Seit 2 Jahren habe ich Corzetti oder Croxetti bei uns vergeblich gesucht. Kürzlich hat sie mir mestolo mit ihren Croxetti mit Oregano-Pesto wieder in Erinnerung gerufen. Wenige Tage später laufe ich im Tessin zufällig an Croxetti. Ein Zufall kommt doch selten allein. Da musste eine Packung mit.
Die Ursprünge der gedruckten Corzetti stammen aus der Renaissance, in der einzelne ligurische Adelsfamilien ihr persönliches Wappen auf der medaillenförmigen Pasta anbrachten. In Ligurien werden sie entweder mit Fleischsugo, mit Basilikumpesto (Pesto genovese) oder Nuss- und Pinienkernpesto (Pesto alle noci, battuto di pinoli, aromatisiert mit Majoran) gegessen.
Traditionell werden sie mit Holzstempeln hergestellt. Die Stempel bestehen aus Holz, idealerweise Olivenholz und handgeschnitztem Wappen und einem untern Teil zum ausstanzen der Medaille. Erhältlich sind die Stempel in der Altstadt von Genua: z.B. La botteghetta magica, Via della Maddalena 2, Genova oder im Internethandel. Die hier verkauften Corzetti kommen aus der Fabrik und werden maschinell gestanzt.
Mich hat der Majorangeschmack des pesto interessiert, ich servierte sie mit einem battuto di pinoli, einem elektrisch „gehämmerten“ Pesto. Ein Pesto der anders schmeckt als der übliche Basilikumpesto, eine wunderbare Vorspeise oder Hauptmahlzeit. Die Prägung ist weniger eine Machtdemonstration, damit wird mehr Sauce an die Pasta gebunden.

Zutaten
Hauptmahlzeit für 2
für den Pesto:
70 g Pinienkerne, ohne Fett in der Pfanne leicht angeröstet
40 g Parmesan (L.: von meinem Alpsbrinz)
2 kleine Knoblauchzehen
ca. 50 ml Olivenöl extra
1 Bund Majoran (zugekauft),
8 Blättchen Basilikum zum abrunden
Salz, Pfeffer
Ein paar Tropfen Zitronensaft
ca. 200 g Croxetti
Zubereitung
(1) Pinienkerne mit den Blättern aus 3-4 Zweigen Majoran, Knoblauch, den Basilikumblättern, dem Käse und Olivenöl im Cutter oder Handmixer zu einer Paste mixen, würzen mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft.
(2) Croxetti nach Angaben der Packung in siedendem Salzwasser aldente kochen, mit dem pesto sowie 2-3 Elf. Kochwasser vermischen und mit reichlich Majoranblättern und ein paar zurückbehaltenen Pinienkernen servieren.

Ich hätte anstelle des Wappens der Savoyer mein eigenes Wappen anzubieten: Ein dürrer Ast. Die einen sagen, dass es die Familie lamiacucina nie auf einen grünen Zweig gebracht habe, andere meinen, die Familie setze sich immer auf angesägte Äste. Beide könnten Recht haben.






