Die Mitte August bei unserer Ausreise in den Tessin gegessene Gemüselasagne der Signora Fuso in Bellinzona waren wieder einmal die Vorlage für Lasagnette. In meinem Hang zur Ordentlichkeit (warum lacht Frau L. ?) habe ich sie in Portionengrösse im Metallring gebacken. Auf diese Weise kann man sie gut vorbereiten. Anstelle einer Béchamel habe ich die Törtchen mit einem Käseguss aus Stracchinokäse gedeckelt (gesehen bei Alain Ducasse). Eine tolle Idee, die ich mittlerweile gerne für Lasagne anwende.
Gemüse Lasagnette
Zutaten
Vorspeise für 4 Personen
für den pastateig:
100 g Hartweizendunst (De Cecco Semola dura rimacinata)
1 Vollei
1 Elf. Olivenöl
für die Füllung:
700 g reife Tomaten (licorosso)
Olivenöl
Rosmarin
Meersalz, Pfeffer
2 Karotten
1 Tlf. Butter
1 Schuss weisser Portwein
1 Prise Madrascurry
Salz, Pfeffer
4 Würfel Spinat tiefgefroren
1 Schalotte
1 kleine Knoblauchzehe
1 Tlf. Butter
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
2 kleine Zucchini
3 Lorbeerblätter
Olivenöl
Salz, Pfeffer
130 g Stracchino (säuerlicher Frischkäse aus dem Latium)
1 Eigelb
Salz, Pfeffer
bei Bedarf 1 Elf. Rahm
für die Sauce:
Tomatenhäute, -kerne und -gelee
1 Peperoni, entkernt und in kleine Stücke geschnitten
Salz, Pfeffer
Zubereitung
für den pastateig:
(1) Aus den Zutaten einen festen, nicht klebrigen pastateig kneten. In Folie gewickelt 1 Stunde ruhen lassen.
für die Füllung:
(2) Tomaten anritzen, kurz in kochendem Salzwasser blanchieren, häuten, vierteln. Kernhaus entfernen. Auf einem Blech mit den Zutaten würzen und im Ofen bei Umluft und 100°C ca. 90 Minuten confieren. Danach in kleine Würfel schneiden.
(3) Karotten schälen und in kleine Würfel (5 mm) schneiden. In der Butter anschwitzen, mit dem Portwein ablöschen, würzen und zugedeckt garen, bis die Würfelchen noch bissfest sind und die Flüssigkeit praktisch verdunstet ist. Würzen.
(4) Spinat auftauen, klein hacken. Schalotte und Knoblauch fein hacken, in der Butter andünsten, Spinat zugeben und gut vermischen. Würzen.
(5) Zucchini in kleine Würfel (5 mm) schneiden, salzen. 30 Minuten stehen lassen. In einem Tuch gut trocknen. In einer Pfanne das Olivenöl mit den Lorbeerblättern langsam erhitzen. Nach etwa 10 Minuten den Lorbeer entfernen und die Zucchiniwürfel zugeben und im Öl bissfest dünsten.
(6) Stracchino mit dem Eigelb mischen, würzen. Reifer Stracchino ist dickflüssig und schmeckt säuerlich-aromatisch. Wenn junger verwendet wird, evtl. mit Rahm fliessfähig verdünnen.
für die Sauce:
(7) Peperonistücke, Tomatenhäute, -Kerne und -Gelee für die Sauce während 1 Stunde langsam einkochen. Durch ein Sieb passieren und würzen.
finish:
(8) Pastateig auf der Maschine hauchdünn auswalzen. Mit einem kreisförmigen Ausstecher 8 cm Kreisflächen ausstechen.
(9) Vier 8 cm Stahlringe ausbuttern und auf ein mit ausgebuttertem Backpapier belegtes Blech legen. Die 4 Gemüsesorten abwechslungsweise, durch Teigrondellen getrennt in die Stahlringe platzieren. Zucchini und die Karotten können mit je einem kleinen Löffelchen der Stracchinozubereitung festgeklebt werden. Auf die Deckplatte zuoberst kommt der Rest Stracchinozubereitung.
(10) Ab in den Ofen bei 180°C bis der Stracchino hellbraune Flecken aufweist. 15-20 Minuten.
Mit etwas Sauce servieren.
Hätte ich einen 8 cm statt eines 7.5 cm Teig-Ausstechers besessen, wären die Schichten noch besser getrennt geblieben, aber mit unpassendem Werkzeug lässt sich einfach keine Ordnung hinkriegen.
