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Capunet Gefüllte Wirsingpäckchen

piemontesische Capunet
piemontesische Capunet

Capunet sind im Puschlav eine Art Spinatgnocchi. Die habe ich nach einem authentischen und köstlichen Rezept, siehe Capunet di Celeste, bereits einmal gemacht. Im Piemont und im sonstigen Norditalien werden die Capunet als mit Fleisch gefüllte Wirsingpäckchen hergestellt. Das Rezept aus dem Buch „I Sapori del Piemonte“ von Rudolf Trefzer, ISBN 3-03800-242-9, sieht ganz einfach und unspektakulär aus. „Geschmacksimplosionen“, wie sie anscheinend in der Molekular- und Gewürzküche auftreten sollen, konnte ich mir bei bei diesem Rezept nicht vorstellen. Trotzdem habe ich sie nachgekocht und war davon sehr angetan. Sowas bringt nur die italienische Küche zustande. Frau L. verlangte sogar einen Farbausdruck des Rezeptes in ihre Sammlung.

Zutaten
Hauptgericht für 2 Personen, im Piemont ein antipasto für 4-6 Personen
12 grosse Wirsingblätter
200 g gehacktes Kalbfleisch (ich nahm 300 g, soviel hatte ich eingefroren und vakuumiert vorrätig)
ein Schuss Weisswein (nicht im Originalrezept)
300 g Spinat tiefgefroren
Olivenöl extra und gute Butter
1 Knoblauchzehe
1 Schalotte (nicht im Originalrezept)
50 g Parmesan, frisch gerieben (ich nahm 60 g Sbrinz)
1 Ei (wegen der erhöhten Fleischmenge nahm ich 1.5 Eier)
Salz, Pfeffer
Piment d’Espelette (nicht im Rezept)

Mehl, 1 Ei (ich nahm noch das halbe von oben hinzu) verquirlt, Olivenöl extra

Zutaten ohne Ei
Zutaten ohne Ei
Geschenkpakete einwickeln
Geschenkpakete einwickeln

Zubereitung
(1) Wirsingblätter in kochendem Salzwasser ca. 3-4 Minuten blanchieren, in kaltem Wasser auskühlen lassen und auf einem Küchentuch ausbreiten und mit Küchenpapier trocknen. Dicke Blattrippen herausschneiden.
(2) Kalbfleisch in heissem Olivenöl (ca. 2 Elf.) und 1 Elf. Butter anbraten, ausdämpfen lassen bis das Fleisch gut riecht und sich ganz leicht bräunt, gehackte Schalotte kurz mitbraten, beiseitestellen. (Bratfond mit wenig Weisswein auf- und einkochen und zum Fleisch geben, steht nicht im Rezept). Das Fleisch mit dem aufgetauten, ausgepressten und gehackten Spinat, der ausgepressten Knoblauchzehe, dem Parmesan sowie dem Ei vermischen und eine Viertelstunde im Kühlschrank ruhen lassen.
(3) Ca. einen gehäuften Elf. der Füllung pro Wirsingblatt verteilen. Päckchen formen, leicht in Mehl und dem verquirleten Ei wenden und in heissem Olivenöl rundum langsam goldgelb anbraten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und heiss oder lauwarm zu Salat servieren.

Etwas Füllung blieb noch übrig. Einfrieren. Daraus gibts was andres.

Capunet 3_2008 12 21_7270

Aus dem oben genannten Buch habe ich schon die :

Agnolotti al plin in tovagliolo
nachgekocht. Ebenfalls sehr gut.

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Champignon als Blumentopf

verdursten muss hier niemand
verdursten muss hier niemand

In der Vorspeisengruppe der Kochschule bfs Basel als fingerfood zu einem Aperitiv gebacken. Der Rosmarin war wohl als Halterung für die Champignons gedacht, erwies sich aber dafür als ungeeignet und war beim Essen eher hinderlich. Unser Rosmarinstock zuhause hat sich in seiner Kälteschutzhülle gefreut, dass dieser Kelch an ihm vorbeiging. Die Füllung sehr Chorizowürzig. Fingerfood ist nicht so mein Ding. Ich steh nicht gerne rum mit Blumentopf und Trinkglas in der Hand und weiss nicht recht, wo ich die dritte Hand hernehmen soll.

