Der sanfte Umbau ist fertig. Die Löcher ausgegipst. Flecken überstrichen. Tote Leitungen wieder angeschlossen: Alles selber gemacht.
Was sich geändert hat:
Die für mein Rezeptarchiv zunehmend untauglich gewordene, italienische Menustruktur wurde ersetzt.
Die Archive im Menuheader sind neu mit pull-down Menus und Untermenus (Kontextmenus) erschlossen. Neue Beiträge werden automatisch aufdatiert. Beiträge erscheinen mit Datum und ab ca. 2014-15 mit Vorschaubildchen. Und ich muss keinen Index mehr nachführen.
Die Stichwortliste (tags, die lange Wortschlange rechts) ist noch länger geworden, alphabetisch unterteilt. Alle links sind überprüft. Gezeigt werden die zugehörigen, vollen Artikel.
Die Suche über das Lupensymbol im Header (Lupensymbol) funktioniert als Volltextsuche in Text und Titel der Artikel. Felder wie Kategorien und tags (definierte Stichworte) werden damit nicht gefunden.
Und sonst: alles wie gehabt. Es geht sogar weiter… ab und zu.
Ich weiss, mein handgestricktes Stichwortverzeichnis ist seit Jahren -seit ich mich aus der Blogszene zurückgezogen habe- nicht mehr aktualisiert. Zudem hat wordpress die interne Speicherung von Umlauten vor längerer Zeit geändert. So etwa waren Geflügel ursprünglich als Geflugel gespeichert. Seit Umstellung als Gefluegel. Für eine relationale Datenbank kein Problem. Doch meine handgestricktes Stichwortverzeichnis ist mit der Datenbank nicht relational verbunden, greift nur auf die Daten zu. Versteht die geänderte WordPress-Schreibweise der Umlaute nicht mehr. Findet nichts mehr. Die ganze Struktur der Kategorien ist sperrig, teilweise unlogisch aufgebaut und veraltet. Eigentlich lohnt es sich nicht mehr, Zeit in diesen Blog zu investieren.
Trotzdem will ich mich aufrappeln, wenigstens die Umlaute anzupassen und gleichzeitig die ganze Liste aufzudatieren, sowie die Suche zu vereinfachen. Damit ich selber überhaupt noch etwas finde. Bei über 2500 Einträgen eine etwas grössere Aufgabe. Bis das erledigt ist, wird es immer wieder zu kleinen Änderungen im Blog kommen. Solange wird der Blog zur Baustelle, ist aber immer offen.
Schneller als vorgesehen. WordPress hat mir den Streich gespielt, Blogbesucher nach der Privatstellung meines Blogs aufzufordern, sich um Freistellung des Zugangs zu bemühen. Das haben inzwischen über 200 wordpressleser gemacht. Weder kenne ich den Wortlaut dieser Aufforderung, noch habe ich eine Zugriffsmöglichkeit darauf. Die Gewährung des Zugangs für Interessenten löst aber das Problem der fehlenden DSGVO-Konformität nicht. Da ich von WordPress nur automatisierte e-mails mit den Benutzernamen erhalte, konnte ich die Anfragen leider nicht beantworten.
So habe ich mir einen dunkeln Vorhang als Talar umgebunden, drei Packungen Watte als Perücke auf den Kopf gesetzt und mich hinter das Studium der Datenschutzverordnung gemacht. Ich habe ohne juristische Hilfe eine Datenschutzerklärung aufgesetzt, in den Blog integriert und gebe den Blog mit einigen Einschränkungen wieder frei. Vieles ist bei WordPress noch im Tun, aber ich bin inzwischen überzeugt, dass WordPress begriffen hat, was zu tun ist und uns kleine Blogger in den nächsten Wochen mit neuen policies und Fakten beliefern wird.
Alles, was ausklingt, stimmt traurig. Ich bedanke mich an dieser Stelle für all die vielen, herzlichen Zeichen des Bedauerns. Einzelne Kommentare und Zuschriften haben mich gar zu Tränen gerührt und mich noch tiefer in das Loch gestossen, in dem ich ohnehin stecke.
