.
Und wieder fing ich an zu schrei’n:
„Ich esse keinen Kürbis! Nein!
Ich esse meinen Kürbis nicht!
Nein, meinen Kürbis ess’ ich nicht!“

Heinrich Hoffmann (der Struwwelpeterautor) sah das Verhängnis schon 1845 voraus: Alle Jahre wieder Kürbis. Wild und Kürbis. Kürbis und Wild. Kürbis als Suppe. Kürbis als Risotto, Stampf, Gnocchi und Ravioli. Alle Jahre wieder Kürbis. Alles schon gekocht, (siehe hier). Alles schon probiert. Nein, meinen Kürbis ess’ ich nicht!

Jahr um Jahr wird das Kürbis-Angebot grösser und meine Lust auf Kürbis geringer. Wenn nur dieses unverschämt leuchtende Orange nicht wäre, das mich jedes Jahr wieder dazu verlockt, einen letzten, allerletzten Kürbis einzukaufen. So soll es denn auch heuer wieder sein: diesmal als warm servierter Salat, mit einer Zitrus-Tahinisauce. Das Originalrezept stammt aus dem 2004 herausgegebenen Buch Casa Moro der Autoren Sam und Samantha Clark, die zuvor einige Zeit im River Café arbeiteten und seit 1997 in London ihr eigenes Restaurant führen. Von diesem Buch aus zog das Rezept seine Kreise, erst nach den USA, u.a.  von Smitten Kitchen nachgekocht, später nach Deutschland, u.a. zu Katharina kocht.

Zutaten
für 2 Personen

400 g festes Kürbisfleisch, entkernt, z.B. Butternut geschält, oder oranger Knirps, ungeschält
2 Knoblauchzehen
2 Elf. Olivenöl (L.: Zitronenöl)
Salz, Pfeffer, 1/4 Tlf. Piment gemahlen
130 g Kichererbsen (wer lieber Dosen öffnet, darf. Ich weiss aber nicht wieviel darin ist)
1/2 kleine, rote Zwiebel
1 Handvoll Korianderblättchen (L.: gemischt mit viel Petersilie, zur Geschmacksdämpfung)

für die Tahinisauce:
doppelte Menge für 4 Personen angesetzt:
1 Knoblauchzehe
3-4 Elf. Zitronensaft
3 Elf. Tahinipaste
2 Elf. Olivenöl (L.: Zitronenöl)
1-2 Elf. Wasser
Salz, Pfeffer

Zubereitung
(1) Tags zuvor die Kichererbsen in reichlich Wasser mit einer Prise Natriumhydrogencarbonat einweichen.
(2) Die Kichererbsen abgiessen, mit Wasser spülen und in frischem, gesalzenem Wasser ca. 1 Stunde gar kochen, zwischendurch entschäumen.
(3) Backofen auf 220°C vorheizen.
(4) Kürbis (wenn notwendig schälen) und entkernen, in 2 cm grosse Würfel schneiden. Die Knoblauchzehen fein würfeln und zusammen mit den Kürbiswürfeln in einer Schüssel mit Olivenöl, etwas Salz, Pfeffer und dem Piment gut vermischen. Auf ein Backblech legen und etwa 15-20 Minuten rösten, bis der Kürbis gar, aber nicht allzuweich ist.
(5) Indessen die Zwiebel hacken und das Grünzeug klein zupfen.
(6) Die Zutaten der Sauce zusammenrühren. Die Knoblauchzehe hacken, zugeben und alles mit dem Mixstab mischen. Abschmecken, dabei eine Balance zwischen Zitronensaft und Tahini anstreben. Wenn die Sauce zu dick ist, wenig Wasser unterrühren.
(7) Die Kichererbsen abgiessen und auf dem heissen Blech mit den Kürbiswürfeln, den Zwiebeln und dem Grünzeug mischen. Die Sauce reichlich aufträufeln.

Pumpkin, Chickpea, Tahini Salad 2013 10 11_1854

Was andere sagen:

Deb von smitten kitchen: Glad you’re all as excited about this as I am!
Katharina kocht:  Und die Empfehlung, in Großbuchstaben: NACHKOCHEN!

Nun hab ich ihn doch gegessen und sage nicht mehr dazu als:  Kürbis bleibt Kürbis, siehe ganz oben. Mein allerletzter Kürbis. Bis auf Weiteres.

