Fremdkochen: Zaalouk Auberginen mit Tomaten

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Auberginen Zaalouk, im Original ein Auberginenkaviar mit Tomaten, Kreuzkümmel und Koriander. Das Gericht stammt aus Marokko und wird dort gerne als Appetizer oder als Beilage zu Lammkebab vom Grill serviert. Ich habe mich für ein authentisches Rezept mit grillierten Auberginenwürfeln im englisch/französisch geschriebenen Blog von Warda, einer in USA wohnenden Algerierin 64 sq ft kitchen entschieden. Um es als Beilage für sommerliche Grillabende handlicher zu machen, habe ich es in Fladenbrot verpackt. Eine Idee, auf die mich die aufgeblasenen Fladenbrote Nathalies von cucina casalinga und von zorra im Kochtopf, bzw. das Buch Die mediterrane Küche von Alain Ducasse gebracht haben. Wie dort gesehen, habe ich den Zaalouk noch mit confierten Tomaten vermischt.

Ein aussergewöhnlich delikat schmeckendes Auberginengericht. Frau L., war begeistert. Wer sich die Mühe mit den Fladenbroten nicht machen will, lässt diese weg, die Tomaten müssen jedoch sein. Mein Beitrag zum Juli-Fremdkochevent der hüttenhilfe: Fremdkochen Grillen

Zutaten
für 2 Personen
für den Zaalouk:
500 g Auberginen (2 Stück)
2 mittlere Knoblauchzehen
1/2 Tlf. Kreuzkümmelpulver
1 Tlf. Kümmelpulver (L. hab ich weggelassen)
1/2 Tlf. Paprika
1/2 Tlf. Korianderkörner ganz
1 Msp. Zimt gemahlen
1 Elf. Olivenöl extra
Salz, Pfeffer
2 Elf. Koriandergrün  (L. : 1 Elf. Koriander + 1 Elf. Petersilie glatt)
Olivenöl zum Braten

für die Tomaten:
300 g Tomaten
2 Zweige Thymian
2 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer, Olivenöl

für die Fladenbrote, 4 Stück:
150 g Weissmehl
6 g Backhefe
1/2 Tlf. Salz
90 g Wasser
2 Tlf. Olivenöl

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Zubereitung
(1) Aubergine in grobe (2 cm) Würfel schneiden, mit Salz bestreuen und mind. 30 Minuten abtropfen lassen.
(2) Tomaten kreuzweise einschneiden, 1 Minuten in kochendes Wasser legen, enthäuten, vierteln, Kerne entfernen. Tomaten mit wenig Olivenöl mischen, salzen, pfeffern und auf ein rundes Backbleck ausbreiten, Knoblauchzehen zerdrücken und mit dem Thymian dazulegen. 1 Stunde im vorgeheizten Ofen bei 105°C confieren.
(3) Für den Teig: Hefe in etwas Wasser auflösen. Alle Zutaten in die Schüssel der Küchenmaschine geben und 5 Minuten lang zu einem glatten Teig kneten. Teig ca. 1 Stunde gehen lassen. 4 gleich grosse Kugeln zu etwa 60 g formen und diese 10 Minuten zugedeckt entspannen lassen.
(4) Wenn die Tomaten fertig sind, den Ofen auf Grill 230°C stellen. Inzwischen die Auberginen durch Abspülen vom Salz befreien und mit Küchenpapier gut trocknen. In einer Schüssel mit einem guten Schuss Olivenöl benetzen und von Hand gut mischen, Salzen, pfeffern und in einer dünnen Schicht auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Im Ofen (10 Minuten mittlere Schiene, danach obere Schiene) solange backen (etwa 20 Minuten), bis die Auberginenwürfel goldbraun sind. Herausnehmen.

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(5) Backofen mit einem umgekehrten Backblech auf 275°C aufheizen. Jede Kugel mit dem Nudelholz rund 2 mm dick ausrollen. Je 2 Fladenbrote auf das Blech schieben und 3 Minuten backen. Herausnehmen und mit einer Schere aufschneiden.
(6) In einer grossen Pfanne die Gewürze bei mittlerer Hitze erhitzen bis sie gut riechen, 1 Elf. Olivenöl und den feingehackten Knoblauch hinzugeben, leicht anbraten, die grob gehackten confierten Tomaten sowie die Auberginenwürfel zugeben, so dass alles mit dem Gewürzöl vermischt ist. Etwa 2 Minuten erwärmen, dann in die aufgeschnittenen Fladenbrote füllen.

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35 Kommentare zu „Fremdkochen: Zaalouk Auberginen mit Tomaten“

  1. Mmmhh, das sieht so lecker aus! Just the kind of food I like!

    Grüsse und noch eine schöne Wochenende,

    Rosa

  2. das klingt nach Sommer pur, das würde uns hier sicher sehr gut schmecken! Danke für die Anregung!

