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Kulinarische Weihnachtsgeschenke

Kulinarische Weihnachtsgeschenke (2015 12 19_9904)

Der letzte Themenkurs für dieses Jahr bei Lucas Rosenblatt war der Herstellung kulinarischer Weihnachtsgeschenke gewidmet. In einer kleinen, entspannten Gruppe wurde letztes Wochenende gerüstet, geschnitten, gebraten, gekocht, probiert. Alles ohne Hektik. Zuletzt abgefüllt und die Geschenke schön verpackt.

Kulinarische Weihnachtsgeschenke (2015 12 12_9821)

Höhepunkt war die weihnächtliche Geflügelterrine aus den Brüsten von Kapaun, Fasan und Challans-Ente mit Einlagen von schwarzem Trüffel, Kornelkirschen und Entenstopfleber.

Aus den Schenkeln der Geflügel entstand eine Rillette.  Nach Beinen gezählt, waren die Enten in Überzahl, wohl deshalb heisst sie Entenrillette.

Kulinarische Weihnachtsgeschenke (2015 12 13_9794)

Dann sind noch zu erwähnen die weihnachtliche Gewürzsalz-Mischung, eine edle, bunte  Pfeffermischung, ein Chutney aus Kornelkirsche, Aronia- und Preiselbeeren sowie ein Schalotten-Chutney mit Quitte.

Zuletzt die weit herum bekannten süssen Rosenblattschen Spezialitäten, die u.a. auch in seinem Schlemmerlädeli gekauft werden können: Engadinernusstorte, Basler Läckerli und die Schoggitorte sowie das neu rezeptierte, wunderbare Früchtebrot, das ich mit Erlaubnis von Lucas hier wiedergeben darf:

Rosenblatts Früchtebrot

Kulinarische Weihnachtsgeschenke (2015 12 14_9856)

Zutaten
Teig:
1 Packung Sauerteigstarter Vitam
50 g Roggenmehl
50 g Dinkelmehl
4 EL Sauerkrautsaft BIO
4 EL Wasser lauwarm
20 g Würfel Hefe
400 g Dinkel – Vollmehl
100 g Roggen – Vollmehl
2 dl dunkles Bier (Leffe brune)
4 EL Natur Joghurt BIO
100 g Wasser
15 g Meersalz

Sauerteig-Ansatz:
Mehle und Sauerteigstarter mit dem Sauerkrautsaft und Wasser verrühren und 24-36 Stunden zugedeckt bei Raumtemperatur stehen lassen. Wer Zeit hat, füttert den Sauerteigansatz während der nächsten 2 Tage einmal täglich neu an (mit je 50 g der beiden Mehle und 100 g Wasser).
Ca. 200 g vom Ansatz abnehmen, mit den restlichen Zutaten mischen und in der Küchenmaschine während 10 Minuten zu einem Teig kneten.
Mit wenig Roggenmehl bestreuen, zugedeckt 2-3 Stunden ruhen lassen.

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Früchte:
100 g Birnen, weichgetrocknet
200 g Zwetschgen, entsteint
200 g Aprikosen
150 g Feigen, die kleinen Wilden
150 g Cranberries
100 g Kandierte Früchte (Mix)
100 g Sultaninen
4 EL Rum oder Schokoladegeist von Zotter
4 EL Invertzucker

Alle Dörrfürchte in kleinere Würfel schneiden ca ½ cm danach mit dem Rum und Invertzucker mischen und für Kinder kürzer oder für Erwachsene länger marinieren lassen.

Nüsse:
100 g Pistazien
100 g Pinienkerne geröstet
200 g Haselnüsse Piemont geröstet
200 g Mandeln ganz

Mandeln und Haselnüsse leicht zerdrücken. Zusammen mit den anderen Nüssen zu den Früchten geben.

Gewürzmischung:
8-10 Pimentkörner, süss
1 TL Kardamomsamen
2 TL Koriandersamen
1 TL Zimtblüten
1 Sternanis zerdrückt.

Alle Gewürze in der Gewürzmühle fein mixen.