Zutaten
250 g mittelgrosse, weisse Champignons
ca 100-150 g Chorizowurst, gehackt
Crème fraîche nach Bedarf, 2-3 Elf.
Salz, Kreuzkümmel
Rosmarinzweige

Champignons gefülltChampignons gefüllt

Zubereitung
(1) Champignons putzen, Stiele entfernen, diese fein hacken und beiseite stellen, Champignonshüte in gefette Gratinform stellen.
(2) Chorizowurst in beschichteter Pfanne anbraten, mit Kreuzkümmel würzen, die gehackten Champignonstiele zugeben und mitdünsten, Creme fraiche zugeben, falls nötig mit Salz abschmecken, Masse in die Champignonhüte einfüllen.
(3) Im auf 220°C vorgeheizten Ofen (Ober-/Unterhitze, Mitte) etwa 10-15 Minuten backen, Saft abgiessen und in jeden Pilz einen Rosmarinzweig einstecken.

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Nachgekocht: Rote Bete mit Brillat-Savarin und Mohn

Rote Bete gefüllt 0_2008 12 23_7300
Liebe auf den ersten Blick. Soll vorkommen. Bei der andern Eva war es ein Apfel. Bei Eva Deichrunner eine rote Bete mit Ricotta und Mohn gefüllt. Ich habe gefehlt und zugegriffen…. und würde es wieder tun. Paradies hin oder her. Randen sind im Winter bei mir immer da, nur Ricotta fehlte. Nehme ich halt Gorgonzola und Walnüsse. Gedacht….aber auch keiner da. Dafür der bei uns im Hinblick auf Weihnachten eingekaufte, ganze Laib Brillat-Savarin (800 g), der im Kühlen seiner Reifung entgegenschlummerte. Ein besonders cremiger Briekäse. Bergkäse passte da nicht dazu, also habe ich Ricotta und Bergkäse damit ersetzt. Die roten Beten habe ich im Bratschlauch gegart, wie mir in einem Kommentar von Martina aus Lotta – kochende Leidenschaft empfohlen wurde, das geht genauso wie in Alufolie, und der seit Jahren ungenutzte Bratschlauch findet endlich eine Bestimmung. Mein zweiter Beitrag für den Nachkoch/Fremdkochevent von Hüttenhilfe.
Fremdkochen im Winter
Zutaten
knappe Vollmahlzeit für 2 Personen
3 mittlere rote Beten (Randen), Frau L. traute der Sache nicht und wollte nur eine. Zu ihrem und meinem nachträglichen Bedauern.
Meersalz grob
1 Sternanis
1 Tlf. Korianderkörner
1 Tlf. weisser Pfefferkörner
1 Knoblauchzehe
2 Elf. Walnussöl
1 Elf. Olivenöl für die Form
100 g Brillat-Savarin oder Explorateur. Wer die nicht kriegt, nimmt Mascarpone und mischt 10% Gorgonzola oder sonstigen Blaukäse unter oder hält sich an das Original bei Eva Deichrunner.
4 Zweige Blattpetersilie (den im Original noch verwendeten Liebstöckel hatte ich nicht)
Pfeffer, Kümmel frisch gemahlen
1/2 Scheibe Toastbrot
1 Elf. Blaumohn, frisch gemahlen bzw. gequetscht

für die Sauce:
2 Elf. frisch gepresster Orangensaft
2 Elf. Walnussöl
1 Tlf. Orangenmarmelade
1 Tlf. geriebener Meerrettich
Salz, Pfeffer

im Bratschlauch
im Bratschlauch
Betehack und Käse eingefüllt
Betehack und Käse eingefüllt