  3. herrlich: melanzani gegrillt, paradeiser confiert, kreuzkümmel, koriander, fladenbrot, das kann nur super schmecken! zwei fragen, die erste davon wahrscheinlich blöd: warum ein umgedrehtes backblech? und könntest du dir irgendwas joghurt-artiges dazu vorstellen? oder ist die füllung saftig genug?

  4. Das wäre etwas für das nächste Grillen (schätzungsweise am kommenden Wochenende), bis dahin muss ich das unbedingt einmal ausprobieren. Wenn es nicht klappt mit den Brotballons, kann man ja auch mit etwas Öl tourierten Yufka-Teig backen, der wird schön fluffig und lässt sich mühelos in der Mitte zu Taschen schneiden. Merci für die wunderbare Idee!

  5. @kitchenroach: das Gemüse hat uns so gut geschmeckt, dass wir es demnächst in Täschchen füllen werden.

    @mipi: so kann mans mit den Fingern essen.

    @Rosa: meinerseits ein schönes WE für euch und die Katzen.

    @Nathalie: im Backofen werden sie oben gleich heiss wie unten, backen durch und fallen deshalb nicht zusammen.

    @Eva: nicht ganz ideal fürs Grillfest, da Küchenaufwand erforderlich, aber da ich kaum grilliere….

    @the rufus: kannst mal versuchen, die neue Fernbedienung mit einzubacken.

    @rike: das Grillieren überlasse ich andern 🙂

    @katha: a) man kriegt die heissen Ballone leichter vom Blech, wenn man sie nur herunterziehen muss, b) eine Pfefferminz-Joghurt-dip würde sehr gut dazupassen.

    @Bolli: die Muselmanen machen das offenbar so.

    @bee: die Füllung kann man tags zuvor vorbereiten, für den finish das Koriandergrün hinzugeben.

  6. Tolle Fotos, sowohl vom Gemüse als auch von den Ballonfladen. Und wieder eine Anregung, Auberginen (ich mag sie sehr gerne) zuzubereiten; danke!

    Die Ballonfladen (noch nie gemacht) werde ich neugierigerweise mit der halben Menge an Zutaten einmal ausprobieren und sie auf dem Brotbackstein backen.

  7. danke. also nicht aus back-/bläh- oder sonstwie küchentechnischen gründen, sondern zur vermeidung von (weiteren) brandverletzungen…
    ja, ich hab‘ nämlich auch an was mit minze gedacht…

  8. Oh, der Zimt erinnert mich an den wunderbaren griech.-türk. Film „Zimt und Koriander“ – da kommt überall Zimt rein, wenn es um die Liebe geht… 🙂

  9. Auberginenkaviar wird bald nachgemacht. Ich habe nämlich bald eine Auberginenschwemme. Uebrigens das Naan kann ich auch empfehlen. 😉

  10. SChööön! Gefällt mir viel besser als graubrauner Auberginenkaviar.Vor allem mit süss-fruchtigen Tomaten und vielen Gewürzen. Derzeit mache ich confierte Tomaten als „Sonnentomaten“ auf meiner Dachterrasse. In der Früh aufgeschnitten auf ein schwarzes Blech in die Sonne gelegt (mit Insektenschutz) – abends gegessen.

  11. @Charlotte, der Brotbackstein ist nicht nötig, kurze, aber hohe Hitze genügt.

    @katha: hab sie mit Backhandschuhen herausgenommen.

    @Elisabeth: wozu kam denn der Koriander rein 🙂 bin so neugierig.

    @zorra: Auberginenkaviar möchte ich auch noch machen.

    @Eline: Danke. Bei den gestrigen sizilianischen Temperaturen sollte das ja gut gehen. Gute Idee, damit man den Backofen nicht jedesmal bemühen muss.

  12. hallo!

    die ballons gefallen auch mir ausgesprochen gut.

    mit 6 g backhefe meinst du sicher frische hefe?!

    danke!

    lg
    rosi

  13. Die machen ja was her, die Brotballons. Find ich super. Und die gehen tatsächlich einfach so auf? Suche die ganze Zeit nach dem Trick, kann aber keinen finden. Werde es genauso nachmachen, obwohl Auberginen drin sind. Allerdings mit 2 Eßl. Koriander.

  14. sieht richtig lecker aus, das könnte ein ideales Rezept für Auberginen sein, das mein etwas “ gestörtes “ Verhältnis zu Auberginen positiv ändern könnte 🙂
    auch die geblähten Fladenbrote kann ich mir sehr gut vorstellen…. das ist mal wieder ein wunderschönes Sommer – Rezept !

