KNÖDEL: ein geradezu pejorativer Begriff für meine Quenelles au Brin d’amour. Während ein richtiger Käseknödel mit reichlich Semmeln (und Bergkäse) sowie Eiern hergestellt wird, besteht meine Version vor allem aus Käse: Schafmilch-Weichkäse aus Korsika und Ricotta anstelle der Semmelwürfel. Käseknödelproteine statt Proteine aus dem Fläschchen.

Zutaten und Zubereitung
Knödel:
300 g Ricotta, über Nacht auf ca. 200 g heruntergetrocknet
100 g Brin d’Amour, in Stücke geschnitten
15 g Kartoffelstärke
Salz, weisser Pfeffer
1 Eigelb
1 TL Herbes de Provence, gehackt (meine erbe mediterranee)
Hartweizengriess (Semola rimacinata) zum Wälzen
Sud zum Garen:
1 EL Herbes de Provence
1 Lorbeerblatt
Schnittlauch
Salz

Röst-Peperoni-Sauce:
250 g Spitzpeperoni
15 g Butter
1 EL Apfelbalsamessig Gölles
Salz, weisser Pfeffer
Piment d’Espelette
(1) Ricotta über Nacht gut trocknen, eingewickelt in ein Passiertuch aus Vlies und in dicke Lagen von Küchenpapier gehüllt. Das Papier abends und am Morgen wechseln.
(2) Mit Eigelb, Brin d’Amour, Kartoffelstärke, Herbes de Provence, Salz und Pfeffer gut mischen (Küchenmaschine, K-Haken) und 1 Stunde kühlgestellt ruhen (hydratisieren) lassen.

(3) Aus der klebrigen, weichen Masse mit Hilfe zweier Löffel 25-30 g schwere Knödelchen formen und diese rundum in Hartweizengriess wälzen und rundwirken. Mit Hartweizen bestreuen und bis zum Garen kühlstellen.
(4) Peperoni längs halbieren, putzen. Ca. 20 Minuten bei 230°C UL/Grill im Ofen rösten. Kleinschneiden. In einem Topf mit wenig Wasser fertiggaren. In einem Mixer fein mixen, durch ein Sieb passieren.
(5) Butter zugeben, mit Apfelbalsam, Salz, Pfeffer und Piment d’Espelette abschmecken und warm stellen.

finish:
(6) Kochwasser salzen und mit Herbes de Provence (in einem personal teabag, Teebeutel zum selberfüllen) und einem Lorbeerblatt 5 Minuten aufkochen, Feuer reduzieren und die Knödel im Kräutersud ca. 8 Minuten simmernd ziehenlassen. Fakultativ in einer beschichteten Pfanne in wenig Olivenöl kurz und hell anbraten. Dabei leicht platt drücken. Das gibt eine feste Kruste.
Servieren mit der Röstpeperonisauce. Mit Schnittlauch garnieren.
Weiche, elegante Käseknödel ohne Mehl und Erdenschwere. Die sich leicht auf die Gabel stecken lassen und geläufig durch die Gurgel flutschen. Doch was tun, wenn auch das nicht mehr angenommen wird? Frau L. vor einer Woche in einem lichten Moment vertraulich zu mir (nach dem Zähneputzen mit der liebevoll assistierenden Spitexhilfe): „muss ich jetzt immer tun was diese Weiber von mir wollen?“. Seit 2 Tagen will sie nichts mehr tun. Weder Sprechen, Essen und Trinken.
Guten Morgen,
ich freue mich jedesmal auf Ihre Newsletter. Sie schaffen eine enorme Vertrautheit. Die geschilderten Rezepte und Reiseberichte finden meinen Applaus. Traurig stimmen mich die Schilderungen zu Frau L. und ich möchte Ihnen hier, an dieser Stelle weiterhin viel Kraft wünschen.
Herzliche Grüße aus Deutschland / tief verschneites Erzgebirge
Danke. Derzeit verschieben sich meine Prioritäten vom Kochen in die Krankenpflege. Geniessen Sie den Schnee!