Zubereitung
(1) Rote Beten waschen, nicht verletzen und in reichlich grobem Meersalz wälzen. In einen Bratschlauch legen, Sternanis, Koriander und Pfefferkörner zugeben. Bratschlauch von Hand auswölben, zubinden und in einem Gefäss im Backofen bei 200°C (Mitte, Ober-/Unterhitze) ca. 100 Minuten garen. Garprobe habe ich nicht gemacht, das Innere wird ja ausgehöhlt und nachgegart.
(2) herausnehmen, etwas abkühlen lassen, schälen. Einen flachen Deckel abschneiden, die Unterseite gerade schneiden, damit die Roten Beten gut stehen. Knollen aushöhlen, dabei das Innere zunächst mit einem kreisförmigen Schnitt 5 mm vom Rand entfernt lösen. Mit einem Teelöffel oder Kugelausstecher aushöhlen. Deckel und Aushub hacken. Knoblauch schälen und hacken. Knoblauch und Betehack in 2 Elf. Walnussöl ca. 5 Minuten dünsten.
(3) Backofen auf 220° hochstellen (oder vorheizen). Petersilienblätter hacken. Gedünsteter Betehack mit dem Käse und der Petersilie mischen, mit Salz, Pfeffer und 1 Prise frisch gemahlenem Kümmel abschmecken und in die ausgehöhlten Knollen füllen (Bild).
(4) Das Brot im Cutter mit dem Mohn und 1 Elf. Walnusssöl zerhacken und über die Roten Beten verteilen. Gefüllte Rote Beten in einer mit Olivenöl geölten Form im heißen Ofen (Mitte) ca. 20 Minuten überbacken. Daneben ein Gusseisengefäss mit 100 ml siedendem Wasser hinzustellen oder mit Dampf beschwaden.
für die Sauce:
(5) Orangensaft mit Marmelade, Meerrettich und 2 Elf. Walnussöl mit dem Pürierstab mixen, bis eine cremige Sauce entsteht. Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gebackene Rote Beten mit der Vinaigrette servieren.

Anmerkung
Frau L., die einen Tag zuvor noch deutlich vernehmbar gegen dieses Garverfahren Stellung bezogen und unsere allweihnächtlichen Roten Beten persönlich im Wasser weichkochen wollte, war plötzlich von der Neuerung angetan und beauftragte mich mit deren Zubereitung. Rote Bete von Eva. 🙂   Betehack war noch etwas übrig, ich hätte die Kugeln etwas überfüllen sollen.

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Eismandarinen

Eismandarine

Eismandarinen, ausgehöhlte Mandarinchen, die mit einer Mandarineneiscreme oder Mandarinensorbet gefüllt sind. Gibts bei Sprüngli an der Bahnhofstrasse in Zürich oder andern guten Confiserien vor Weihnachten zu kaufen. Bei uns sind sie seit Jahren ein beliebtes Weihnachts- oder Silvesterdessert. Gekauft uuuh-süss. Drum machen wir sie wieder einmal selber, gefüllt mit einem angenehmen Mandarinensorbet. Gar nicht schwierig zum Selbermachen.
Meine aufgrund einer Zufallsbeobachtung entstandene Vermutung, dass pektinhaltige Fruchtsäfte weiche Sorbets ergeben, die nicht steinhart durchgefrieren, habe ich an diesem Mandarinensorbet durch Zugabe von wenig Pektin (Gelfix) überprüfen wollen. Ergebnis meiner Forschungen:  Köstlich, das Sorbet auch nach wochenlangem Aufenthalt im Gefrierer sofort weich wie softice, sobald die Temperatur auf etwa minus 15°C ansteigt. Der stabilisierende Effekt des Pektins ist so stark, dass es das früher von mir als Stabilisator eingesetzte Sorbitol nicht braucht. Hingegen hat sich meine Hoffnung nicht bestätigt, dass man für die Bereitung des Sorbets keine Eismaschine braucht. Während der Eisbildung muss gerührt werden. Als ich, stolz wie Daniel Düsentrieb,  meine Entdeckung zum Patent anmelden wollte, musste ich im www feststellen, dass Häagen & andere  wasz in ihren Fruchtsorbets auch Pektin einsetzen. Warum ich  Träumer immer Sachen erfinden muss, die andere längst erfunden haben.

Eismandarine

Zutaten
3.5 dl Mandarinensaft (aus ca. 8-10 Mandarinen)
abgeriebene Schale einer Bio-Mandarine oder notfalls einer Bio-orange
0.5 dl Zitronensaft
100 g Zucker
5 g Gelfix 3:1
Ausgehöhlte Schalen von 5 Mandarinen