  15. Das sieht aus als hättest du es speziell für mich gemacht:-))))) Eine wunderbare Idee die Kombination mit dem Fladenbrot und den confierten Tomaten. Und mein Koriander spriesst im Garten! Mal eine andere Verwendung als zu exotischem Pfannengerührtem:-)

  16. Die aufgeblasenen Fladenbrote gefallen mir ausgesprochen gut. Hat einen schönen Fotoeffekt, könnte auch in Restaurants gehen. 🙂

  17. Das mit den Fladenbroten finde ich gut. Sind die dann nicht zu dünn – ich meine werden die nicht sofort naß und reissen ?

    lg Alex

  18. Und da habe ich doch gleich mal den Praxistest gemacht mit den Brotballons: beim Anbacken war ich noch skeptisch, der Probeteigling war auch eher ein -feigling. Nix Blähboy. Mehr Flach- als Highlander. Aber dann staunte ich, wie ab 2:30 ufoartiges Soufflieren einsetzte. Etwas längere Backzeit zahlt sich aus, da dann die Hülle fest bleibt und nicht versehentlich wieder einfällt. So sieht’s dann aus, außen knusprig und innen geräumig 🙂

  19. @rosi: Frischhefe, genau.

    @Poulette: ich habe mich auch gewundert, warum die so aufgehen. Bei einer Pizza wird das offenbar durch den nassen Belag verhindert, ausser am Rand.

    @Karin: es kommen noch mehr Auberginenrezepte, nimm dir das am besten zusagende 🙂

    @Heidi: Zaalouk für Heidi 🙂

    @Johannes: das wird einfach so, könnte ich einen runden Teigfladen auswallen, wäre es noch schöner.

    @gourmet: fürs Restaurant würde ich sie mit der halben Menge Teig machen.

    @barcalex: der Teig reisst nicht so schnell (wie bei einer pizza). Wobei man ihn statt 2 mm auch etwas dicker, 5 mm dick auswallen kann, er wird dann brotiger.

    @bee: ein sanftes Ruhekissen, bei mir stieg das Kissen wesentlich schneller auf, deshalb war die gewölbte Decke nach 3 Minuten schon fest.

  20. Das ist ja ein wahrer Auberginenrausch bei Dir. Schööön. Ich liebe Zahluk und mache es genauso, bis auf eine Spur Zitrone, die ich noch dazu gebe. Ist auch eine tolle Idee mit den confierten Tomaten statt der Schmortomaten.

  21. Das sieht und klingt super lecker. Bis auf eine Zutat, die mir absolut nicht mundet: Auberginen. Fällt jemandem spontan eine Alternative für dieses Rezept ein? Paprika? Oder vielleicht irgendeinen leckeren Käse? Oder Die Auberginen einfach wegzulassen wird das Gericht etwas fad machen nehme ich an.

  22. @Isi: ich habe mittlerweile auch Freude an Auberginen !

    @Jutta aus Oelde: Diese Teigtaschen kann man mit allem befüllen, was essbar ist. Die Auberginen bei diesem Gericht weglassen bedeutet jedoch etwa dasselbe, wie wenn man bei einem Fondue den Käse weglassen wollte. Ich würds mal mit Zucchini probieren.

  23. @lamiacucina: klar, daß bei dieser kurzen Backzeit der Brotbackstein nicht nötig wäre, aber ich backe alles Brotige darauf und möchte ihn nicht mehr missen (kein Vergleich zum Backen auf dem Blech). Die Ballonfladen werde ich auch erst probieren, wenn ich das nächste Brot backe; dann habe ich „Zwei auf einen Streich“ :-).

  24. Immer wenn ich dein Blog besuche (fast täglich), bereue ich, mich nicht für eine technisch-physikalische Laufbahn entschieden zu haben. Dann wäre mein nicht ganz selbstloses Ziel klar: die Entwicklung eines Bildschirmes, durch den man deine Gerichte teleportieren kann.

    Auch dieses wieder einmal: köstlich!

    Liebe Grüße
    Laura

  25. @Charlotte: Spart Energie. Hab heute auch das Zwirbelbrot zum zweitenmal gebacken, diesmal auf Blech, eher enttäuschend im Vergleich zum Pizzastein.

    @Laura: oh Danke für das Kompliment. Von einer technisch-physikalischen Laufbahn will ich Dir abraten, bis das funktioniert, wärest Du verhungert. Oder hast Du schon eine Lösung in der Tasche ?

  26. Das Gemüse hat grossartig geschmeckt (habe ganze Kümmelsamen verwendet). Das Ballonbrot wird bei der nächsten Gelegenheit zubereitet. Vielen Dank für die schönen Rezepte!

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