Fast täglich warte ich auf ein neues Rezept und heute zum Sonntag wurde ich belohnt. Welch elegante Darstellung und eine Farbenpracht bei der man sofort probieren möchte. Nur bei Frau L. kommt einiges zusammen, was traurig macht. Beim Lesen muss ich anschließend tief durchatmen. Bei diesem herzergreifenden Zusammenspiel zwischen Zähneputzen und Antwort, die aus einem stillen Kämmerlein der Gedankengänge entströmt, ist so viel Innigkeit zu spüren.
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und Kraft.
Viele Grüße aus der frühlingshaften Neckarschleife
Vor einer Woche schaffte sie es noch zu ganzen Sätzen. Heute nur noch zu Kopfnicken. Das macht meiner Zuversicht zu schaffen. LG
Ach, lieber Herr Robert, Koch und Schreiber. Fühl dich sehr freundlich angeschaut, von Herzen gegrüßt, P.
Blicke vermögen viel, wenn sie aus dem Herzen kommen. Liebe Grüsse nach Berlin.
Ohne Erdenschwere – klingt eigentlich nicht nur für Knödel erstrebenswert! Ich denke an dich,
mit vielen lieben Grüßen
Danke Micha, Danke für deine guten Gedanken. Hier wie auf deinem Blog.
bei michas schönen worte möchte ich mich anschliessen. auch hier wird an dich gedacht.
👋🏼❤️🐝👑🐶
Danke fürs Anmich-Denken. Frau L. schläft schon, ich muss noch aufräumen und Kommentare beantworten. Dann bin auch ich reif für eine Gutenachtgeschichte.
Diese Knödel der ‚besonderen Klasse“ verdienen eine außergewöhnliche Bezeichnung
Allein , die Mühe, die Vielfalt der Zutaten … man spürt die Liebe ….
Immer wieder sonntags…
Herzlichen Dank
Lg M Kuhl
es ginge noch einfacher 😉 LG
Lieber Herr L Ich muss gestehen: meist lese ich die Rezepte und Reiseberichte nur, das aber mit viel Spass und Vorstellungsvermögen;-). Knödel habe ich überhaupt noch nie gemacht. Aber DIESE Knödel werde ich zu Ehren von Herr und Frau L. immer wieder einmal machen. (So wie Frau L. kommentierte meine Mutter selig die mehr – manchmal auch weniger – liebevollen Pfleger*innen) Von Herzen wünsche ich weiterhin diese Kraft der Liebe und den nie versiegenden Humor. Herzlich Doris
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
[L.: Adresse und Tel.
entfernt]
Mitlesen darf Jede/r. Nachkochen muss Niemand. Mein Fenster zur Aussenwelt bleibt offen, auch wenn ich es jetzt kurz schliessen muss, damit es mir nicht in die Stube schneit. Danke!
Au ich dängg an di – oder no besser, an Eych zwai!
Do i vor nit so langer Zyt Ähnligs durchläbt ha, kan‘ i dir schlussändlig nur viel Kraft und Usduur wynsche. Heb au dir Sorg!
Früher oder später trifft es jeden. Jeden Tag muss man nehmen, wie er kommt. Die Kräfte einteilen, dass sie bis 21 Uhr reichen. Wir sind nicht mehr Zwanzig.
Alles Gute für Frau L. und Dich. Du bist mir lieb geworden über die Jahre. Herzlich, Erich
schade, dass wir uns nie begegnet sind. Ebenso herzlich, Robert
Danke für dieses wunderbare Rezept, die schönen Fotos. Werde ich demnchst ausprobieren.
Und darüber hinaus: Für Stärke Kraft und Hilfe habe ich eine Kerze angezündet …
Danke, doch Vorsicht, dass kein Brand entsteht.
💚💚💚
die sollten bis Mittwoch reichen, Danke.