Ausgehöhlt
Ausgehöhlt
In der Eismaschine
In der Eismaschine

Zubereitung
(1) Abrieb einer Biomandarine mit dem Zitronensaft über Nacht im Kühlschrank marinieren.
(2) Kühlaggregat der Eismaschine vorkühlen.
(3) Mandarinen mit heissem Wasser gut waschen, einen Deckel wegschneiden, die Mandarinenspalten mit Hilfe eines Messers vorsichtig herauslösen ohne die Schale zu verletzen. Die geleerten Schalen tiefgefrieren.
(4) aus dem ausgelösten Fruchtfleisch sowie von jenem weiterer Mandarinen den Saft auspressen (Kartoffelpresse, Entsafter, Flotte Lotte) bis 3.5 dl gesiebter Saft erzielt sind. Mit dem über Nacht marinierten, abgesiebten Zitronensaft mischen.
(5) Max. 1 dl Saft auf ca. 95°C erhitzen, nicht kochen, und das mit dem Zucker vermischte Gelfix mit dem Stabmixer während etwa 2-3 Minuten unterrühren bis alles gelöst ist. Abkühlen lassen und unter den restlichen Saft rühren.  Kochen vermindert das Aroma des Mandarinensaftes.
(5) Saft in die Eismaschine geben und rühren lassen bis eine dicke Paste entstanden ist, diese mit einem Löffel in die gefrorenen Mandarinenhüllen einfüllen, Deckel drauf und, in einer Plasticdose verpackt,  einen Tag durchgefrieren. 15 Minuten vor Gebrauch herausnehmen.

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Sarmi avgolemono

Sarmi/Dolmades mit Ei-Zitronensauce
Sarmi/Dolmades mit Ei-Zitronensauce

Alle schwärmen von der avgolemono, der griechischen Ei-Zitronen-sauce: Leserin Charlotte, kulinaria katastrophalia, Hedonistin. Nur ich habe sie noch nie gegessen, weiss nicht wie sie schmeckt. Meine eingefrorenen bulgarischen Dolmades durften deshalb  als Unterlage für die Sauce herhalten, und die beiden haben sich ausgezeichnet verstanden. Der miteingeschmuggelte Anis lässt ein klein wenig an den fehlenden Ouzo denken.

Zutaten
für 2 Personen
20 Dolmades oder Sarmi (Rezept hier)
1 Knoblauchzehe, feinst gewürfelt
1 grosses Ei
Saft einer Biozitrone
Abrieb von 1/3 der Biozitrone
1.5 dl Gemüsebrühe
0.5 dl Weisswein
1 Tlf. Anissamen, leicht angequetscht
2 grosse Elf. Joghurt (Bifidus nature)
Salz, Pfeffer
Dekopetersilie

Sarmi/Dolmades mit Ei-Zitronensauce
Sarmi/Dolmades mit Ei-Zitronensauce

Zubereitung
(1) Die Dolmades/Sarmi in eine gebutterte Gratinplatte einlegen (eine Lage). Knoblauchwürfelchen und Anis einstreuen und mit der Gemüsebrühe und dem Wein übergiessen.
(2) Im vorgeheizten Ofen bei 180°C (Unter-/Oberhitze, Schiene 2) 45 Minuten erhitzen.
(3) 5 Minuten vor Ende das Ei trennen, Eiweiss mit dem Handrührer cremig aufschlagen, dann 1 Elf. der Garflüssigkeit abschöpfen, mit dem Eigelb schaumig schlagen und unter das Eiweiss rühren. Danach den Zitronensaft und den Zitronenabrieb unter dauerndem Rühren untermischen.
(4) Gratinplatte herausnehmen und die gesamte Flüssigkeit in ein Pfännchen abgiessen (0.5 – 1 dl). Gratinplatte warmstellen. Die Ei-zitronenmischung unter Rühren zur heissen Garflüssigkeit geben bis sie andickt. Ich hab sie noch kurz auf der Herdplatte nacherhitzen müssen, damit sie genügend dick geworden ist. Vorsicht, dass sie nicht gerinnt. Mit 2 Elf. Joghurt mischen (was ganz und gar nicht original ist, aber mir besser als Mehl gefallen hat), abschmecken mit Salz und Pfeffer und auf dem Teller über die gefüllten Traubenblätter anrichten.

