Kartoffeln mit Salbei

Die Salbeikartoffeln der Douce Steiner

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Noch selten hat uns ein einfaches Gericht so geschmeckt, wie diese in der Schale gebratenen Kartoffeln mit Salbeitempura, Parmesan und Röstzwiebelsauce. Im Buch der Douce Steiner, bald Dauergast in meinem Blog 😉 findet man den vegetarischen Teller unter „La Ratte in der Schale….“. Nun sind La Ratte edle Kartoffeln, die ich immer wieder gerne verwende, die Schau wurde ihnen aber von meinen Parli-Berg-Kartoffeln gestohlen, die ich seit unserem letzten Engadinbesuch im Keller als Goldschatz hüte und hier anstelle der La Ratte verwendet habe.

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Parli, mit den tiefliegenden Augen

Parlikartoffeln werden seit über 250 Jahren im Bündnerland angebaut, gekocht schmecken sie ein wenig nach Artischocken, gebraten nach Marroni (natürlich nicht so süss wie diese). Ihre Herkunft liegt im Dunkeln, ihr Aussehen erinnert jedoch stark an jenes der Urkartoffel aus der ersten bekannten Kartoffel-Abbildung des französischen Botanikers Carolus Clusius. Dazwischen dürften natürlich einige züchterische Bemühungen gelegen haben.

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Taratouffli. Clusius, Carolus , Rariorum plantarum historia (Antverpiae, 1601).

Kartoffeln, Salbeitempura, Parmesan und Röstzwiebelsauce


Kartoffeln mit SalbeiZutaten
für die Kartoffeln:
12 mittlere La Ratte Kartoffeln (L.: 400 g Parli)
1 g Kümmel
1 Tlf. Salz
2 Elf. Butterschmalz

für die Salbeitempura:
1 Elf. Weissmehl:
1 Elf. Maizena
1 Tlf. Olivenöl
200 ml Eiswasser (L.: nur 1 dl, sonst wird die Tempura zu dünn)
1 Msp. Backpulver
1 grosse Hand voll abgezupfte glatte Petersilie
ca. 20 schöne, breite Salbeiblätter
1 L Erdnussöl (L.: geht auch mit 2 dl)
Salz, Pfeffer

für die Röstzwiebelsauce:
2 weisse Zwiebeln (L.: 1 mittlere Schalotte)
20 g Butterschmalz
1 dl Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Zucker

Zubereitung
für die Kartoffeln:
(1) Kartoffeln unter fliessendem Wasser abbürsten, mit dem Kümmel und dem Salz in genügend Wasser ca 15-20 Minuten knapp garen, Etwas abkühlen , halbieren, dann in Butterfett in der Schale goldgelb anbraten. Mit Fleur se Sel bestreuen.
für die Salbeitempura:
(2) Mehl, Maizena, Olivenöl Backpulver und Eiswasser in einem leistungsfähigen Mixer mischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die gehackte Peersilie zugeben und sehr fein mixen. Die trockenen Salbeiblätter durch den grünen Teig ziehen und in heissem Öl knusprig braten und im Ofen auf einem mit Küchenpapier belegten Teller warm halten.
für die Röstzwiebelsauce:
(3) Die geschälte Zwiebel hacken und in Butterschmalz nussbraun (nicht kohleschwarz) dünsten. Mit Gemüsebrühe ablöschen, würzen und mit dem Stabmixer kurz durchfahren. Warm halten.

Anrichten:
Ein Klacks Sauce auf den Teller, Kartoffeln, Salbeitempura und Parmesanspäne darauf anrichten.


Der Carolus Clusius erhielt seine zwei (!) Knollen übrigens im Jahre 1588 über einen Mittelsmann aus Mons vom päpstlichen Legaten in den spanischen Niederlanden. Meine 2 kg habe ich nicht in Rom erhalten, sondern direkt im Kartoffelhimmel, im Hofladen von La Sorts, in Filisur gekauft.