Mischen und Backen:
Teig und Gewürzmischung zu der Früchte-Nussmischung geben und gut durchkneten. 1 Stunde ruhen lassen.
Danach mit nassen Händen Brotlaibe nach Gutdünken (hier 200 g) formen.
Im Ofen bei 160° backen, je nach Grösse 20 – 35 Minuten.

Kulinarische Weihnachtsgeschenke (2015 12 12_9819)

Topinambur-Gratin mit Mostbröckli und Haselnüssen

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Ein Topinamburgratin, gesehen in Bolli’s Kitchen, hat mich am folgenden Samstag gleich veranlasst, dieses hier so selten gekochte Wurzelgemüse einzukaufen. Doch sosehr ich am andern Morgen im Kühlschrank suchte, mein Bauchspeck war nicht mehr auffindbar. Schön wärs ja, aber ich meine die Vorratshaltung, nicht die Folgen der Suppendiät. Jedenfalls musste ich improvisieren.  Mostbröckli, das leicht geräucherte Rindfleisch aus dem Appenzell war ein durchaus passender, magerer Ersatz für den Speck. Von der Weihnachtsbäckerei übrig gebliebene Haselnüsse, leicht geröstet, bildeten eine sehr gute Ergänzung. Aussehen tut der Gratin beinahe wie das Original, wie ein Gratin ohne farbige Beilagen im Winterlicht halt aussieht. Schmecken tat er gut, eine dicke Lage schwarzer Trüffel hätte der Gratin aber schon noch vertragen ;-).

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Zutaten
gut 500 g Topinambur
1 Schalotte, fein gehackt
Butter
Weisswein
50 ml Rahm
2-3 dl Milch
1 Tlf. Kartoffelstärke
5 Elf. Sbrinz oder Parmesan frisch gerieben
Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette

eine Handvoll Haselnüsse 10 Minuten bei 180°C geröstet, Schalen mit Frotteetuch abgerieben.

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Zubereitung

(1) Topinambour waschen, schälen und in 2 mm dicke Scheiben schneiden. Die Schalotte in einer grossen Pfanne in Butter glasig dünsten, Topinamburscheiben zugeben, mitdünsten. Mit einem kleinen Schluck Weisswein ablöschen.
(2) Indessen die Milch und den Rahm erwärmen, die Kartoffelstärke (Topinambur gibt weniger Stärke ab als Kartoffeln) und 3 Elf. Sbrinz darin verrühren und zu den Topinambur geben. Würzen. Die geviertelten Haselnüsse zugeben. Etwa 5-10 Minuten leise (ein)-köcheln, dann in eine gebutterte Gratinform giessen. Mit dem restlichen Sbrinz bestreuen. Die Butterflöckchen habe ich mir gespart.
(3) im auf 180°C vorgeheizten Ofen (Unter-/Oberhitze, Schiene 2) ca. 30 Minuten gratinieren.

Weisse Toblerone Brownies

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Weisse Schokolade ist mir seit jeher ein Graus. Im Kochkurs der Berufsfachschule Basel machten wir Brownies mit weisser Toblerone und Haselnüssen. Für Brownies hat das Rezept der swissmilk reichlich viel Mehl drin. Lustlos habe ich die mir zugeteilte Portion zuhause von allen Seiten angeguckt, ausser mir isst das ja niemand, vorsichtig probiert… ei, ein Wunder ist geschehen ! Ein sehr gut schmeckendes cookie. Rösthaselnuss mit dem Geschmack von Honig und Nougat aus der Toblerone.  Butter und Kakaobutter sorgen für zahnschonende Zartheit.  Empfehlenswert !

Zutaten
für ein ofengrosses Blech, etwa 70 Stück

270 g Butter in Stücken
270 g weisse Toblerone in gebrochenen Zacken
3 Eier
1 Prise Salz
375 g Zucker (ich hätte etwas weniger verwendet)
300 g Haselnüsse, geröstet, grob gehackt
90 g dunkle Couvertüre, grob gehackt
300 g Weissmehl

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Blick aufs mise en place

Zubereitung
(1) Butter und weisse Toblerone in einer Schüssel im warmen Wasserbad schmelzen, auskühlen lassen.
(2) Eier, Salz und Zucker zusammen schaumig schlagen, unter die Tobleronemasse mischen.
(3) geröstete Haselnüsse, Couverture und Mehl darunter heben, Masse auf ein mit Backpapier belegtes Blech etwa 2 cm hoch verstreichen.
(4) im vorgeheizten Ofen, (Mitte, U-,O-hitze, 180°C) während ca. 20-30 Minuten ausbacken, auskühlen lassen und in Stücke schneiden.