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Swiss Sarmi

Sarmi / Dolmades mit wildem Weinblatt
Sarmi / Dolmades mit wildem Weinblatt

Sarmi, nicht Army. Bulgarische Dolmades, gefüllte Weinblätter, wobei Dolmades wie Sarmi wohl aus der Türkei stammen. In Bulgarien, wie auch anderswo, werden sie oft auch mit Kohlblättern gerollt und Füllungen gibt es soviele wie Schwiegermütter. Unsere Schweizer Version hat Frau L.  vor -zig Jahren der von unserer Weihnachtsbäckerei schon bekannten Frau Curtius abgeschaut, und die hat das Rezept aus Bulgarien mit in die Schweiz gebracht. Frau L. hat leider ihre Rezeptkarte verloren, das Gericht gabs bei uns leider nur selten, wenn wieder mal Weinblätter zu kaufen waren. Und weil ich zum heutigen Weinrallye #17 (siehe vorigen Beitrag) einen bulgarischen Rotwein und erst noch griechische Weinblätter fand, habe ich mich, beraten von Frau L. und beschwingt von einem Probeschluck, an eine Rekonstruktion des Rezeptes gemacht, die sehr gut gelungen ist.

Zutaten
für die Füllung:
200 g Langkornreis
1 Ltr. Gemüsebrühe: für diesen Zweck aus Biogemüsebrühegranulat angerührt
Saft und Abrieb einer halben Biozitrone
2 kleine Zwiebeln
2 Zehen Knoblauch
30 g Pinienkerne, trocken angeröstet
natives Olivenöl extra
1 Elf. Pfefferminz getrocknet, gerebelt (oder auch andere Kräuter wie Dill)
400 g Ragù alla Bolognese tiefgefroren oder frisch.

1 Glas Weinblätter in Salzlake (Danae, 260 g abgetropft)
1 Dose Tomaten gehackt (400 g)
Salz, Pfeffer

für die Sauce:
200 g Yoghurt, unser Bifidus Hausjoghurt oder griechischer
2 Knoblauchzehen gepresst
1 Tlf. Biozitronenabrieb
Salz

Weinblätter wässern
Weinblätter wässern
Füllung einklappen und -rollen
Füllung einklappen und -rollen
gut verpackt ist halb gegessen
gut verpackt ist halb gegessen

Zubereitung
(1) Weinblätter aufrollen und während etwa 2 Stunden in viel Wasser wässern.
(2) Reis in der Gemüsebrühe knapp garkochen, auf ein Sieb abgiessen und abtropfen lassen.
(3) In einer Bratpfanne die gehackten Zwiebeln und den feingeschnittenen Knoblauch in Olivenöl andünsten, ohne Farbe nehmen zu lassen, den abgetropften Reis, die Pinienkerne sowie Zitronensaft und -abrieb untermischen.
(4) Ragù Bolognese zubereiten (das macht man vorher) bzw. in der Mikrowelle auftauen. Austretenden Saft beiseitestellen und die verbleibende Fleischmasse unter den Reis mischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
(5) Die Weinblätter auf Küchentuch auslegen und abtrocknen. Ein grosses Weinblatt mit der glatten Seite nach unten auf ein Brett legen (oder 2 kleinere Blätter gegeneinander versetzt), 1 Tlf. der Reisfüllung ins Zentrum legen, die beiden Seiten übereinanderklappen, dann von oben nach unten -nicht zu kompakt- aufrollen. Die gefüllten Weinblätter dicht an dicht in eine mit Olivenöl benetzte Gratinform schichten. Die gehackte Tomatenmasse mit ein paar Spritzern Zitronensaft und dem aufgefangenen Sugosaft zwischen die gefüllten Weinblätter verteilen, die Weinblätter mit Olivenöl beträufeln
(6) Im auf 180°C vorgeheizten Ofen (Unter- /Oberhitze, Schiene 2) ca. 40 Minuten erhitzen.
(7) Zutaten der Sauce verrühren, die Sarmi servieren und auf dem Teller mit Sauce überziehen.

Anmerkung
ergab 40 Stück, 25 gleich als Hauptspeise gegessen, Rest ohne Tomaten tiefgefroren.

Servierbereit
Servierbereit

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Peperoni farciti

Gefüllte Peperoni
Gefüllte Peperoni

Bevor die Berner Sonderausstellung Karl der Kuehne ihre Tore schloss, habe ich den Weg nach Bern doch noch geschafft. Näheres siehe Anmerkungen. Bei der Heimkehr empfing mich Frau L. mit gefüllten Peperoni nach einem burgundischen bulgarischen Rezept, das sie vor vielen Jahren von Frau Curtius übernommen und angepasst hatte.

