Kardy ist im Winter unbestritten die Königin unter den Gemüsen. Damit nicht genug: es geht noch höher, bzw. tiefer: Die Pfahlwurzeln der Kardy. Weitestgehend unbekannt. Bei der Ernte abgeschnitten, umgegraben oder kompostiert. Nur verwendbar bei frisch geernteten Kardy. Im Internet wie in der Gastronomie sucht man danach vergeblich. Lucas Rosenblatt würfelt den Kern der Wurzel fein und macht sie analog den Stangen in Gläser ein. Ähnlicher Geschmack wie die Stangen, doch sind sie bissfester. Ideal für Sugo, Vinaigrettes, Suppen. Ich versuchte es mal in einer Frittata. Der sanft nussige Artischockengeschmack passt sehr gut dazu. Und ja, Königinnen lieben es, wenn man sie verwöhnt. zB. mit dem Rest eines Périgordtrüffels. Der Letzte im 2018.
Frittata mit Kardywurzeln

Zutaten
für 2 Personen
4 frische Eier
Muskatnuss
weisser Pfeffer
Meersalz
150 g fein gewürfelte Kardywurzel aus dem Glas
100 ml Kardyjus aus dem Glas
1.5 dl heller Geflügelfond
1 EL Apfelbalsam Gölles
1 EL Walnussöl
Zubereitung
(1) Kardywurzel abtropfen lassen, Jus auffangen und mit dem Geflügelfond und dem Apfelbalsam auf ca. 50 ml einkochen. 1 EL Walnussöl untermixen, würzen mit Pfeffer und Meersalz. Warm stellen. Vor Verwendung nochmals aufmixen.
(2) Ofen auf 250°C Oberhitze stellen. Methode nach Maestro Claudio.
(3) 20 cm beschichtete Pfanne (Metallgriff) mit 1 EL Olivenöl und den Kardywurzeln erwärmen, die Eier aufschlagen, würzen mit Muskat, Pfeffer und Meersalz, dann aufmixen, Trüffel dazu raspeln und die Eimasse in der Pfanne mit den Kardywurzeln vermischen.
(4) sobald die ersten Blasen steigen und wenn sich die Frittata vom Rand lösen lässt, die Pfanne in den Ofen stellen. Wenn die Masse hochkommt und sich zu bräunen beginnt ist gut. Anrichten mit der Kardy-Geflügelfond-Walnussöl-Emulsion.
Den Jus hätte ich vor Verwendung nochmals aufmixen sollen. Jänusodenn. Jetzt ist der Trüffel weg.