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die Oberfläche nach dem Backen, wie erstarrte Magma

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Spanisch Brötli

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Spanische Brötli (früher Spanisch Brödli) sind eine Gebäckspezialität aus Baden im Kanton Aargau, hergestellt aus buttrigem Blätterteig. Das traditionelle Spanischbrötli ist viereckig, aus purem Blätterteig sowie einem kreuzförmigen Einschnitt. Viel zu erzählen, wenig zu backen 🙂

Das Gebäck hat den Namen von seiner Herkunft aus Mailand, das seit dem Sieg Karls V. über Franz I. (1525) bis zum spanischen Erbfolgekrieg (1714) unter der Herrschaft der spanischen Linie der Habsburger stand. Spanisch Brod ist in der Eidgenossenschaft schon während des dreissigjährigen Krieges belegt. Breiter bekannt wurden die Spanisch Brödli im 17. und 18. Jahrhundert, da in Baden, als dem Tagsatzungsort der Orte (Versammlungsort der Kantone),  sich die führenden Schweizer Politiker mit Gefolge regelmässig trafen. Besonders beliebt war das Gebäck in der Folge bei wohlhabenden Zürchern, die in der nahegelegenen Bäderstadt zur Kur weilten. Umsomehr, als es im protestantischen Zürich per Mandat verboten war, derartige Luxusgebäcke herzustellen. Weissmehl war ein rares Gut. Also wurden die Dienstboten der reichen Zürcher in den Nachtstunden zu Fuss auf die 25 km von Zürich nach Baden geschickt, um sich daselbst in aller Frühe mit dem Gebäck einzudecken und um es ihren Herrschaften rechtzeitig zum Sonntagsfrühstück servieren zu können. Zweimal 5 Stunden Fussmarsch.

Lokomotive der Nordbahngesellschaft (Bild wiki)

Als 1847 die Schweizerische Nordbahn von Zürich nach Baden als erste Bahnstrecke der Schweiz eingeweiht wurde, konnten die Spanisch Brötli in 45 Minuten von Baden nach Zürich transportiert werden. Dieser Verwendungszweck der Bahn war so beliebt, dass die Bahnlinie im Volksmund die Bezeichnung Spanisch-Brötli-Bahn erhielt.

Im 20. Jahrhundert gingen die Spanisch Brötli weitgehend vergessen, Gipfeli aus Blätterteig traten an ihre Stelle, bis sie anlässlich einer Badenfahrt, einem grossen Badener Volksfest, wieder belebt wurden. Seit 2007 gibt es neben dem Original noch gefüllte Versionen, eine mit Haselnuss-Ruebli-Füllung, die andere salzig. Die Marke Spanisch Brötli ist Eigentum der Stadt Baden.  Ich habe zuvor in Baden ein Original gekauft und degustiert. Die Nussfüllung nachzumachen, war kein Problem, die Karottenstreifchen der Badener Bäcker schenke ich mir. Die Brödli schmecken auch so schon gut.

Spanisch Brötli 3 Scan

Mein Rezept stammt (ohne die getroffenen Modernisierungsmassnahmen) aus dem Kochbuch Basler Kochschule. Eine leichtfassliche Anleitung zur bürgerlichen und feineren Kochkunst von Amalie Schneider-Schlöth. Siebente, verbesserte Auflage, Basel 1908. Und deshalb ein Beitrag für den DkdUW. DKduW