💚💚💚💚
bis Donnerstag
Einfach einfache Käseknödel machen … ein Rezept, das gut tut und das ich mir merke. Dir alles Gute, Robert!
Wenn aus einer klebrigen Masse plötzlich eine stabile Kugel wird, wirkt das sehr beruhigend 🙂 Danke für die guten Wünsche!
Schweizer Gnudi mit mediterranem Einschlag! Ein feines Gericht das die derzeit dringend nötigen Farben mit sich bringt.
Ich drücke weiter die Daumen, dass es mit Frau L. bergauf geht.
Ja, Gnudi heissen die Dinger jetzt. Ich merke, dass ich alt werde.
Seit vielen Jahren lese ich La Mia Cucina und jetzt ist es wirklich mal an der Zeit „Danke“ zu sagen. Ich wünsche Ihnen & Frau L. alles, alles Gute! Bitte kochen und schreiben Sie weiter.
Danke auch. ich wollte so manches Mal schon aufhören. Jetzt aber nicht…
Viele liebe, kraftspendende, Geduld und Ausdauer habende Wünsche von einer dieser Spitexweiber 😊 . Mögen Frau L.noch viele süsse 🍰Schoggikuchen munden. Bis demnächst wieder🐱
Danke, ich hoffe, dass sie trotzdem noch zu uns kommen.
Das Purpurrot der Paprikasauce lacht mich an! Zusammen mit den Gnudi ein Gutenachtessen.. Ich schicke dir viele Gutenachtgeschichten und als Trost noch die Bachschen Goldberg-Variationen als Gutenachtmusik.
von Glenn Gould eingespielt, ja gerne!
Natürlich Glen Gould, wer denn sonst?
🙂
Ich lese ihren Blog schon sehr lange und möchte mich für die wunderbaren Rezepte sowie für die Reiseberichte bei Ihnen bedanken.
Ich wünsche Ihnen viel Kraft für die Zukunft und noch wünsche der Frau L. eine gute Besserung.
Viele Liebe Grüsse vom Elsass
Danke meinerseits. Frau L. machte sich heute Gedanken, ob es im Jenseits wohl viele Leute gäbe. (Sie mag kein Gedränge)
Ist nicht gut, dass wir uns darüber keine Sorgen machen müssen, da, wie wir ja wissen, von Glaube, Liebe, Hoffnung, die Liebe die Größte ist. Also empfehle ich im Glauben eine Hoffnung auf die Liebe.
Glauben und Hoffnung haben sie Verlassen. Die Liebe nicht.
Wunderbar, was Frau L. für Gedankenblitze hat. Mögen uns allen, aber besonders Ihnen noch ganz viele davon gegeben sein. Und vielen Dank für’s teilhaben lassen! Viel Kraft und Optimismus!
Leider wird sie immer stiller.
Viele Jahre habe ich den Blog gelesen und einiges nachgekocht. Manches ist gar zum Standard in der hiesigen Küche geworden. Dann habe ich aufgehört, Blogs zu lesen. Umso mehr habe ich mich über das „Wiedersehen“ auf Facebook gefreut. Und nun die Traurigkeit darüber, was mit Frau L., die ja immer mit präsent ist, und damit mit euch, geschieht. Ich sende beste Wünsche aus Berlin, in der Hoffnung, dass auch gute Wünsche etwas ausrichten können.
Danke, doch ist inzwischen klar, dass ich auf einen langsamen Abschied gefasst sein muss.
Das tut mir unendlich leid.
Seit vielen Jahren lese ich Ihren Blog und freue mich über Ihre tollen Rezepte und Erzählungen. Heute ist es an der Zeit für mich, Ihnen zu danken und Alles Gute zu wünschen. Ich wünsche mir aber auch, dass Sie bitte weiter machen 🍀
Ich verspreche nichts, muss Tag für Tag sehen, wie ich mit der Lage zurechtkomme. Aber hin und wieder einen Blogpost wirds schon geben. Danke!