Mehr brauche ich nicht. Bei Nobelhart & Schmutzig in Berlin gehörte die gebratene Apfelspalte, aromatisiert mit Bohnenkraut, zu einem der Gänge, die sich mir im Gedächtnis eingeprägten. Gepaart mit einem Esslöffel Kartoffelpüree, aromatisiert mit einem Hauch Wein.
Die rare, begehrte Bündner Bergkartoffel Parli war mir zu schade für Püree, ich confierte sie -nach dem auf der Packung empfohlenen Rezept- in viel frischer Butter mit Rosmarin. Zum Schluss wird sie in der Pfanne noch kurz angebraten. Das bringt den Marronigeschmack der Parli wundervoll zur Geltung. Dazu Apfelspalten, nicht eine, mehrere, mit viel frischem Bohnenkraut. Eine voller Teller mit vollem Geschmack. Unglaublich, wie gut so bescheidene Zutaten schmecken können.
Kartoffel & Apfel
Zutaten
350 g festkochende Bergkartoffeln zB. Parli
ca. 150 g frische Butter
2 kleine Zweige Rosmarin
Fleur de Sel
2-3 nicht zu süsse Äpfel (L.: Goldrenette Freiherr von Berlepsch mit tiefem Reifegrad)
Butter
4 EL frisches Bergbohnenkraut, Blättchen abgezupft
Fleur de Sel
Zitronensaft
Zubereitung
(1) Ofen auf ca. 120°C aufheizen. In einem passenden Gefäss die Butter schmelzen. Rosmarinzweig zugeben.
(2) Derweil die Kartoffeln schälen, was bei den tannzapfenförmigen Parli Kartoffeln mit ihren vielen, tiefsitzenden Augen eine Herausforderung ist! In 1-2 cm dicke Scheiben schneiden, mit Küchenpapier trocknen und in die heisse Butter legen. Salzen. Idealerweise sind die Kartoffeln von der Butter überdeckt, falls nicht, hin und wieder wenden.
(3) ca. 50 Minuten confieren, die Temperatur in der Butter sollte zwischen 90°C und max. 100°C sein. Gegen Ende das zweite Rosmarinzweiglein zugeben.
(4) Butter durch ein Sieb abgiessen. Sie kann als Bratbutter weiter verwendet werden. Die Kartoffeln in einer beschichteten Pfanne hellgold anbraten. Zeitgleich mit den Apfeln.
(5) Aepfel in Spalten schneiden, Kernhaus entfernen. Mit Zitronensaft einpinseln, damit sie nicht anlaufen. In frischer Butter beidseitig anbraten. Gegen Ende viel Bergbohnenkraut aufstreuen und kurz mitgehen lassen. Salzen.
Kartoffel & Apfel: Genau das was ich versprochen hatte. Anders will ich meine restlichen 2 kg Parli nicht mehr essen.
„Himmel un Äd“ in der Schweizer Version – sehr fein!
Liebe Grüße
Anne
Diese Vorgabe war tatsächlich Pate des Gerichtes bei Nobelhart.
super das hört sich gut an mir läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen Wilfried
Das geniale daran ist das Bohnenkraut an den Äpfeln.
„ Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung!“ Leonardo da Vinci
Weiterhin eine gute Zeit!
Und Grüße aus dem Südschwarzwald!
Danke, grüss mir den Feldberg.
Das werde ich ausprobieren, allerdings nur mit hiesigen Kartoffeln (die anderen sind aus China).
Gruss aus Chiang Mai, Erich
funktioniert nur mit Bohnenkraut, เผ็ด
เผ็ด ausgesprochen phet (p mit Aspiration) heisst scharf, mit Chili und so. Google translate übersetzt Bohnenkraut so, wenn man die Übersetzung „dreht“ kommt würzig, was auch nicht stimmt. Hier heisst es ซาวอลี่, Englisch savory geschrieben mit Thai Buchstaben sawoli.
Heute gemacht, schmeckte mir sehr, obwohl ohne Bohnenkraut und mit unseren Thai Kartoffeln 🙂
Oh, ein Bauern-Luxus-Essen der Sonderkasse! Die Vorstellung duftet bis hierher…
Die übriggebliebene Butter geht gleich in den nächsten Ansatz. Also nichts von Verschwendung. Einfachheit als Luxus.
Gute Zutaten, mehr braucht es nicht für Genuss
Zwei Wochen Herbsturlaub mit einigen kleinen Landausflügen liegen vor mir. Ich weiß jetzt, was ich mit nach Hause nehme 😉
Butter von einer Nordseeinsel 🙂
Ein wunderbares Rezept, das ich in den bevorstehenden Ferien im Piemont ausprobieren möchte.
Im Piemont würde ich dieser Tage eher an die ersten Trüffel denken. 🙂
gluschtig, gluschtig…das rezept werde ich ausprobieren. haben wir doch noch ein paar parli im garten. 👋🏼❤️🐝
Oh, Selbstversorgerin mit rotem Herz 🙂
Das klingt großartig. Wird sofort nachgebastelt. Danke für die Anregung
Die Kartoffeln sehen wunderschön aus, man möchte sie direkt im nächsten Jahr pflanzen. Und Kartoffeln konfieren – war für eine großartige Idee!