Zutaten
für 6 Spanisch Brödli

1 Rolle Fertig-Butter-Blätterteig (Migros), 42×26 cm, 340 g
der sonst gute Teig blieb diesmal etwas sitzen. Zeit dass ich mal einen Blätterteig selbst mache.
1 Eigelb mit wenig Wasser oder Rahm verrührt
Puderzucker

für die Füllung:
100 g Haselnüsse, geröstet, von den braunen Hüllen befreit
80 g  passierte Aprikosenmarmelade

Spanisch Brötli 1_2010 05 30_7350

Zubereitung
(1) Blätterteig ausrollen und in quadratische oder rechteckige Stücke von ca. 9 cm Kantenlänge aufschneiden. Die Platten im Kühlschrank kaltstellen.
(2) Unterdessen Haselnüsse im Ofen (auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech, ohne Fett) bei 220°C leicht anrösten, in einem Frottiertuch die Nusshüllen abreiben und die Nüsse im Mixer zerkleinern. Mit der passierten Aprikosenmarmelade verrühren.
(3) Die Haselnussmasse dünn auf die Hälfte der Teigplatten streichen, allseitig einen Rand von 1 cm frei belassen. Rand mit Wasser befeuchten. Anschliessend mit einer Deckplatte bedecken, Rand leicht andrücken. Nochmals 30 Minuten kalt stellen. Mit einem scharfen Messer ein Kreuz einritzen (bis auf die Füllung schneiden). Mit Eistreiche bestreichen.
(4) Im vorgeheizten Backofen bei 220°C (Ofenmitte) ca. 12 Minuten ausbacken.
(5) Auf Gitter erkalten lassen, mit wenig Puderzucker bestäuben.

Historische Quellen: wiki

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Käufliches Originalprodukt der Konkurrenz aus Baden

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Engadiner Nusstörtchen (3-Gang Menü für unter € 9.99)

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Hier das Dessert zum Blog-Event. Die offene Form eines Engadiner Nusstörtchens. Dazu habe ich Menge und Format meiner Engadiner Nusstorte einfach verkleinert. Der Karamell darf nicht zu dunkel gebräunt werden, da er in den offenen Tartelettes während des Backens an Farbe noch etwas zulegt. Sie sind relativ schnell zubereitet. Das auswallen des Teiges kann man sich für 4 Törtchen ersparen. Sogar in der Spitalkantine gibt es sie häufig als kleines Dessert zum Kaffee. Zorra hat auch schon mal ähnliche Engadiner Nusstörtli gemacht. Die Kalkulation für das ganze Menu findet sich hier.

Blog-Event-LIV:

Zutaten
für den Teig:
130 g Weissmehl
50 g Butter
40 g Zucker
1 Bio-Ei, davon das Eigelb und einen Teil des Eiweisses
Salz

für die Füllung:
130 g Baumnüsse
130 g Zucker
30 g Schweizer Honig
100 ml Halbrahm (25% Fett)
2 Elf. Wasser

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Nusskaramell
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backbereit

Zubereitung
(1) Gesiebtes Mehl, Salz und den Zucker in eine vorgekühlte Teigschüssel des Rührwerks geben. Kalte Butter in Flöckchen unter das Mehl mischen und mit dem K-Haken zunächst langsam, dann schnell zu einer krümeligen Masse verrühren. Unter Rühren das Eigelb und soviel vom Eiweiss zugeben, bis der Teig klumpt. Nicht lange Rühren. Von Hand rasch zu einer Kugel formen und in eine Folie eingewickelt 1/2 Stunde in den Kühlschrank stellen.
(2) 130 g Zucker in einen Topf geben, etwa 20 ml Wasser hinzugeben (Zucker soll befeuchtet sein) und bei voller Hitze das Wasser auskochen, dann schön braun (aber nicht zu dunkel) caramelisieren. Rechtzeitig vom Feuer ziehen, die ganzen Baumnusskernhälften zugeben und 2 Minuten mitrösten, mit 2 Elf. Wasser ablöschen (es zischt gewaltig), dann den Rahm zugeben und solange auf mildem Feuer verrühren, bis sich alles vermischt hat. Zum Schluss den Honig unterrühren. Etwas, aber nicht ganz erkalten lassen.
(3) Vier 7cm (Boden) Förmchen gut ausfetten, den Teig hineindrücken, mit den Fingern glätten, darauf achten dass die Wandstärke nicht mehr als 5 mm beträgt. Stupfen, dann die lauwarmen Karamellnüsse in die Förmchen verteilen.
(4) Im auf 180°C  vorgeheizten Ofen (U-/O-hitze, unterste Schiene) ca. 35-30 Minuten ausbacken.