Schön schaut’s aus, und für meine Verhältnisse überaus ordentlich! Nur die Pasta muss man etwas suchen…;-)
Einen lieben Morgengruss aus Zürich!
Danke für den Gruss. Was doch 5 mm ausmachen können, wenn sie fehlen.
Wenns so geschmeckt hat, wies aussieht, dann fällt mir nur eines ein: umwerfend 🙂
die stehen fest auf dem Teller, die wirft so leicht nichts um 😉
Dass Frau L. lacht, wenn es um deine Ordentlichkeit geht, kann ich nicht wirklich glauben. Die weiß noch viel besser als wir, wie ordentlich du bist!
Tolle Idee mit den kleineren Portionen!
Hab ich das richtig verstanden, dass du bei Lasagne jetzt öfter die Béchamel weglässt und ’nur‘ mit Käse deckelst??
Sie kennt mich gut !
Ja, der Käse ist zwar nicht weniger kalorienreich als die Béchamel, schmeckt dafür anders.
Die Ordnungsliebe kommt vielleicht von den Sternen… die Betrachterin freut sich über den schönen Anblick. Und würde gerne mitgegessen haben…
Die Sterne mit der Ordnungsliebe liegen für mich unerreichbar weit. Aber das sieht man auf den Fotos (zum Glück) nicht.
na, überall kann sie ja nicht sein, diese Liebe, aber sie bricht sich schon Bahn, so hier und dort, das sieht man.
Jee, sin die schnuusig ! Bi de veielètte Dingerli am Mittwuch han‘ i miesse passe, aber do bin‘ i wiider gärn derbyy.
Und – do i nit gärn lang suech, han‘ is mit dr Ornig wie du.
ich suche, wenn auch ungern, oft und lange !
Hallo Robert! Das sieht seeehr lecker aus. Das muss ich unbedingt mal nachkochen. Wenn ich kein Stracchino bekomme, kann ich dann einfach Mozzarella nehmen? Oder wenn Stracchino kräftiger im Geschmack ist, welcher anderen Käse würdest du empfehlen? Vielen Dank und liebe Grüsse. Rocío.
Mozzarella (und andere filata-käse) sind dafür nicht geeignet. Alternativ geht ein leicht säuerlicher Frischkäse, den man bei Bedarf mit etwas Rahm und Eigelb etwas verflüssigt. Der Stracchino (oder Creszenza) wird, wenn er reif ist, von alleine dickflüssig.
Vielen Dank für dein Tip!
Hab einen schönen Tag. Rocío
Warum hast du nicht den 8cm Dessertring zum Ausstechen genommen? 😉
Und der Stracchino kommt auf jede pastascheibe?
nur obendrauf. Meine Ringe sind zum Ausstechen dünner Teigbahnen nicht geeignet. Es sei denn man fahre mit einem spitzen Messer entlang des Ringes.
Hast du diesen Post mal Signora Fuso gezeigt? Sie wird entzückt sein zu sehen, zu welchen Meisterleistungen sie dich inspiriert hat. Ich bin es auf jeden Fall, ach, irgendwie sehen diese Lasagnette sooo genial aus, das mir die Worte fehlen…
nein, meinen Blog erwähne ich nur in Ausnahmefällen.
ich bewundere euch ordnungsmäßigen, gerade bei Essenstürmchen bauen, ich hätte dir bestimmt ein 8cm Ring 😉
Liebs Grüessli
Irene
beim Kochen dehnen sich die Teigplatten normalerweise aus.
Ordentlich gestapelt und sehr hübsch. Und die Frischkäse-Idee, die klaue ich mir 🙂
nur zu !
Sieht herrlich aus. Ich schaue immer mal wieder rein und staune ob den wundervollen Kreationen. Bei uns geht es mit zwei Kleinkindern am Tisch eher hektisch und chaotisch zu, für liebvolles Anrichten bleibt da (leider) oft keine Zeit. Die herzigen Komplimente der Kleinen („hani gärn“) lassen aber den Stress und den verdreckten Boden vergessen… Für Lasagnette aus dem Ring ist dann in einigen Jahren vielleicht Zeit. 😉
Die schönen Kinderjahre gehen schneller vorüber als Du glaubst. Geniesse sie. Trotz Stress und Chaos.
Wahr gesprochen, lieber Robert… 🙂