Zutaten
4 Peperoni
400 g Hackfleischsugo Rezept hier
4 Tlf. Peperoniketchup
100 g Trockenreis gekocht und dann mit 2 Elf. gehackten Gartenkräutern vermischt
1 Dose Tomaten gehackt

für die Knoblauchpaste:
2 Elf. Brotbrösel
1 Knoblauchzehe gepresst
1 Elf. Parmesan gerieben
natives Olivenöl
zu einer Paste mischen

für die Joghurtsauce:
100 g Joghurt
1 Knoblauchzehe
Salz

gefüllte Peperoni
gefüllte Peperoni
Bis an den Stiel aufgegessen
Bis an den Stiel aufgegessen

Zubereitung
(1) Von den Peperoni einen 2 cm hohen Deckel abschneiden und beiseite legen, Kernhaus und Häute entfernen, spülen und trockentupfen.
(2) Peperoni in eine gebutterte, feuerfeste Form legen. Die Peperoni mit je 1 Tlf. Peperoniketchup, danach je 2 Elf. gekochten Trockenreis, zuletzt mit etwa 100 g Sugo befüllen. Zuoberst 1 Tlf. Knoblauchpaste verstreichen, den Peperonideckel auflegen und mit etwas Olivenöl beträufeln.
(3) Gratinschale mit einer Dose gehackter Tomaten 1 cm hoch füllen.
(4) Im auf 200°C vorgeheizten Ofen auf Schiene 2 (Unter-/Oberhitze) ca. 90 Minuten garen. Falls sie zu rasch bräunen mit Alufolie abdecken.
(5) Lauwarm servieren mit der Joghurtsauce.

Anmerkung
Die Ausstellung zeigte herausragende Kunstwerke der burgundischen Hofkultur: Goldschmiedearbeiten, Juwelen, prachtvolle Tapisserien, luxuriöse Gewebe und Stickereien, kostbare Buchmalerei, Tafelgemälde, Prunkrüstungen, Kriegsgerät u.a.m und gab damit einen Einblick in die Blüte der spätmittelalterlichen Kunst, den Glanz des Rittertums, die Pracht und Organisation des Hofes, aber auch die Grausamkeit des Krieges, Karls Untergang und den Aufstieg Habsburgs zur Weltmacht. Die Ausstellung wird nächstes Jahr in Brügge gezeigt werden. Sehenswert !!! Was wäre aus Europa geworden, wenn es Karl gelungen wäre, zwischen Frankreich und den deutschen Staaten ein Mittelreich zu etablieren ?
Das Personal der Hofküche Karls umfasste nach einer im Original gezeigten Lohnliste (Positionen teils mehrfach besetzt): Koch, Bratenkoch, Bratendiener, Suppenkoch, Suppenknecht, Küchenkind, Holzknecht, Speisekammerknecht, Küchenträger, Küchenjungen, Küchenlehrling, Saucenmeister, Saucenknecht, Fruchtmeister, Fruchtamtsdiener und einige mehr. Ob der Karl besser gegessen hat ?

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Zucchine ripiene

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Ein Gemüsegratin aus gefüllten Zucchini. Die Füllung aus Ricotta mit Kräutern und Bergkäse. Das ausgekernte Zucchinifleisch gibt der Tomatensauce Bindung. Wenig Sardellen liefern der Sauce die Würze. Keine verbleibenden Gemüseresten. Auch keine Gratinresten, der wurde von uns gleich aufgegessen. Ab einer alten Rezeptkarte von Frau L., inspiriert aus den Anfängen von Betty-Bossy, als sich die virtuelle Dame noch mit Kochen beschäftigt hat.

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Zutaten
Hauptspeise für 2-3 Personen
4 gleichgrosse Zuchini zu je ca. 200 g
Salz

für die Füllung:
300 g Ricotta
1 ganzes Ei, verquirlt
100 g würziger Bergkäse (unserer vom Gotthard)
1 Elf. Parmesan frisch gerieben
1/2 Bund Petersilie
2 Zweige Basilikum
1/2 Tlf. Herbes de Provence
Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Piment d’Espelette
etwas geriebenen Parmesan und Butterflöckchen zum überstreuen.