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Löffelmania

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Als Löffelgericht wird in europäischen Armeen ein Gericht bezeichnet, das man mit einem Löffel aus der Gamelle löffelt. Etwa Gulasch, Krautfleisch, Gemüseeintopf. Die Gourmetwelt, ermüdet von amuse gueules, hat vor ein paar Jahren stehende Löffel (happy spoons) erfunden, um ihren Kreationen eine pfiffiges Aussehen zu geben und um die Betriebskosten für Material und den Abwasch zu senken. Verborgene Tore zu neuen intensiven Geschmackswahrnehmungen will man damit öffnen. Den Weg zu Aromen, Texturen und Temperaturen weisen. Beeindruckende Umschreibungen.

In meinem Alter muss ich diese Modeströmungen nicht mehr mitmachen.  In unserem 2-Personenhaushalt gibts keine amuse-geules und schon gar keine auf Löffeln. Wir ziehen das Essen in normalen Portionen vor. Wenn etwas gelungen ist, freuen wir uns umsomehr aufs Nachschöpfen.

Im Kochkurs der Berufsfachschule Basel denkt man moderner. Hier haben wir in der Vorspeisengruppe im Frühjahr Löffel aus Basler Staatsbesitz mit einer Creme aus gehackten Dörrfrüchten gefüllt. Dazu, für mein ästhetisches Empfinden reichlich ungelenk, ein Stücke Käse draufgelegt und bei hausüblich schlechter Beleuchtung in der Kochschule fotografiert. Für mich das Hintertüchen, dennoch einen Beitrag zum Kochtopf-Event XLVII: Löffel-Food, abzuliefern. Der event wird diesmal ausgerichtet durch Ursula von kochfun. Das Rezept stammt von einer Fachtagung der Schweizer Milchproduzenten zum Thema: Passt Käse auch zu Thymian ? Das Rezept passt vielleicht eher in das Winterhalbjahr, aber Käse schmeckt auch im Sommer.

Blog-Event XLVII - Löffel-Food (Abgabeschluss 15. Juli)

Zutaten
für ca. 30 Esslöffel:
100 g Dörrpflaumen
100 g Dörrfeigen
50 g Mascarpone
2 Elf. Baumnüsse, gehackt
1-2 Elf. roter Portwein
1 Msp. Zimt
Salz, Pfeffer, Macisblüte
150-200 g Greyerzerkäse in Scheiben geschnitten

Dörrfruchtmus 0_5915

Zubereitung
(1) Dörrpflaumen und -feigen in Wasser bedeckt über Nacht einweichen, Wasser abgiessen, fein hacken.
(2) Mascarpone, Baumnüsse und Portwein darunter mischen, würzen. Die Esslöffel mit der Mischung füllen
(3) Käse in 5-10 g grosse Stücke schneiden und schräg auf jeden Löffel legen.

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Basler Baumnussmuffins

Walliser Walnussmuffins 0_2009 05 26_0340

Mit Muffins wird in meinem Blog niemand verwöhnt. Wir essen kaum welche. Bis letzten Montag. In der Backgruppe der Basler Kochschule war ein Walliser Walnusskuchen auf dem Programm, der kurzerhand zu handlichen muffins umgebaut wurde. Nuss, Ei, Zucker und Zwieback, kein Mehl. Sowas von gut. Ich konnte mir gerade noch 3 Stück nach Hause retten zum gepflegten Ablichten. Das Rezept stammt aus dem Büchlein Kleine Kuchen von Anne-Katrin Weber, GU-verlag, ISBN-10: 3-8338-1383-0, ergab dort einen Kuchen im 18-er Kranz und wird etwas vollmundig als Klassiker aus der Schweiz bezeichnet. Mir ist er weder hier noch im Wallis je begegnet, was bei Kuchenmuffeln aber nichts bedeuten will. Jedoch weisen alle Spuren der Quellensuche im Internet auf die fleissige Schreibstube des GU-Verlags hin, keine Spur von Schweizer Klassiker. Egal. Die muffins sind derart gut, dass ich sie unter Verzicht auf die dicke Schokoglasur in meiner Küche adoptiere. Als Basler Baumnussmuffins. Auch Kuchen brauchen eine Heimat. Ein weiterer Eintrag ins Kapitel wer hats erfunden ?

