Malakoffkugeln Moitié-Moitié

Im Frühjahr waren wir in Crissier im Hôtel de ville essen. Die Initialen von Fredy Girardet sind geblieben und stehen heute für Franck Giovannini, einem Jurassier. Mein letzter Besuch in Crissier datiert aus dem Jahre 1994, damals noch bei Fredy Girardet. Danach ergab es sich nicht mehr. Die Nachfolger von Girardet: Philippe Rochat und Benoît Violier, habe ich leider verpasst. Ausufernde Essmarathone in Spitzenrestaurants wurden Frau L. zuviel.

Frau H. war noch nie in Crissier, ein Grund für sie, mich zum Einjährigen einzuladen. Danke.

Seine besten Rezepte hat Giovannini in einem Kochbuch zusammengefasst, kein Kochbuch der üblichen Sorte: Hochglanzdruck, der auf dem Salontisch verstaubt, weil kaum jemand auf die Idee kommt, daraus etwas nachzukochenen. Auf der linken Seite ist jeweils ein Photo seiner Gerichte (ohne Rezept) abgebildet. Rechts davon ist eine von ihm für den Normalverbraucher zugeschnittene, vereinfachte Rezeptversion (wiederum mit Foto) angegeben. Ein für uns Laien interessanter Ansatz.

Als amuse geule gab es u.a. kleine Malakoffkugeln. Im Kochbuchrezept sind daraus klassische Mini-Malakoffs mit Unterlagsscheibe aus Toastbrot geworden. Ich hielt mich an die Restaurantversion, indem ich die Käsemasse zu Kugeln formte. Ideal wäre dafür eine Cake-Pop Form aus Silikon. Besitze ich nicht, mit meinen beiden 3cm Kugelformen und etwas Fingerfertigkeit gings auch.

Zutaten und Zubereitung

für etwa 18 Malakoffkugeln

90 g Vollei
25 g Weisswein Chasselas110 g Greyerzer Käse
110 g Vacherin fribourgeois
25 g Weissmehl
1 Prise Natriumhydrogencarbonat (Backpulver)
weisser Pfeffer

(1) Eier mit dem Weisswein mixen, In einer Rührschüssel die feingeriebenen Käse mit dem Mehl und Backpulver mischen und unter die Eimasse ziehen. Mit Pfeffer würzen. 1 Stunde ruhen lassen.
(2) Malakoffmasse in 2 Silikonformen (Halbsphären von 3cm Durchmesser) abfüllen, beide exakt !! übereinanderklappen, die oben liegenden Sphären leicht andrücken, danit die beiden Halbkugeln aneinander kleben, auch wenn dabei eine kleine Delle entsteht, und mind. 1 Stunde in den Tiefkühlschrank stellen.
(3) Gefrorene Kugeln vorsichtig aus den Formen nehmen, kurz antauen, dann portionsweise in 180°C heissem Fritieröl fritieren, bis sie hellbraun sind.

Servieren mit Essig-Cornichons und Salat.

Wer die Malakoffs lieber Original möchte, nimmt Halbsphärenformen von 4 cm Durchmesser, füllt sie mit der Masse und belegt sie mit dünnen, ausgestochenen Toastbrotrondellen. Tiefgefrieren, Halbkugeln aus den Formen nehmen, auftauen, dann anschliessend Fritieren.

9 Kommentare zu „Malakoffkugeln Moitié-Moitié“

  1. alle utensilien für pop cake und silikonformen sind beim letzten umzug ins brocki gezügelt. aber das hält mich nicht davon ab , diese käsespeise nachzukochen.
    👋🏼❤️🐝👑🐶

  2. im Unterschied zu den vergangenen Rezepten wird hier mit viel tierischem Eiweiß und Fett genussvoll gearbeitet.
    Nein, es muss kein Tier getötet werden.
    Dennoch, Milch und Eier !
    Unsere Jugend hätte da große Einwände, Hühner-Eier und Milch, Tierwohl ! Aus jedem Ei ein Tier, Huhn oder Hahn. Und die Milch wird dem Kälbchen weggenommen, so hört man aus „Kindermund“.

    Ein solches „Kind“ in unserer näheren Umgebung, das Kind war schon erwachsen, nicht nur eines, erlitt Brüche der Wirbelsäule, sie trug nicht mehr !
    Keine Krankheit! Mangelernährung !

    In Indien und dem vorderen Orient gibt es massenhaft Bohnen und Linsen, das mag helfen.

    Ich bin sehr gespannt welche Auswirkungen diese vegane „gesunde Ernährung“ zeitigen wird,

    Von Girardet gibt es ein Kochbuch, antiquarisch, dort gibt es ein Rezept Kalbsgeschnetzelzes mit Curry, leicht zu kochen, wir lieben es, auch die Kinder !

    1. Als Flexitarier akzeptieren wir jede Ernährungsweise, versuchen andere nicht zu missionieren und lassen uns nicht missionieren. Jeder darf essen, was er mag oder kann, bzw. was er sich leisten will. Das Buch von FG besitze ich in der französischen Fassung wie in der deutscher Übersetzung und kenne und liebe das Curry-Geschnetzelte aus FG’s Bistrot Zeiten sehr. Weil das Rezept etwas aus der Zeit gefallen ist, koche ich es heute jedoch kaum mehr.

      1. Thomas Mann, ein Deutscher, wohnte viele Jahre am Zürichsee.
        Er schrieb „Josef und seine Brüder“.
        Josef, so steht es geschrieben, „dünkte sich besser als seine Brüder“.
        Er wurde in den Brunnen geworfen.
        Die Geschichte ging gut aus, das „Blättchen“ wendete sich. …

        1. Derselbe Thomas Mann sagte (in den Memoiren seines Felix Krull) auch: Es ist schwer, es zugleich der Wahrheit und den Leuten recht zu machen…

  3. und auch das müssen wir bedenken,
    jedes Korn, wir nennen es Korn, ist ein Embryo.
    Versenkt im Schoß der Mutter Erde wächst es zu einem Lebewesen mit Gefühlen, ja, auch Pflanzen fühlen ..

    Das Mindeste was wir diesen Lebewesen, biologisch Pflanzen, Pilzen, Tieren schulden ist Dankbarkeit,
    durch die und mit ihnen können wir leben 🙏🏻

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