35 Kommentare zu „Die Salbeikartoffeln der Douce Steiner“

      1. Hab´s heute abend gemacht. Und eine Wildschweinbratwurst dazugelegt. Ist ein grandioses Rezept. Und zwar genau mit deinen Mengenangaben. Danke

  1. ach wie läuft mir das wasser im mund zusammen + das in aller früh!
    salbei + kartoffeln sind so eine wunderbare kombination
    übrigens sind meine saat/pflanzkartoffeln schon bestellt
    lg

  2. Das ist ein Gedicht ganz nach meinem Geschmack! Kartoffeln! Und Salbei! Sehr schön. Leider komme ich hier nicht an solche köstlichen Kartoffelschätze. Dennoch: Das muss nachgebastelt werden! Viele liebe Grüße aus dem Lazarett (im Januar immer).
    Yushka

  3. Ich liebe gute Kartoffeln und freue mich immer über die Schätze in meinem Keller. Muss mal nach dem Salbei im Garten schauen, ansonsten wird das im Frühjahr so bald wie möglich nachgebaut 🙂 Und ich fürchte, das Buch sollte ich doch bestellen – eigentlich wollte ich ja meine Kochbuchkäufe minimieren 😉

  4. Hier im Elsass komme ich leicht an La Ratte-Kartoffeln und diese Kombination mit dem knusprigen Salbei und Parmesan kann einfach nur köstlich schmecken. Mir geht es allerdings wie Petra: Ich sollte unbedingt mal schauen, wie es dem Salbei geht 😉

  5. So simpel und doch so gut! Das werde ich ausprobieren sobald hier die ersten Frühkartoffeln verfügbar sind – an solch erlesene Sorten wie du sie verwendest komme ich hier leider nicht dran… aber die Kombination mit dem Salbei ist sicher auch so umwerfend!

  6. Der Blick aus dem Fenster zeigt….Salbei ist kein Problem. Und für richtig tolle Kartoffeln, da habe ich so eine Idee 🙂

  7. Da die Salbeiblätter diesen Winter richtig schön sind freu ich mich riesig über das Rezept, hoffe nur noch, dass der Kartoffelstand auf unserem Wochenmarkt auch entsprechende Knollen hat.

  8. Das sind die einfachen Gerichte, die ich liebe! Und zum Glück hab ich einen Erdäpfelbauern, der viele alte Sorten kultiviert, da werde ich mal anklopfen und fragen, ob der vergleichbare Erdäpfeln hat.

  9. Wunderbar, Kartoffeln und Salbei, und der auch noch knusprig! Ich bekomme hier sehr gute Bamberger Hörnchen. Aus denen mache ich gern Bratkartoffel mit Schale, die nehme ich dann.
    Sind die Zwiebeln ganz weich oder haben sie noch Biss?
    Liebe Grüße
    Ulrike

    1. Um Braun zu werden muss man den Zwiebeln schon Zeit lassen. Da werden sie eh weich. Da sie aber zum Schluss gemixt werden (gibt ja eine Sauce) ist das nicht so wichtig.
      Bamberger Hörnchen sind bestimmt ideal für dieses Gericht.

  10. I gratulier dir zem hytige Daag !
    Alli Achtig zu dine acht Joohr ununterbrochenem Koche und Schriibe vo dine kèschtlige Gourmandise, Schwänk us em dääglige Lääbe und dine legendäre Bùmmelbricht. Das Ganze untermoolt mit tolle Helge. Nit z‘ Vergässe dini perseenlige, fyyne und gwählte Antworte zu de unzählige Kommentär vo dine Lääserinne und Lääser. I dangg dir emool mee fir di unermiedligs Schaffe !

  11. Für meinen Pellkartoffelliebhaber bestimmt eine kulinarische Beglückung. Ich bedanke mich für den Musenkuss 🙂

  12. Du hattest Jahrestag? Tut mir leid, dass ich das übersehen habe. Alles Gute im Nachhinein. Und ich bin sowas von froh, dass du uns doch noch erhalten bleibst, wenn auch ein bissi seltener! Danke, Robert!

  13. Das hört sich ja traumhaft an – und sieht auch so aus! La Rattes sind besorgt! Und praktischerweis bekam ich auch das Kochbuch zu Weihnachten geschenkt! Aber manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht…
    Seit Jahren möchte ich übrigens deine Arance machen, über die ich schon 2010 (!) bei Nicole von delicious days gestolpert bin. Aber leider lässt das Rot der Blutorangen immer noch zu wünschen übrig!
    Gruß Diana

  14. Kartoffeln und Salbei – zwei Lieblingszutaten meines Mitkochs. Vielleicht auch was für mich. Zumindest den Vorsatz, dieses Jahr mal wieder ein paar Kartoffeln anzubauen. Salbei gedeiht im Garten schon wunderbar.

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