37 Kommentare zu „Kürbis- und Kichererbsensalat mit Tahini-Sauce“

  1. Mein kleiner Jo sammelt die Kürbisstücke aus jedem Gericht heraus und lässt sich sogar von seinen Geschwistern welche anreichen, um sie dann genüsslich nach und nach in seinem Bäuchlein verschwinden zu lassen. Und dabei schaut er sehr zufrieden. Wäre also ein feines Gericht für ihn! Mir selber geht es ähnlich wie Dir – ich bin nicht so begeistert, kaufe aber sogar zu, nachdem mein Garten inzwischen alles an Hokkaido hergegeben hat… Absurd! 🙂

  2. Mit sowas kommst Du jetzt, wo ich doch dieses Jahr bereits meinen allerletzten Kürbis verarbeitet habe 😉
    Bei uns gibt es aber bestimmt noch das alljährliche Halloween-Drama: der Nachwuchs muss bestimmt wieder unbedingt einen Kürbis zurechtschnitzen, und dann stellt sich ie Frage….was tun mit dem grausligen Inhalt des Monster-Kürbisses.

  3. ich versteh dich ja ein bisschen, aber diese Farben……das erste Foto: so herrlich wie derzeit die tollen Farben des Herbstlaubs

  4. Das ist auch was für mich 🙂 genau mein Geschmack… wobei ich Kürbis erst dieses Jahr einigermaßen mag und auch meistens nur im Ofen gebacken.

    Kichererbsen gibt es bei mir immer getrocknete – ich finde sie schmecken um Klassen besser als die aus der Dose.

  5. Da bin ich ja mal gespannt auf Oktober 2014 – wir werden genau hinschauen … aber falls Du inkonsequent bleibst, wird Dir niemand böse sein 😉
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

  6. Inhalt einer Dose: 400 g = 250 g Abtropfgewicht. 😉
    Ich hege eine ähnlich feste Abneigung gegen Blumenkohl…
    Und villeicht könnte man den Kürbis durch Süßkartoffeln ersetzen?

  7. Ich bin ja auch kein Kürbisfan – jedes Jahr schwöre ich mir, dass ich dem leuchtenden Orange nicht mehr verfallen werde. Und dann gibt es doch jeden Herbst zwei- bis dreimal Kürbis… Am besten noch schmeckt er mir gebacken aus dem Ofen. Und als Suppe kann man ihn einfach umwürzen, damit er nicht mehr so langweilig nach Kürbis schmeckt 😉

  8. 450 g Abtropfgewicht – beim Türken des Vertrauens erstanden.
    Kürbis, Zuchini, Pute, Entenbrüste – alles, das wie Unkraut wächst, mag ich nicht. 😉
    Ich würde noch ein wenig Harissa zum Salat geben – das heizt dem Kürbis ein.

  9. ein einziger kleiner butternut brachte der setzling hervor und wir sind darüber soooo froh. steht nun als dekor und notvorrat in der küche………aber bestimmt kaufen wir nächstes jahr wieder ein letzter kürbissetzling……….einen schönen tag

  10. …und wenn ich lust auf kochen bekomme, mache ich i tortelli di zucca mantovani. in der region mantova wird es als nachtessen am heilig abend serviert…..
    …deshalb brauchen wir immer einen kürbis-einfach für alle fälle…..

  11. Boah das sieht aber überaus köstlich aus! Werde ich mir mal vormerken. Hatte neulich erst deine Kürbis-Gnocchi – erste Sahne!
    Liebe Grüße und ich freue mich auf November!
    Petra

  12. Ich liebe ja Kürbis! Gebacken im Ofen, als Kürbis-Pommes, einfach lecker!
    Aber eben – über Geschmäcker lässt sich ja bekanntlich streiten…Finde es toll, dass Du es trotzdem immer mal wieder versuchst. ;o)
    Das Rezept klingt echt toll und es ist erst noch vegan…werd ich ausprobieren!

    „Kürbissige“ Grüsse aus der kleinen Stadt am Zürichsee :o)
    tris

  13. Hier so so so la la zum Kürbis: mal eine Kürbis-Dahl-Suppe, ok, mal ein Chutney zur Weihnachts-Fondue, das ist lecker, aber diese Kürbishysterie, die im September ausbricht….war noch nie unser Ding! Dafür ist die (Lebensmittel-)Welt doch viel zu groß und zu bunt!
    Herzliche Grüsse, Brigitte

  14. @Sugarprincess: Etwas Süsse und die leuchtende Farbe mögen Kinderherzen erfreuen. Absurd ist da nichts. Essen tu ich ihn ja auch wie alle Gemüse.