für die Tomatensauce:
1 Elf. natives Olivenöl
1 Elf. gute Butter
1 Schalotte fein gehackt
2-3 Knoblauchzehen fein gehackt
Aushöhlmaterial der Zucchini, fein gehackt
1 Dose pomodori pelati ca. 400 g
1-3 Sardellenfilets, kurz gewässert und gehackt
Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette, 1 Stück Bio-Zitronenrinde
2 Zweige Basilikum

Zucchinihälften, sauber ausgehöhlt Gefüllte Zucchini in der Tomatensauce
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Zubereitung
(1) Ricotta in ein Leinentuch legen, dieses in ein Sieb, das mit ein paar Lagen Küchenpapier belegt ist. Gut zusammendrücken und 1 Stunde stehen lassen.
(2) Zucchini längs halbieren, das Innere mit einem Pariser Ausstecher aushöhlen. Aushöhlmaterial hacken. Die Zucchini leicht einsalzen, nach einigen Minuten das gezogene Wasser mit Küchenpapier auftrocknen und das Prozedere nochmals wiederholen.
(3) Olivenöl und Butter schmelzen, Schalotten und Knoblauch andünsten, ohne Farbe nehmen zu lassen, dann das Aushöhlmaterial der Zucchini zugeben, nochmals etwa 5 Minuten weiterdünsten, dann die Dosentomaten zugeben und 5 Minuten kochen lassen. Den Tomaten-Zucchinibrei durch ein passevite drehen damit eine glatte Sauce entsteht. Feingehackte Sardellen zugeben (eben soviel, dass man sie als Würze wahrnimmt, es soll keine Fischsauce daraus entstehen). Abwürzen, weitere 5 Minuten leise kochen lassen, dann abkühlen.
(4) Den Ricotta mit einer Gabel zerdrücken, das Ei untermischen, kräftig würzen, dann die Käsewürfelchen und die Kräuter zumischen.
(5) Die Füllung in die Zucchinischiffchen verteilen, die Zucchinihälften in eine grosse, gebutterte und mit der Tomatensauce belegte Gratinform legen, Parmesan überstreuen, Butterflöckchen auflegen.
(6) im auf 200°C vorgeheizten Ofen (Ober- und Unterhitze, Schiene 2) während 30 Minuten gratinieren. Am Schluss noch kurz den Grill zuschalten.

Füllung, soweit das Auge blickt Fertig gratiniert
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Pipérade de jambon

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Pipérade ist ein traditionelles baskisches (aquitanisches) Gericht, das aus Zwiebeln, Knoblauch, in Olivenöl sautierten Tomaten und Paprikaschoten besteht. Im Original wird es mit Eiern zu einer Art Omelett gebraten. Unser schweizerisch angehauchtes Familienrezept stammt aus den siebziger Jahren, enthält keine Eier, stattdessen Reis und Sbrinz. Diese Masse wird in Schinkenblätter gerollt und mit einer Rahmsauce überbacken. Wir haben das Rezept nach etwa 20 Jahren wieder einmal gemacht und waren begeistert. Blogschreibzwang sei Dank. zum Rezept Pipérade de jambon weiterlesen

Cipolle ripiene, Restenschlucker

Cipolle ripiene

Gefüllte grosse Zwiebeln. Die Füllung besteht aus Resten, die im Kühlschrank einer Weiterverwertung harrten: Trockenreis und Sugo. Die Mengen, die man in in die Zwiebeln reinkriegt, sind relativ klein, so dass sich die Zubereitung einer Farce kaum lohnt. Dazu meine gute Tomatensauce. Weil es keine gute Tomaten mehr hat, solche aus der Dose und schwarze Oliven. Fast ein Festmahl. zum Rezept Cipolle ripiene, Restenschlucker weiterlesen

Capuns

Capuns

Capuns, eine Art Krautwickel aus der Bündnerregion, gefüllt mit Spätzliteig und geräuchten Wurstwaren. Die Capuns stammen ursprünglich aus dem Vorderrheintal, sind aber auch im Engadin heimisch. Von den bünderischen Capuns gibts ebensoviele Rezepte wie es Familien gibt. Plus meines. Jede Familie befindet ihr Rezept als das Beste, wobei für einmal alle Recht haben. Krautwickel gibts ja auch in unzähligen Varianten auf der ganzen Welt. Das ist mein letztes Rezept aus dem Engadin, bevor uns die Grenzland-Reise ins Bergell führt. zum Rezept Capuns weiterlesen