Antworten mochte, konnte ich nicht mehr. Ich habs immer befürchtet, dass, wenn ich einmal die Disziplin des regelmässigen Bloggens aufgebe, ratlos-rastlose Untätigkeit Oberhand gewinnt. Trübsal blasen ist aber nicht meine Art. Ich, lamiacucina, sprang dem Herrn mit der Sense von der Schippe:
Über alles ist dunkler Trauerflor ausgebreitet. Die Stimmung gedrückt. Kränze schmücken den Rand der Grube, auf blassvioletten Schleifen prangt in güldenen Lettern: RUHE SANFT, ZU FRÜH FÜR UNS, DER LETZTE GRUSS. Als scheintoter Zombie mische ich mich unter all die Trauernden, tröste sie persönlich, drücke ihre Hand und umarme sie. Weine mit ihnen am Grabe von lamiacucina.
Gefassten Schrittes trete ich an den Rand der Grube, einsachtzig-mal-neunzig, rücke noch eine verrutschte Trauerschleife zurecht, beginne, meinen Nekrolog ab Papier vorzulesen: „Alles geht einmal zu Ende, und mancher ist tot, bevor er sein Ende erreicht“….
Aber doch nicht ich! Ich sprach von „loslassen“, davon, dass ich eine Auszeit und Abstand benötige. Wer meinen letzten Artikel wirklich zu Ende gelesen hat, aber wer macht das schon ;-), der weiss auch, dass nichts endgültig ist. Jedenfalls bei mir nicht. Wörtlich: „Und falls ich etwas koche oder auf etwas stosse, das einen Eintrag wert ist, kann ich das immer noch veröffentlichen“.
Zunächst erfreue ich mich der wiedergewonnen Freiheit, die lasse ich mir unter keinen Umständen mehr nehmen. Nie&Nimmer. Unter uns: ich bastle bereits an einem Rezept und einem Reisebericht, nehme mir dafür aber jede Zeit der Welt.
Freunde, weg mit Trauerschleifen und Kondolenzschreiben. Ich lebe noch: ZU FRÜH FÜR MICH.
In den vergangenen 9½ Jahren ist mein Blog zu einem Bestandteil meines Lebens geworden. Wie oft bestimmte der Posting-Rythmus des Blogs meinen Tagesablauf! Anfänglich täglich, seit geraumer Zeit noch dreimal die Woche. Leben ist steter Wandel. Alles fliesst, ändert sich. Manchmal zum Guten. Nicht immer zum Besten. Der Zeitpunkt ist gekommen, wo sich der Blog meinen Lebensumständen anpassen muss. Ich werde loslassen. Ich brauche eine Auszeit, Abstand. Die Welt schwimmt davon, ich komme kaum mehr mit. Der Aufwand, um mithalten zu können, wird immer grösser. Die junge Blogszene ist ohnehin längst weitergezogen. Hinterherhumpeln mag und kann ich nicht. Gute Reise! Für mich: Innehalten. Beharren. In der Zeit stehenbleiben, auch wenn es Rückschritt bedeutet. „Da biste ratzfatz weg vom Fenster“ (Claus Schlemmer). Umso besser. Leben erleben, statt erledigen. Und falls ich etwas koche oder auf etwas stosse, das einen Eintrag wert ist, kann ich das immer noch veröffentlichen. Schon um meine treuen Stammleser nicht völlig im Regen stehen zu lassen.
Wer glaubt, ähnliches hier auch schon gelesen zu haben, irrt sich nicht. Doch diesmal werde ich tapfer auf die Zähne beissen. Kommentare sind zwecklos und werden mich nicht umstimmen.
Wer mag, kann sich nebenan umsehen. Kondensierte Reportagen über die 8plus8-events von Lucas Rosenblatt, die ich, wie seit bald 6 Jahren, nun als Blog, betreuen werde: Die versprochene Fortsetzung des Buches [K]ein Kochbuch. Die Beiträge werden im Gleichschritt mit den 8plus8-events erscheinen. Also von Frühjahr bis Spätherbst, etwa alle 1-2 Monate. Jeder event wird in 3 Beiträgen beschrieben oder bebildert: Markt, Menu und jeweils eines der am event entstandenen Rezepte.