    @Rosa Mayland: pumpkin and chickpeas, that sounds like english comfort food

    @bee: Cinderella ? ich dachte sie heisse Anne oder meinst Du die verwandelte Kürbis-Kutsche ?

    @Micha: immer auf der Suche nach dem Einen, Ultimativen Kürbisrezept, das uns zu Liebhabern der orangen Frucht macht.

    @Vanessa: als Steigbügelhalter für farbige Speisen ist er ja durchaus akzeptabel.

    @stadgarten: gleichzeitig musst Du noch Liebhaberin von Korianderkraut sein 😉

    @Susanne: Kann man diese Schnitzdinger überhaupt essen ? Bei uns dienen sie als Viehfutter.

    @Eva: die Farbe ist es, die mich anlockt.

    @Britta: Kichererbsen gibts bei uns nur selten. Aber nun hab ich noch Tahini, das verbraucht werden muss, da wird sich schon ein Rezept finden.

    @lieberlecker: koch einfach mal was mit Kürbis, das mich überzeugt. Dann koch ich es schon nach. 😉

    @Die Küchenschabe: das Casa Moro Buch ist nach dem Otto-Hype etwas in Vergessenheit geraten.

    @evazins: Süsskartoffel geht in diesem Gericht genau so gut wie Kürbis. Allerdings müsste man dann Süsskartoffeln mögen.

    @Wilde Henne: Produkte mit ausgeprägtem Eigengeschmack gefallen mir besse, da kann man sich das umwürzen ersparen.

    @entegut: Deine Liste gefällt mir und wird übernommen.

    @Sabina: Als Staubfänger macht er sich bestimmt nicht schlecht in der Küche.

    @Petra: freu mich auch auf Würzburg.

    @tristezza: mit Seegräben im Rücken gewöhnt man sich besser an Kürbisse 😉

    @Brigitte: Kürbis Dal ? das wär doch was fürs nächste Jahr.

  15. Ach, das sollte man nicht so eng sehen. Es gibt ja so viele Früchte und Gemüse, die jahreszeitlich begrenzt sind und die wir mit Genuß erwarten. Vielleicht ist es beim Kürbis so, dass der „Entdecker-Effekt“ halt schon weg ist und alle das nachmachen. Für mich gilt: Wenn man Lust auf Kürbis in der Saison hat und eine feine Zubereitung auch noch bei der Hand hat, dann her mit einem guten Stück. Schmecken muß es.

  16. Ich bin auch überhaupt kein Fan dieser orangefarbenen Dinger… Mmmmmhhhhh, was hätte ich jetzt soooo gerne einen Teller dieses köstlich ausschauenden Salats (ich fürchte es wird demnächst ein Kürbis gekauft werden müssen und vor allem brauche ich diese Tahini-Sauce….. tiefes Seufzen)

  17. @Robert: eine lobenswerte Einstellung, soweit bin ich noch nicht.

    @Sarah: ein Schoggimöggelercake, den würde ich wahrscheinlich auch mögen.

    @mestolo: auf eigene Verantwortung !

    @Sammelhamster: was sich liebt, neckt sich..

    @Sabine: ich hab die Tahinipaste vor allem wegen des Brotaufstrichs von Micha gekauft 😉

  18. jössers na! grelle farben, tahini, kichererbsen, koriander, river cafe – wie kann das sein? herrscht da nicht allerhöchster ottolenghi-alarm?

  19. Yummy, das hat richtig gut geschmeckt! Ich bin Kürbis-Fan und pflanze ihn selber an. Dieses Jahr musste u.a. ein 16-kg-Musque-de-Provence verarbeitet werden, dabei hat dieses Rezept geholfen – ein bisschen. Da ich Tahini nicht mag, habe ich es mit Erdnussbutter ersetzt, und weil ich noch eine kleine gekochte Rande im Kühlschrank hatte, wurden diese als Würfeli am Schluss darübergestreut. Danke für dieses tolle Rezept, es wird in meinem Register mit „sehr gut“ markiert!

  20. @richard: keine Bange, Granatapfelkerne stehen nicht im Rezept !

    @Claus: das ist ja das Problem !

    @Franziska: Mein Gott, 16 kg, das würde uns bis ans Ende unserer Tage reichen. Erdnussbutter wäre auch noch dagewesen. Nun hab ich zusätzlich noch Tahini.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.