Letzter und längster Tag in Kalabrien. Der Schlafwagen erwartet uns um 24 Uhr in San Giovanni. Richtung Rom.
Doch erst fahren wir in das kleine Bergdorf Staiti. Keine 200 Einwohner.




Da hat einer die Erklärung eines bislang rätselhaften, ungelösten Mysteriums gefunden: Peroni (anstelle von Wein).

Nach einem doppelten Espresso in der Dorfbar machen wir uns auf den Weg zum Monte Cerasio. Von 500 Metern auf 1000 Meter. Erst an einer schönen, krummhörnigen Girgentana-Stallziege vorbei,

schliesslich an einer frei weidenden Herde. Der Schäferhund, der genau um unsern Proviant wusste, überliess seine Ziegen der Selbstaufsicht und folgte uns bis zum Picknickplatz, überwand den rundum hoch eingezäunten Platz und gab erst Ruhe, bis er seinen Begleitschutz honoriert kriegte. Schlaumeier.

Letzte Tomaten, letzter Ziegenkäse, letzte kalabresische Wurst, letzte Mandarinen. Letztes kalabresisches Sprite.

Kurze Gipfelrast bei eiskaltem Sturmwind. Rückweg ans Meer. Ein zaghafter Versuch, in die Wellen zu steigen. Zu gefährlich für Nichtschwimmer.


Letztes Abendessen am Meer. Transfer zum Bahnhof nach San Giovanni.

Nach Ankunft in Roma Termini um 8 Uhr genehmigen sich die andern Teilnehmer einen Kaffee, bis die Frecciarossa abfährt. Ich eile derweil zum Fontana delle naiadi auf der piazza della repubblica, um einen Wiedersehensblick mit der ewigen Stadt zu tauschen. Klick. Auch wenn sie mir nur die marmornen Zähne des Nationalgebisses (den altare della patria) zeigt.

Mitnehmen tun wir tausend Eindrücke: karge, spröde, einsame oder verlassene Berglandschaften, von vielen Kulturen hinterlassene Spuren, berührende, grosszügige und überwältigende Natur, herzliche Gastfreundschaft. Filoxenia auf neugriechisch. Calabria, ein wunderbares Land. FINE. Wir kommen wieder.
Als wäre ich dabei gewesen. Wunderschön geschrieben. Danke
Vielen Dank für die lebendige Darstellung dieser wunderschönen Reise – es macht Lust auf mehr!
Jetzt, wo alle reisen, halten wir uns still zuhause. Aber bald wieder.
Ein sehr schöner Reisebericht, danke das ich in Gedanken mitreisen durfte
die Kopfreisen sind die schönsten Reisen.
200? Ich habe KEINEN gesehen 😉
Das war an buon venerdi, Karfreitag, da waren ausser dem proprietario del caffè alle Einwohner in der Kirche
Danke!!!
🙂
andere länder, anderes sprite….
danke fürs teilhaben. schönes wochenende 👋🏼❤️🐝👑🐶
Wo Wein erzeugt wird, wird weniger Zuckerwasser getrunken. LG
Was für ein wunderbarer Bericht! Danke für die Illusion, mansei dabei gewesen! Herzlich, Sunni
so beginnen die schönsten Reisen: im Kopf
Ich bin ganz verliebt in das Headerbild, auch die stolze Ziege hast du gut getroffen, und sogar den räudigen Schäferhund.
Schade, dass Kalabrien erst mal ad acta gelegt wurde.
Viele Grüße euch beiden!
Kühe sind scheue Waldtiere. Und wenn Kalabrien zu weit weg liegt, kann man ihnen auch im bayrischen Wald begegnen. Liebe Grüsse