In Deutschland könnte man dazu Morchelmichel oder Spargelplotzer sagen. Aber auch mit solch tollen Wortschöpfungen lässt mich google alleine im Regen stehen. Halte ich mich halt ans Französiche: Clafoutis aux asperges vertes et morilles. Klingt eh besser. Wenn nicht jetzt, dann wann? Vor Jahren hatte ich im Blog schon mal Clafoutis mit Artischocken. Mit Mehl. Auf Anregung in einem Kurs von Lucas Rosenblatt heute ohne Mehl, somit glutenfrei und bedeutend zarter. Man darf sich ja auch verbessern.
Spargel-Morchel-Clafoutis

Zutaten
150 g kleine, frische Morcheln
200 g feine, grüne Spargeln
200 g Halbfetter Quark
1 dl Milch
2 Eier
1 Bund Kerbel
40 ml Vin jaune oder weisser Sherry
Kräutersalz
weisser Pfeffer
Zubereitung
(1) Morcheln putzen, Stiele frisch anschneiden, Morcheln längs halbieren.
(2) ca. 5 dl Wasser aufkochen, die Hälfte der Morcheln zugeben, aufwallen lassen, mit der Siebkelle rühren, damit der Sand herausfällt, Morcheln herausheben und auf einem Sieb abtropfen lassen. Dasselbe mit den restlichen Morcheln. Das Blanchierwasser durch einen Melittafilter abgiessen und das Filtrat einköcheln.
(3) Spargeln rüsten. Enden abbrechen und in 3 dl Wasser auskochen. Rest der Stangen diagonal in kleine Stücke schneiden, Spitzen ganz belassen. Das Kochwasser der Abschnitte absieben, aufkochen, eine kleine Prise Salz zugeben und nacheineinander die Spargelstücke und Spitzen je 5 Minuten blanchieren, herausheben und kalt abschrecken. Den Spargelsud durch dasselbe Melittafilter filtrieren und zum mittlerweile stark eingekochten Morchelsud geben. Alles weiter zu einem dicken Sirup einkochen. Vin jaune oder Sherry zugeben, wiederum einkochen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.
(4) Spargelspitzen und ein paar schöne Morchelhälften als Deko reservieren.
(5) die restlichen Morcheln mit dem sirupartig eingekochten Sud mischen und die Morcheln damit vollsaugen lassen.
(6) Ofen auf 180°C U/O aufheizen.
(7) Quark mit der Milch und den Eiern mit dem Schneebesen homogen mischen, aber nicht aufschäumen. Würzen mit Kräutersalz und weissem Pfeffer.
(8) eine 22cm Porzellanform leicht ausbuttern, die vollgesoffenen Morcheln und die blanchierten Spargelstücke in die Form legen, mit reichlich Kerbelblättchen bestreuen, dann mit dem Eierguss auffüllen.
(9) auf mittlerer Rille ca. 50 Minuten backen. Herausnehmen.
(10) Kurz vor dem Herausnehmen die Deko Morcheln und -spargeln in wenig Butter oder Olivenöl anziehen, würzen und über den Clafoutis verteilen.
Dazu hätte ich gerne einen Riesling getrunken. Ein ganz kleines Glas. Und ich habs getan. Der Blutdruck schluckte dreimal leer… und hielt sich ruhig.
Jetzt ist sie endlich wieder da, die Zeit, zu der es heimische Spargel und frische Morcheln gleichzeitig gibt!
jaa, doch bleiben einheimische Morcheln ein Wunschtraum.
Das ist ja ein ganz besonders feiner Clafoutis, selbstverständlich mit einem winzigen Schluck (oder auch mehreren) Riesling zu genießen!
bin ja zufrieden mit einem Schlückchen ab und zu.
Statt e Auge- zer Abwächslig wiider e kèschtlige Gaumeschmauss. „Pas mal“. Und e Gleesli Wysse ghèèrt eifach derzue. Rächt hesch! Me cha nit immer brav si.
„pas mal“ sage ich auch immer. Schweizerisches understatement.
Tolles Rezept, nur hier keine Morcheln, nie….Die Blutdruck-Weingeschichte köstlich. Was wäre das Leben ohne ein Gläschen…A votre! Sunni
Danke Sunni, à votre santé ganz speziell !!! notfalls kann man auch getrocknete Morcheln nehmen.
Wie lässig du immer gehobene Bodenständigkeit präsentierst … so kannst das nur du!
Wenn mir der Humor einmal abhandenkommt ist Zeit zum Aufhören. Aber so schnell lass ich mich nicht unterkriegen.
Ich liebe dieses Statement! So und nicht anders.Herzlichst, Sunni
jetzt hoffe ich, dass trotz den schlimmen frosttagen doch noch ein schübchen maimorcheln kommen. trinke dein gläschen (gute gesundheit!) besser zu anderen gerichten, denn pilze und alkohol sind nie ein ideales paar. sonnige grüsse von der etwas übervorsichtigen.
Sag bloss, du kriegst einheimische Morcheln? die Pilze die ich esse, sind sich den Alkohol gewöhnt 🙂 und es war wirklich nur ein Schlückchen
ja…ich suche resp. finde sie selbst. aber es wird jedes jahr schwerer mit den pilzen. mal ist es zu trocken, mal zu nass, jetzt zu frostig…..aber das ist die natur.
oder zu kalt 🙂
Braver Blutdruck, braver Riesling 😉
und ich erst!
Oha, muss ich unbedingt mal ausprobieren. Danke für die Inspiration!
bitte, dazu ist es da 😉
5min backen? Nicht 50 ?!
50 Minuten. Steht so im Rezept. Wo liest du 5 Minuten?
Entschuldigung, das kam mir nur so lang vor, ich dachte es wäre vielleicht ein Tippfehler. Die wertvollen Gemüse sind ja bereits blanchiert, also müsste die zarte Füllung doch schneller fertig sein? Ich habe das mal mit Brandenburger Spargel und getrockneten Morchel gemacht, und war nach bereits 25min sehr zufrieden. Beste Grüße und Danke für die geniale Inspiration seit Jahren!
mag sein, dass es auch etwas kürzer geht. Bis die dicke Porzellanform heiss und der Guss fest ist dauert es etwas. Einfach Nadelprobe im Guss machen.