Zutaten
200 g Baumnusskerne plus 1 Dutzend schöne zum Dekorieren für 12 muffins, je nach Grösse der Form.
1 Elf. Butter
3 ganze Eier
100 g Zucker
30 g Zwieback zerstossen
1 Tlf. Backpulver
wenig geschmolzene Schokoladencouvertüre zum Ankleben der Baumnusskerne.

Zubereitung
(1) Butter in Pfanne erhitzen, 50 g Baumnüsse fein hacken und unter Wenden kurz rösten. 1 Elf. Zucker darüberstreuen, leicht karamellisieren, dann abkühlen lassen.
(2) Die restlichen Walnüsse und die grob zerbrochenen Zwiebackscheiben im Cutter zu feinen Bröseln zerkleinern. Die Muffinsformen gründlich einfetten und mit Mehl ausstreuen. Den Backofen auf 180° (U-/O-hitze, Schiene 2) vorheizen.
(3) Eier und restlichen Zucker schaumig rühren. Walnuss-Zwieback-Mischung, Backpulver und karamellisierte Walnüsse unterrühren. Teig in die Muffinsformen füllen. Im Ofen ca. 20 Min. backen. Nadelprobe machen. Herausnehmen, 10 Min. in der Form stehen lassen, dann auf ein Kuchengitter stürzen und abkühlen lassen. Die Baumnüsse mit etwas flüssiger Schokolade ankleben.

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Cannelloni mit Ricotta-Baumnuss-Füllung

Cannelloni mit Ricotta-Baumnuss-Füllung auf dem Teller

In der Dezemberausgabe der Saisonküche war das Rezept als Teil eines der Weihnachtsmenus aufgeführt. Das Rezept bieder, solide, schweizerische Hausmannskost. Und weil das nicht nur mir, sondern auch Frau L. auf Anhieb gefallen hat, wird das Rezept mit 2 gegen 0 Stimmen und kleinen Anpassungen nachgekocht. Das Originalrezept hier. Und zu der von sammelhamster ausgerufenen Lasagnewoche passt es auch, sieht man davon ab, dass meine Lasagne halt rund wie Cannelloni geraten sind 🙂

Zutaten
für 2-3 Personen
6 Lasagneblätter (meine aus dem Tiefkühler, selbstgemacht)
300 g Blattspinat tiefgekühlt
Salz, 2 Elf. Olivenöl extra
60 g Baumnüsse
1 Bund Petersilie
2 Zweige Thymian
40 g Parmesan oder Sbrinz, frisch gerieben
300 g Ricotta
2 kleine Eier, davon ein Ganzes und ein Eigelb
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
350 g stückige Tomaten aus der Dose, kurz aufgekocht und gewürzt mit Salz und Origano
Butterflöckchen

Zutaten der Füllung
Zutaten der Füllung
Füllung einrollen
Füllung einrollen

Zubereitung
(1) Spinat in der Mikrowelle auftauen und gut ausdrücken. Mit Salz würzen. Eine Gratinform mit 2 Elf. Olivenöl ausstreichen. Spinat in die Form verzetteln.
(2) Nüsse in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten. Nüsse und Kräuter hacken. Mit dem Käse mischen. Von dieser Mischung 2 Elf. beiseite stellen. Rest mit Ricotta und Eiern verrühren. Knoblauch dazupressen. Füllung mit Salz und Pfeffer würzen.
(3) Die Teigplatten in kochendem Salzwasser 3 Minuten garen, herausnehmen und auf Küchentuch auslegen. Auf jedes Teigblatt 2 Elf. Füllung geben. Teigblätter sorgfältig aufrollen und auf den Spinat setzen.
(4) Backofen auf 200 °C vorheizen. Tomatensugo über die Cannelloni giessen. Mit der Nuss-Mischung bestreuen. Mit ein paar Butterflöckchen und etwas Käse bestreuen. Cannelloni im Ofen 35-40 Minuten backen.