Bald werden es 5 volle Jahre sein, in denen ich hier meinen Tante Emma-Blog führe. Vor fünf Jahren war ich noch richtig im Saft. Noch vor vier Jahren täglich in der Küche stehend. Vor einem Jahr vorzeitig gealtert, bringe ich es heute noch knapp auf einen Beitrag alle zwei Tage. Es geht dem Ende entgegen. Beinahe 5 Jahre hat es gedauert, bis Marketing-Unternehmen gemerkt haben, dass ich für sie uninteressant bin. Das ist eine der wenigen Annehmlichkeiten, die mein Alter mir störrischem Alten bietet. Warum sollte ich plötzlich Handmixer testen, wenn ich lieber von Hand rühre ? Warum sollte ich Weine empfehlen, so gut sortiert wie mein Weinkeller noch ist ? Warum Kochbücher probelesen, da ich mir doch alle Informationen und Rezepte aus dem Internet hole ? Warum Kochkurse in Hamburg besuchen, wenn ich doch viel lieber zu Hause bleibe ? Fragen, die keine Antworten mehr brauchen.
5 Jahre sind genug. Ausrufezeichen. Meint Frau L.. Immer lauter wird auch im Unterholz des Internets mein Rücktritt verlangt. Die junge, aufstrebende lamiacucina-Konkurrenz scharrt unüberhörbar und ungeduldig in den Startlöchern 😉
Darunter und allen voran Jamie Oliver, der Wegwerfkoch. Unübersehbar und lautstark unterstreicht er seinen Anspruch auf das Alleinerbe durch sein Buch La mia cucina. Gedruckt in Millionenauflage und 89 Uebersetzungen. Wo Geld verdient wird, will auch der Spaghettikoch mit Heiligenschein, Sante de Santis, nicht abseits stehen. Auch er verlangt seinen Anteil und wirft seinen Schmöker La mia cucina hintennach. Für Frauengleichstellung kämpft Dania Luccherini und bringt sich mit ihrem Buch La mia cucina ins Spiel um mein Erbe.
Aus der Ecke der sonst so lauten Twitterer ist es für einmal merkwürdig still. Der ohnehin wortkarge Tom scheint mit @lamiacucina wohl kalte Füsse bekommen zu haben. Facebook kann man vergessen. Da guck ich schon gar nicht mehr hinein. Da wimmelts nur so von la mia cucinas. Von ganz anderem Kaliber ist hingegen der junge, sympathische Konditorlehrling aus der Schweiz mit La mia cucina. Eine professionell aufgemachte, aufstrebende Seite. Go ahead Alessandro!
Aber ich kann nicht aufhören. Noch nicht. Nicht bevor ich eines meiner Lebensziele erreicht habe. Damit ist kein Lorbeerkranz gemeint. Wer im Wettbewerb um Lorbeerkränze den Sinn seines Lebens sieht, lebt am Leben vorbei. Oh, nein. Meine Lebensziele waren immer bescheiden, so auch hier: Einmal, nur einmal möchte ich chinesische Nudeln herstellen können. Ja, die Nudeln, die man durch die Luft schwingt und dabei fein auszieht. In einem Buch eines Schweizer Koch-Journalisten, der in China lebte, habe ich gelesen, dass dafür eine mehrjährige Ausbildung bei einem Nudelmeister notwendig sei. Zeit, die ich nicht mehr habe. Ach, wieviele chinesische Kochbücher (in deutsch) habe ich schon durchsucht. Nie habe ich eine Anleitung gefunden ausser der, wie man fertige Nudeln in die Suppe wirft. Aber ich gebe mich nicht geschlagen. Ich bin nahe dran. Und falls ich es fertigbringe, die Nudeln selber zu machen, dann werde ich mir nochmals überlegen, ob ich aufhören will 😉
Ich wünsche allen, die hier häufig, weniger häufig oder überhaupt nie vorbeikommen, ein gutes, gesundes, neues Jahr. Ist die Gesundheit da, schafft man alle Anforderungen, die uns das Leben bereithält. Auf Wiederlesen. Im Januar.
In der westlichen Gesellschaft scheinen die Menschen zu unseren hohen Feiertagen nur noch eine einzige Beziehung aufrecht erhalten zu wollen: jene zum Menu. Wir verzichten dieses Jahr auf aufwendiges Essen, machen es uns so einfach wie möglich, ziehen uns in die Stille unserer vier Wände zurück. Keine Menuberichte, keine Rezepte, keine Fotos.
Allen meinen LeserInnen wünsche ich ein schönes, geruhsames Weihnachtsfest !
Ich werde hier für ein paar wenige Tage dicht machen. Nach einem langen, anstrengenden Jahr bin ich ganz einfach müde.
