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Wunschkochen (3): Basler Sonntagspastetchen für fressack

Basler Sonntagspastetechen

Der Wunsch: etwas typisch Baslerisches. Gar nicht so einfach zu erfüllen. Eine typische und eigenständige Basler Küche, trotz verzweifelter Versuche von Historikern und kochenden Journalisten eine solche herbeizuschreiben, gibt es nicht. Basel als Grenzstadt war immer von den Einflüssen der umliegenden Regionen (Elsass, Markgräflerland, Nordwestschweiz) geprägt. Heute eher von Döner-Kebap, Piadina, Sushi, Miso-suppen und den Mac’s. Aber lassen wir das. Ich mache eine Spezialität, die man heute kaum mehr findet: Basler Sunndigspaschteetli. Im 19. Jahrhundert in besseren Familien am Sonntag zubereitet. Die Confiserie Pellmont, welche sie bis vor etwa 2 Jahren noch hergestellt hatte, gibts nicht mehr. Ich habe kein Rezept gefunden, habe sie einfach aus Erinnerung und Phantasie gebacken. Ein Mini Kuchenboden aus Mürbteig, gefüllt mit einer Schinkenfarce mit etwas Curry, zugedeckt mit einem Blätterteigdeckel.

fressack, der witzige Gourmet in vielen kulinarischen Blog-Kommentaren, hat übrigens seit Kurzem einen eigenen Blog: fressack. Lesenswert. zum Rezept: Wunschkochen (3): Basler Sonntagspastetchen für fressack weiterlesen

Senfrahmgeschnetzeltes mit scharfen Senffrüchten

SenfrahmgeschnetzeltesDas Gericht ist, das sei zugegeben, etwas in die Jahre gekommen. Wir haben es vor etwa 25 Jahren in einer guten Basler Wirtschaft einmal gegessen, nachgekocht, seither kommt es bei uns einmal im Monat auf den Tisch. Die scharfen Senffrüchte kennen wir sonst eher als Beilage zu Bollito misto, aber zu der Rahmsauce mit dem Körnersenf passen sie ausgezeichnet. Die Marinade mit Sojasauce sorgt für ein butterzartes Kalbfleisch. Menge für 2 Personen. zum Rezept Senfrahmgeschnetzeltes mit scharfen Senffrüchten weiterlesen

Bad Osterfinger Spätzli mit Kalbfleisch

Kalbsgeschnetzeltes und SpätzliHeute wird mein Lieblings-gericht im Bad Osterfingen nachgekocht. Rezepte werden in Osterfingen keine rausgerückt, aber das tut uns ja nicht weh. Ein Rezept, das dem Original nahekommt, findet sich in Rezeptezentrale. Während des Kochens hat es mich dann aber doch gepackt. Statt brav nachzukochen, habe ich „angewendet“ (wie es auf Berndeutsch so schön heisst), bis eine wunderbare Rahmsauce entstanden ist, die mit jener in Osterfingen aber nur noch die Idee gemeinsam hat. Bad Osterfinger Spätzli mit Kalbfleisch weiterlesen

Involtini di vitello con prosciutto e salvia

Kalbsinvoltini lamiacucinaVor ein paar Tagen habe ich mit dem Teufel im post Migros-Sélection eine Wette abgeschlossen. Nachdem die Migros mit ihrem Edelprodukt „Sélection Kalbfleisch-Involtini“ in meinem Test kläglich abgeschnitten hat, habe ich mir zum Ziel gesetzt, mit den genau gleichen Zutaten, wie sie Migros ausweist, etwas nachzukochen, das besser schmeckt. Besser als die mediokre Kantinenkost, die uns Migros andrehen möchte. Um das Ergebnis gleich vorweg zu nehmen: der Teufel muss sich seine Satisfaktion bei der Migros holen. Es hat sich wieder mal bestätigt: mit guten Zutaten muss man sich schon anstrengen, was Schlechtes zu kochen. zum Rezept Involtini di vitello con prosciutto e salvia weiterlesen

Saltimbocca Romana Variazione No. 1201

SaltimboccaIm Internet finden sich dazu etwa 800 Rezepte auf Italienisch, etwa 400 auf Deutsch. Warum ich das 1201te Rezept ins Internet stelle, müsst Ihr selbst nachlesen.
In Rom wird der Bratfond in trockenem Weisswein (Frascati secco) aufgelöst, was zu einer meist etwas banalen Weissweinsauce führt. Da hierzulande die Sauce einen höheren Stellenwert einnimmt, verwende ich lieber einen guten, eher trockenen Marsala, ein Wein, der mit dem in der Schweiz meist angebotenen, klebrig süssen Gebräu gleichen Namens nichts zu tun hat. Die fremde Zutat aus Sizilien passt sich dem römischen Gericht wundervoll an. Zudem gebe ich der Sauce Struktur und Halt mit meinem Kalbsfond. zum Rezept: Saltimbocca Romana Variazione No. 1201 weiterlesen

Albinokalbsfonds?

AlbinokuhWeisser Kalbsfonds ? Doch, doch. Auch das gibts. Den Chemikern der Migros (Schweizer Grossverteiler) ist es gelungen, weissen Kalbsfonds zu erzeugen. Ein weisses Instant-Pulver, Farbe sagen wir mal off-white.
Zusammensetzung:
Maltodextrin, Geschmacksverstärker, Kochsalz, Aroma, Pflanzenfett gehärtet, Glukosesirup getrocknet, Gemüse getrocknet, Gewürze, Milchprotein, Stärke, Weizenmehl, Sellerieextrakt und jetzt kommts: Kalbfleisch getrocknet (EU-Raum). Wieviel steht nicht auf der Etikette, mehr als 3 % wirds nicht sein.

Frage: sind da weisse Kuhrassen wie das Maremma-Rind mit dem herzigen weissen Fell oder gar Albinokälber drin oder wurde da was gebleicht oder hat es so wenig Fleisch drin, dass mans nicht merkt ?… Fragen über Fragen.
Ich habe das Pulver in den Abguss gekippt. Falls Morgen in der Zeitung stehen sollte: „Unbekannte Abwässer setzen biologische Klärstufe der Basler ARA ausser Betrieb“ , so kennt Ihr den Täter.