ungebacken
ungebacken
gebacken
gebacken

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Spaghetti con salsa di noci

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Spaghetti con salsa di noci

Im Chianti, Nähe Panzano steht die (fast) jedem Toskanareisenden bekannte Trattoria Montagliari. Giovanni Minuccio Cappelli ist leider 2007 verstorben. Die Trattoria verkauft. Unvergessen aber seine Baumnusssauce zu pasta. Beim Blättern im Buch Toskana, Küche, Land und Leute von Martina Meuth/ Bernd Neuner-Duttenhofer bin ich wieder drauf gestossen. Noch nie hab ich sie gemacht, entweder fehlte es an Baumnüssen, an Basilikum, oder… keine Ausreden. Jetzt muss sie her. Heavy, fast herbstlich, aber der Arvenknospenpesto muss wieder ausgebügelt werden. Und weil ich im genannten Buch schon lange nicht mehr geblättert habe, gibt das gleich einen Beitrag für den DkduW. Zudem muss ich den sportlich Ambitionierten wieder mal was zu essen liefern. Ach Gott, das Rezept zum sagenhaften Apfelkuchen von Cappelli ist ja auch noch im Buch. Der kommt später, wenns wieder vernünftige Äpfel gibt.
DKduW

Zutaten
Menge für 3-4 Personen als Hauptgericht:
100 g Baumnusskerne, wohlschmeckende, nicht ranzige
40 g Pinienkerne, dito
20 g Parmesan
20 g Pecorino toscano
30 g Butter
1/2 Knoblauchzehe
10 Basilikumblätter
0.8 dl Halbrahm
1.5-2 dl natives Olivenöl
Salz, Pfeffer,
3-4 Tropfen Tabasco (nicht im Original)
500 g Spaghetti

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Pinienkerne noch ungecuttert
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Salsa di noci

Zubereitung
(1) Pinienkerne in der trockenen Bratpfanne leicht anrösten, dann mit den Baumnusskernen und dem Knoblauch sehr fein cuttern. Käse sehr fein reiben.
(2) Alle Zutaten in einen Mixer geben und zu einer homogenen, cremigen Sauce mixen. Soviel Olivenöl untermixen, dass eine cremige, feine Konsistenz erreicht wird.
(3) kalt oder leicht erwärmt unter die in Salzwasser vorschriftsgemäss aldente gekochten Spaghetti geben.

Anmerkung
Die Sauce ist optisch unscheinbar, geschmacklich sehr zart abgestimmt, die leichte Bitterkeit der Baumnüsse wird durch den Rahm maskiert, Käse, Basilikum, alles ist im vollendeten Gleichgewicht, mehrheitstauglich. Sehr gut auch als Sauce zu Ricottaravioli.

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Panforte Senese

Panforte di Siena

Der Name Panforte hat seinen Ursprung in der mittelalterlichen Bauernküche. Der Teig war zunächst einfach, eine Masse aus Mehl, Wasser und Honig (melatello). Später entwickelten die Klöster das Rezept weiter, Nüsse und Trockenfrüchte (Trauben und Feigen) wurden zugefügt. Mit der Verfügbarkeit von Gewürzen entstand die klassische Form des Panforte nero bzw. panpepato, eine Art Gewürzbrot-Focaccia. Im Mittelalter war  Panforte eine nahrhafte und haltbare Speise für den Winter. Was heute in der Toskana als Panforte al cioccolato oder Panforte bianco verkauft wird, ist eine Confiseriespezialität, die auf das 19. Jahrhundert zurückgeht. Unser Rezept basiert auf der dunklen Version, mit Kakao, jedoch ohne Überzug. zum Rezept Panforte Senese weiterlesen