Im Jura gabs richtiges Jurawetter, nebelverhangen, Neuschnee, zuletzt Regen. Hauptsache: Fasnacht fernab überstanden. Und fürs Schneeschippen entlohnt mit gekauftem Vacherin in der Holzspandose. Diesmal kein Rohmilchkäse Vacherin Mont d’Or sondern eine nachempfundene Süssigkeit, die ich von einem Ausflug an den Genfersee mitgebracht habe: zuoberst eine hauchdünne Schicht caramellisierter Marzipan, der die typische Käserinde vortäuscht. Darunter geschlagener Rahm, leicht aromatisiert mit Caramel, am Boden gehackte, aromatische Bratäpfel mit Rosinen. Nun gehts erst ans Fertigputzen, zwischendurch nachlesen, was die lieben KollegInnen in den letzen Tagen alles gekocht haben. Nächsten Dienstag gibts hier dann endlich wieder warmes Essen. Bis dahin kalte Küche.
Wer hat nicht schon versucht, im Internet eine Kochseite auszudrucken ? Der print-button des Browsers liefert seitenlange Ausdrucke mit Reklamen, Event-logos, Wetterlageberichten, Blogrolls und ähnlichem Druckschrott. Intelligente Programmierer haben eine Druckoptimierung längst in ihre Blogs miteingebaut zB. Huettenhilfe oder Koch-Banausen. Nicht selbst hostende Habenichtse wie lamiacucina können mit Buttons wie “Seite ausdrucken” oder “druckoptimierte Version” nicht aufwarten. Inzwischen gibt es im Netz jedoch ganz nützliche Softwaretools, mit denen sich der Leser Ausschnitte der gewünschten Inhalte aufbereiten kann. Das Resultat sind Seiten ohne störende Werbung, Seitenleisten oder andern unerwünschten Informationen. Vielleicht benutzen das ja alle Leser längst, und ich bin der letzte der das gemerkt hat, was mich nicht wundern würde.
Ich selbst benutze ein Gratisprogramm von Hewlett-Packard, HP Smartprint (für Vista und XP) das sich im Browser Explorer als Erweiterung installiert. Damit kann man mit dem Cursor die gewünschten Inhalte hervorheben und danach ausdrucken. Wenn ein Artikel über mehrere Seiten geht, muss man die Seitenumbrüche selbt festlegen.
Wer keine Programme installieren will, kann sich bei printwhatyoulike den Ausdruck auch online aufbereiten, einfach webadresse des Artikels eingeben und die gewünschte Selektion vornehmen.
Mit meinem tool drucke ich nun alles aus, was mich interessiert, funktioniert ja mit allen Internetseiten, hefte es in Plastikmäppchen ein. Wenn ich was kochen will, habe ich das Rezept in der Küche verfügbar, geschützt von Bratensaft und Olivenöl. Und die Kochrezepteordner L (es sind schon drei) machen sich zwischen Goethe und Schiller sehr schick 🙂
für ein paar Tage, am Hause nagt der Baggerzahn, bei dem Lärm kann ich weder kochen noch schreiben. Fürs tägliche Essen auf dem Blog habe ich vorgekocht, lesen und kommentieren kann ich nicht. Kommentieren kann in dieser Zeit nur, wer schon einen Kommentar hinterlassen hat.
Gestern Nachmittag ist der Lesekopf meiner Harddisk zu nahe getreten. Englisch: harddisk-crash. Unbeschreiblich, das Gefühl danach. Nächste Woche soll ich mich ins Weihnachtsgewühl stürzen, einen neuen PC kaufen ? Den PC in tagelanger, ach so benutzerfreundlicher Arbeit wieder aufsetzen ? Nachsehen, was noch wiederherzustellen ist. Wozu ?
Ich schreibe hier am Internetanschluss eines MacDonald-Restaurants. Eine Strafe ist offenbar nicht genug. Einträge habe ich noch bis nächsten Freitag automatisch eingeplant, kommentieren werde ich jedoch nicht mehr können, danach ist für einige Tage Ruhe hier. Euch wünsche ich vorzeitig schöne Festtage. Vielleicht schaff ich es, Anfang Januar bei Punkt Null wieder weiterzumachen.
Dieser Beitrag ist unter Gourmandisen abgelegt. Schöne Gourmandise das. Eher eine vorzeitige Bescherung. Dafür mach ich keinen neuen tag.
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